Aktien Frankfurt: Dax bricht Erholungsrally wieder ab
FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Dax DE0008469008
hat am Donnerstag seine Gewinne aus dem frühen Handel abgegeben. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag ist die Zurückhaltung der Marktteilnehmer spürbar. Die Erholung nach dem Vortagesdämpfer ist damit zunächst dahin. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex 0,15 Prozent auf 12 497,80 Punkte.
Der MDax DE0008467416
der mittelgroßen Unternehmen legte indes noch um 0,26 Prozent auf 23 042,36 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
sank um 0,2 Prozent.
Die Hoffnungen der Börsianer auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) hatten vor allem zu Beginn der Woche die Aktienmärkte deutlich angetrieben. Die Signale aus den Reihen der Fed deuten allerdings darauf hin, dass sie die Zinswende unbeirrt fortsetzt, bis die Inflation deutlich eingedämmt ist. Sollte der US-Jobmarktbericht am Freitag robust ausfallen und keine Rezessionssignale senden, könnte sich die Fed auf ihrem geldpolitischen Kurs bestätigt sehen.
Papiere von Internethändlern verbuchten am Donnerstag im Sog von Übernahmeplänen im Sektor hohe Kursgewinne. So will sich der österreichische Möbelriese XXXLutz den Online-Anbieter Home24 DE000A14KEB5
einverleiben. Home24 verteuerten sich daraufhin um 125 Prozent und zogen auch Westwing DE000A2N4H07
um ein Fünftel nach oben. Im Dax lagen Zalando DE000ZAL1111
mit einem Plus von mehr als vier Prozent vorne. About You DE000A3CNK42
gewannen im SDax DE0009653386
der geringer kapitalisierten Unternehmen gut zehn Prozent.
Rückversicherer-Aktien waren schwach. Hannover Rück DE0008402215
verloren 1,7 Prozent, der Konzern kann nach den milliardenschweren Zerstörungen durch Hurrikan Ian in Florida seine Belastungen noch nicht zu beziffern. Munich Re DE0008430026
verbuchten noch größere Kursabschläge von 2,2 Prozent.
Merck KGaA DE0006599905
legten nach Aussagen vom Kapitalmarkttag zunächst klar zu, drehten dann aber ins Minus mit zuletzt mehr als zwei Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern sieht sich nach jahrelanger Zurückhaltung wieder in der Lage, größere Übernahmen zu stemmen.
Nach einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler fielen die Aktien von Klöckner & Co DE000KC01000
um zehn Prozent. Es scheine, dass der Stahlhändler die Experten vor zu hohen Erwartungen gewarnt habe, sagte ein Börsianer. Metzler-Analyst David Varga spricht in seiner aktuellen Studie jedenfalls von einer "sehr hohen Wahrscheinlichkeit einer Gewinnwarnung".
Besonders gefragt waren die Papiere des Börsenneulings Porsche AG DE000PAG9113
. Die Aktien der VW DE0007664039
-Sportwagentochter hatten nach der Erstnotiz vor einer Woche zunächst einen schweren Stand. Beim Halten des Ausgabepreises von 82,50 Euro waren sie wie am Markt bereits vermutet auf die Hilfe der Konsortialbanken angewiesen. Am Donnerstag stiegen sie nun bis auf 93,70 Euro und verbuchten zuletzt ein Plus von dreieinhalb Prozent.
Der Euro EU0009652759
gab in einem eher richtungslosen Handel etwas nach. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 0,9863 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 0,9915 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,85 Prozent am Vortag auf 1,93 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107
fiel um 0,50 Prozent auf 128,50 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644
verlor 0,29 Prozent auf 139,56 Zähler./ajx/men
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---