Die 7 besten Orte zum Eisbaden und was der Trend wirklich bringt
Es gibt Dinge, die man als Mensch in der Regel nicht tut: Von Anhöhen in metertiefe Abgründe zu springen, sich bewusst in einen Faustkampf zu begeben oder freiwilliges in eiskaltes Wasser zu springen. Und dann gibt es eben Menschen, die genau das eben doch tun und die innere Ablehnung überwinden. Genau das passiert beim Eisbaden – ein Hobby, das von Jahr zu Jahr immer beliebter wird. Wenn auch Sie es mal ausprobieren wollen und/oder auf den Geschmack gekommen sind: Wir verraten Ihnen die schönsten Orte und sagen Ihnen auch, welche Auswirkungen das Eisbaden auf Ihre Gesundheit hat.
Wer Lust hat, mal Eisbaden auszuprobieren, dem seien diese 7 coolen Orte zum Schwimmen in der Kälte wärmstens empfohlen
Wir geben zu: Sich Eisbaden zu trauen und sich in wirklich fies kaltes Wasser zu begeben, kostet einen wirklich ganz große Überwindung. Aber wie so oft im Leben: Wenn man es denn dann geschafft hat, fühlt man sich wirklich, als könne man schneebedeckte Berge versetzen.
Eisbaden, das ist wissenschaftlich belegt, ist gesund – sofern man es „richtig“ macht und auf ein paar wichtige Details achtet. Hier die 11 grundlegenden Anfängerregeln, die man auf jeden Fall beachten sollte:
Eisbaden macht man ab 5 Grad Celsius und weniger. Man sollte aber tunlichst nicht bei Minusgraden baden gehen, zur eigenen Sicherheit.
Vor allem als Anfänger*in sollte man niemals alleine baden gehen, sondern immer mit mindestens einer anderen Person. Denn Eisbaden ist ein Extremsport, und passieren kann immer etwas.
Am besten in langsamen Schritten an das Eiswasser gewöhnen. Dafür eignen sich zu Beginn auch kalte Duschen.
Im Optimalfall beginnt man damit, sich in freien Gewässern im Sommer ans Wasser zu gewöhnen – dann ist das Wasser noch nicht ganz so kalt.
Niemals direkt ins kalte Wasser springen – das ist unglaublich gefährlich! Zuerst die Hände eintauchen, dann das Gesicht befeuchten und dann mit dem Ausatmen langsam ins Wasser gehen.
Wir empfehlen, mit einer Schwimmboje ins Wasser zu gehen, an der man sich im Notfall festhalten kann.
Etwas, das oft unterschätzt wird, aber ungemein hilft: Atemübungen helfen, zur Ruhe zu finden – auch und insbesondere im eiskalten Wasser.
Übertreibe Sie es nicht! Bleiben Sie nie länger als ein paar Minuten im Wasser.
Und sobald Sie aus dem Wasser kommen: Halten Sie sich warm! Trocknen Sie sich sofort ab (Badetuch direkt bereithalten) und ziehen Sie warme Kleidung an! Denn Der Körper kühlt auch außerhalb des Wassers schnell ab.
Machen Sie keine Turnübungen zum Aufwärmung nach dem Eisbaden. Das kann den Kreislauf überlasten und zu Schockzuständen führen!
Versteht sich eigentlich von selbst, aber wir sagen’s trotzdem noch mal: Lassen Sie den Alkohol zuhause und verzichten Sie auch auf Zigaretten. Denn beides erweitert die Gefäße und lässt den Körper weiter auskühlen. Trinken Sie stattdessen lieber heißen Tee, der wärmt besonders gut von innen.
Die gesundheitlichen Vorteile von Eisbaden
Stärkung des Immunsystems
Wer regelmäßig eisbadet, der stärkt daduch das Immunsystem. Warum? Weil die Kälte dazu führt, dass der Körper die Produktion von weißen Blutkörperchen steigert. Diese sind dafür zuständig, potenzielle Krankheitserreger abzuwehren.
Fördert die Durchblutung
Kaltes Wasser führt dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, die sich wiederum weiten, wenn der Körper sich wieder aufwärmt. Das führt zu einem verbesserten Blutfluss, durch den die Organe besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Hemmt Entzündungen
Kälte – das kennen wir aus dem Sport – trögt dazu bei, Schwellungen und Entzündungen entgegenzuwirken.
Ausschüttung von Glückshormonen
Durch das Eisbaden wird die Produktion von Endorphinen angeregt, wodurch sich die Stimmung verbessert.
Erhöhung des Energielevels
Viele Eisschwimmer schwören, dass sie nach dem Eisbaden mehr Power und Energie haben. Davon abgesehen verkürzt die Käte die Regenerationszeit nach körperlichen Aktivitäten.
Mehr mentale Stärke
Das regelmäßige Eisbaden baut Stress ab und kann daher zu mehr psychischer Stabilität beitragen. Nicht zu vergessen: Wenn man es wirklich geschafft hat, bei diesen Temperaturen ins Wasser zu gehen, fördert das das Selbstbewusstsein.
