Akkus im Haushalt: Worauf du achten solltest

Ohne Kabel und ohne Batterien: Immer mehr Geräte laufen mit Akku und erleichtern uns damit ein klein wenig das Leben. Doch um einen solchen Akku optimal und sicher nutzen zu können, gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken - doch sie haben ihre Tücken (Bild: Getty Images)
Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken - doch sie haben ihre Tücken. (Bild: Getty Images)

Lithium-Ionen-Akkus haben unser Leben stark vereinfacht. Sie machen es möglich, dass wir unterwegs mit unseren Akku-betriebenen Smartphones telefonieren, texten und im Internet surfen können, sie lassen uns auch mit Laptop und Tablet mobil arbeiten und sie verhindern, dass wir uns bei Arbeiten im Haushalt - vom Bohren übers Staubsaugen bis hin zum Mixen in der Küche - in Kabeln verheddern.

Doch, wie Stiftung Warentest es einmal ausdrückte, sind jene Lithium-Ionen-Akkus echte Sensibelchen: Sie vertragen keine extremen Temperaturen, keine Stöße und verkürzen ihre Lebensdauer, wenn sie beim Auf- und Entladen nicht sorgsam behandelt werden.

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Den Akku bestmöglich zu behandeln, schont also nicht nur Geldbeutel und Umwelt - zumal der Testorganisation zufolge immer mehr Akkus aus Haltbarkeits- und Sicherheitsgründen fest verbaut sind - sondern schützt auch den Verbraucher.

Vorsicht, Feuergefahr: Sicherer Umgang mit Akkus

Denn so routiniert unser Umgang mit ihnen mittlerweile ist, bergen Akkus gewisse Risiken. Gerade beim Aufladen entsteht Hitze, die für sich ein Brandrisiko darstellen kann. Ein Akku mit Fehlfunktion kann jedoch selbst in Brand geraten oder explodieren - man erinnere sich an das Samsung-Galaxy-7-Fiasko von 2016.

Um derartigen Feuerrisiken und anderen Problemen mit dem Akku vorzubeugen, sollte man dem TÜV und Stiftung Warentest zufolge auf folgende Dinge achten:

  • Den Akku nicht vollständig entladen: Dies kann den Akku auf Dauer schädigen und zu Defekten in den Akkuzellen führen. Die Komfortzone eines Akkus liegt zwischen 30 und 70 Prozent.

  • Den Akku nicht über Nacht aufladen: Besonders kritisch ist es, den Akku stundenlang am Ladegerät hängen zu lassen - vor allem eine Aufladung über Nacht ist eine allseits beliebte Methode, die jedoch dazu führen kann, dass sich der Akku stark erhitzt und schneller verschleißt.

  • Ladeort beachten: Den Akku nie in unmittelbarer Nähe leicht brennbarer Materialien aufladen. Auch in der Sonne oder auf der Heizung sollte er nicht liegen - schon gar nicht währen der Aufladung. Das Innere des Akkus kann unter Umständen eine Temperatur von bis zu 1000 Grad erreichen und im schlimmsten Fall explodieren.

  • Extreme Temperaturschwankungen meiden: Ihn danach zum Abkühlen Kälte auszusetzen, ist keine gute Idee, denn starke Temperaturschwankungen können Kondensation im Gerät auslösen und den Akku durch Feuchtigkeit schädigen.

  • Auf die richtige Spannung achten: Dies gilt insbesondere für Akkus von Werkzeugen oder Gartengeräten, bei denen nicht selten andere Spannungen verlangt sind als bei den Standard-Akkus. Die Spannung von Werkzeug und Ladegerät muss also stets zu derjenigen der Akkuzelle passen.

  • Reparatur nicht auf eigene Faust: Ist ein Akku kaputt, ist dies stets ein Fall für die Fachwerksatt. Laien sollten Akkus weder eigenständig behandeln noch weiter verwenden, bis der Defekt behoben ist.

Sollte ein Feuer ausgebrochen sein, ist besondere Vorsicht angesagt. "Dabei bilden sich giftige Dämpfe und es sollte sofort die Feuerwehr verständigt werden", warnt Florian Hockel vom TÜV Süd. Auf eigene Faust sollten derartige Feuer zudem nicht gelöscht werden - die Feuerwehr wisse, was bei Elektrobränden durch Akkus zu tun ist.

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Diverse Geräte im Haushalt laufen mittlerweile mit Akku (Symbolbild: Getty Images)
Diverse Geräte im Haushalt laufen mittlerweile mit Akku. (Symbolbild: Getty Images)

Lange Lebensdauer für den Akku: Diese Tipps helfen

Viele dieser Tipps sorgen nicht nur für einen sicheren Umgang, sondern verlängern auch das Leben des Akkus. Um möglichst lange etwas von seinem Akku - und damit bei fest verbauten auch von dem dazugehörigen Gerät - zu haben, sollte man auf folgende Dinge achten:

  • Den Akku nicht vollständig entladen und aufladen lassen: Auch für die Langlebigkeit liegt der ideale Ladestand zwischen 30 und 70 Prozent. Bei vielen Geräten lässt sich einstellen, dass der Akku nie auf mehr als 80 Prozent geladen wird.

  • Den Akku bei richtiger Ladung lagern: Dies gilt auch bei Nichtgebrauch, denn auch dann laden Akkus weiter. Wird ein Gerät länger nicht benutzt, sollte der Akku nicht vollständig geladen und vor allem nicht gänzlich entladen sein. Gelegentlich sollte die Ladung bei gelagerten Geräten auf 60 bis 70 Prozent aufgefrischt werden.

  • Keinen extremen Temperaturen aussetzen: Die Wohlfühltemperatur von Akkus liegt bei etwa 20 Grad. Schlecht sind hingegen solche unter zehn beziehungsweise über 45 Grad.

  • Die Ladekabel vom Hersteller nutzen

Ist der Akku einmal endgültig leer, gehört er indes nicht in den Hausmüll, wie das Umweltbundesamt warnt. Auch in Abfallbehandlungsanlagen hätten Brände durch Lithium-Battieren und Lithium-Ionen-Akkus enorm zugenommen.

Stattdessen sollten Akkus fachgerecht entsorgt werden. Händler, die derartige Batterien oder Akkus vertreiben, sind zu deren Rücknahme verpflichtet. Auch bei Wertstoffhöfen können Akkus abgegeben werden.

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