Acrylfugen ziehen: So gelingt ein gutes Ergebnis
Acryl ist ein vielseitiger Dichtstoff. Das Ziehen der Fugen erfordert jedoch etwas Fingerspitzengefühl. Aber keine Sorge, mit unserer Anleitung gelingt es Ihnen auch in Eigenregie. Zudem verraten wir Ihnen, wo Sie lieber auf andere Dichtstoffe zurückgreifen sollten.
Das Wichtigste in Kürze
Acryl ist ein beliebter Dichtstoff, der mit den richtigen Tipps und einer exakten Anleitung leicht anzubringen ist.
Zu den benötigten Werkzeugen für das Ziehen von Acrylfugen gehören unter anderem ein Fugenglätter und eine Kartuschenpresse.
Die größten Vorteile von Acryl sind, dass der Dichtstoff überstreichbar und vergleichsweise günstig ist.
Lassen Sie die Acrylfugen unbedingt ausreichend lange trocknen, um keine Risse beim Überstreichen mit Farbe zu bekommen.
Unterschied Acryl und Silikon Acryl
Acryl ist zusammen mit Silikon einer der am häufigsten verwendeten Dichtstoffe. Einer der größten Vorteile von Acryl ist, dass es im Gegensatz zum Silikon überstreichbar ist. Aus diesem Grund wird Acryl häufig für Risse in Mauerwerken benutzt. Allgemein wird diese Art der Dichtmasse häufig im Innenausbau benutzt, da dort ein Überstreichen mit Lacken oder Farben sehr hilfreich ist. Auch der Preis spricht im Direktvergleich für Acryl, da Silikon deutlich teurer ist.
Silikon
Grundsätzlich kann man sagen: Die Stärken des Acryls sind die Schwächen des Silikons und andersherum. Als weiteres Beispiel hierfür ist die Wasserdurchlässigkeit zu nennen: Während Silikon wasserabweisend ist, kann bei Acryl das Wasser hindurchsickern. Das bedeutet in der Praxis, dass das Wasser beispielsweise hinter eine Badewanne laufen würde und sich so Schimmel bilden könnte. Aus diesem Grund wird in Nassbereichen auf Silikon zurückgegriffen. Außerdem ist Silikon äußerst dehnbar und wird deswegen gerne für Dehnungsfugen verwendet.
Welche Werkzeuge und Materialien sind nötig?
Für das Ziehen von Acrylfugen benötigen Sie einige Materialien und Werkzeuge. Achten Sie dabei auf eine gute Qualität der Produkte, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Hier finden Sie eine Übersicht:
Acrylkartusche
Kartuschenpistole bzw. Kartuschenpresse
Pinsel
Fugenwerkzeug bzw. Fugenglätter
Malerkrepp zum Abkleben
Sprühflasche/Schüssel
Wasser
Zeitungspapier für den Untergrund
Lappen, u.a. zum Säubern des Fugenwerkzeugs
Schritt-für-Schritt-Anleitung Tipps für perfekte Acrylfugen
Eine der häufigsten Fehler ist es, Acryl in Nassräumen zu verwenden. Dazu zählen unter anderem das Badezimmer, die Küche, die Waschküche und auch das Gäste-WC. Hier sollte Sie auf jeden Fall auf Silikon zurückgreifen, da es im Gegensatz zu Acryl wasserdicht ist.
Lassen Sie die Acrylfuge unbedingt trocknen. Grundsätzlich gilt hier die Faustregel, dass Sie pro einem Millimeter Acryl einen Tag Trocknungszeit verstreichen lassen sollten. Lesen Sie zudem die Angaben des Herstellers bezüglich des Trocknens durch.
Da Acryl nur mäßig dehnbar ist, sollten Sie es nur bei schmalen Fugenbreiten verwenden. Wenn dies nicht der Fall ist, sind auch hier Silikonfugen die bessere Lösung.
Alte Acrylfugen entfernen
Falls Sie bestehende Fugen erneuern wollen, müssen Sie selbstverständlich erst die alten Acrylfugen entfernen. Doch auch das ist kein Hexenwerk. Dafür gibt es spezielle Fugenkratzer, jedoch reicht auch ein normaler Cutter in der Regel aus.
Bei hartnäckigen Rückständen können Sie sich das Ganze vereinfachen, in dem Sie die Fuge entweder erwärmen oder mit Flüssigkeit (beispielsweise Isopropanol) einweichen. Bei einer Schimmelbildung sollten Sie den Untergrund unbedingt großflächig mit Alkohol desinfizieren.