Diese tollen Orte zum Eisbaden können wir besonders empfehlen
1. Ammersee
Der Ammersee, immerhin der drittgrößte Voralpsee Bayerns (nach dem Chiemsee und dem Starnberger See), ist nicht nur ein bekannter Bade-, sondern auch ein bekannter Eisbadesee. Wobei man sagen muss: Das bekannteste Eisbade-Event der Saison hat bereits stattgefunden, nämlich das Herrschinger Weihnachtsschwimmen. Das findet immer an Heiligabend statt und hat bereits eine lange Tradition. Das erste Weihnachtsschwimmen fand bereits vor mehr als 25 Jahren statt. Doch auch abseits des Weihnachtsboheis kann man sich bei klirrenden Außentemperaturen in den Ammersee begeben – auch wenn man mit dem Eispickel manchmal erst Löcher in den gefrorenen See schlagen muss.
2. Natureispalast im Hintertuxer Gletscher
Etwas Besonderes ist auf jeden Fall ein Eisbad im Natureispalast im Hintertuxer Gletscher. Dabei handelt es sich generell um ein tolles Ausflugsziel, weil es sich dabei um ein weltweit einzigartiges Naturjuwel handelt, etwa anderthalb Stunden von Innsbruck entfernt. Dabei handelt es sich um eine Eishöhle, in der ganzjährig eine Temperatur von etwa 0 Grad herrscht, sprich: Man kann dort bei Bedarf auch im Sommer eisbaden gehen – direkt unter einem Gletscher, komplett von Eis umgeben. Definitiv ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Allerdings muss man ein ärztliches Attest vorlegen, dass keinerlei gesundheitliche Bedenken bestehen. Wer spontan kneift, kann die Eishöhle stattdessen aber auch durchwandern oder mit einem Boot durchfahren. Der See im Gletschereis ist übrigens auch das Trainingsgebiet des internationalen Eisschwimmerverbandes.
3. Faaker See
Ebenfalls ein wahnsinnig guter Spot zum Eisbaden ist der Faaker See im österreichischen Kärnten, südlich von Villach, der perfekte Bedingungen bietet, um sich ins eisig kalte Nass zu begeben. Wer zuvor noch die Eisbaden war, hat zudem die Möglichkeit, unter fachlicher Anleitung an entsprechenden Workshops teilzunehmen, die zum Beispiel vom Karnerhof angeboten werden.
4. Eisbaden im Weißsee am Kaunertaler Gletscher
Den Kaunertaler Gletscher kennt man aus touristischer Perspektive vor allem als Skigebiet, doch die Milchmädchen- oder Milchjungenrechnung ist einfach: Wo es kalt ist und Wasser gibt, da kann man auch Eisbaden – also auch im Weißsee am Kaunertaler Gletscher. Der umgebende Gletscher, aber auch die niedrige Wassertemperatur um den Gefrierpunkt herum, machen das Eisbaden im Weißsee in jedem Fall zu einem einzigartigen, wenn auch ziemlich kalten Erlebnis.
5. Ribersborgs Kallbadhus in Malmö
In Schweden, und ganz generell in skandinavischen Ländern, gehört Eisbaden zur Kultur. Ob alt oder jung, das winterliche Schwimmen im kalten Nass wird doch von vielen Menschen betrieben, hauptsächlich natürlich in Seen irgendwo in der Natur. Wer es jedoch etwas komfortabler mag, der kann stattdessen auch ein Kaltbadehaus besuchen wie das Riberborgs Kallbadhus in Malmö. Das bietet nämlich neben der Möglichkeit zum Eisbaden auch Umkleidemöglichkeiten, Duschen und eine Sauna. Und vor allem ist das Ribersborgs Kallbadhus auch architektonisch sehr schön. Es gehört auch zu den ältesten im Land, ist bereits 125 Jahre alt – so viel also zum Thema Trend. Am Ende eines etwa 300 Meter langen Steges steht das „Kallis“ auf Stelzenbeinen im Meer. In den Wintermonaten muss man dort manchmal zwischen kleinen Eisplatten von Steg zu Steg schwimmen. Aber Sauna und Whirlpool entschädigen am Ende auf jeden Fall für die kalten Strapazen.
6. Fuschlsee
Ebenfalls ein toller Ort zum Eisbaden ist der schöne Fuschlsee in Österreich im salzburgischen Teil des Salzkammergutes, der zur Gemeinde Fuschl am See gehört. Wer zitternd davor steht und sich nicht traut, für den gibt es einen Tipp: Wenn man drei Minuten am Stuck hüpft, geht das Gehirn davon aus, dass man glücklich ist und schüttet entsprechende Glückshormone aus. Dann ist der innere Schweinehund gleich deutlich kleiner.
7. Untersee
Das schönste beim Eisbaden im Schweizer Untersee bei Arosa ist, dass man dort Eisbadi dazu sagt, finden Sie nicht auch? Und wenn einen dann jemand auffordert und sagt: „Gömmer go iisbade“, dann kann man ja schon fast nicht mehr Nein sagen. Seit 2021 gibt es diese „erste Eisbadi Europas“, wo man als Anfänger*in täglich ab 14.30 Uhr unter professioneller Aufsicht Eisbaden gehen kann. Für Profis ist der Spot aber jederzeit frei zugänglich. Besonders schön ist das Eisbaden dort bei Vollmond und Fackelschein. Auch verschiedene Veranstaltungen finden dort statt, von Lesungen bis Snow-Yoga. Und ebenfalls gut zu wissen: Eine Sauna zum späteren Aufwärmen gibt es dort auch!