Aldi: Neue Einpack-Regel an der Kasse sorgt für Diskussionen

Aldi-Fans in Australien sind verblüfft: der Supermarkt hat überraschend eine neue Regel eingeführt laut der Kunden an der Kasse keine Beutel packen sollen, damit es nicht zum Stau kommt.

Ein Schild in einem Aldi-Supermarkt lässt Kunden Rot sehen. Foto: Facebook
Ein Schild in einem Aldi-Supermarkt lässt Kunden Rot sehen. Foto: Facebook

Jeder der schon mal bei dem Discounter einkaufen war kennt den Schweißausbruch, den man bekommt, wenn das Band an der Kasse voller Produkte liegt, die schnell eingelesen werden und einem dann mit einer Geschwindigkeit entgegengeschleudert werden, dass man oft Mühe hat, alles einzupacken, geschweige denn sein Portemonnaie herauszuholen, um zu bezahlen bevor die Kassiererin ungeduldig wird.

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Viele schmeißen ihre Einkäufe einfach wieder in den Einkaufswagen, doch was bisher eher freiwillig geschah, ist bei den Aldi-Filialen in Australien nun quasi verpflichtend, denn die Kunden werden jetzt gebeten, das Einpacken ihres Einkaufs von der Kasse zu den Packbänken zu verlegen.

An der Kasse einpacken ist jetzt verboten

Ein von einem Kunden entdecktes Schild wurde auf Facebook veröffentlicht, nachdem eine wütende Kundin vom Personal gerügt worden war, weil sie keinen Einkaufswagen mit zur Kasse genommen hatte, obwohl sie nur etwa zehn Artikel hatte.

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“Für die Sicherheit unserer Kunden und unseres Personals benutzen Sie bitte die bereitgestellte Packbank”, stand auf einem Schild an der Kasse eines australischen Aldi-Marktes.

Einfach ausgedrückt wird jetzt von Kunden erwartet, dass sie ihre Einkäufe an der Kasse möglichst schnell in den Einkaufswagen oder sonst irgendeine Art von Behälter legen und dann erst in etwas Entfernung abseits der Kassierer und der anderen Kunden ordentlich einpacken. Damit sollen Coronavirus-Infektionen verhindert und ein schnelles Bezahlen gewährleistet werden.

Die Frau argumentierte, für zehn Artikel würde kein Einkaufswagen benötigt werden. Foto: Facebook
Die Frau argumentierte, für zehn Artikel würde kein Einkaufswagen benötigt werden. Foto: Facebook

Facebook-Post macht neue Aldi-Regel bekannt

Die neue Regelung wurde bekannt, als seine Kundin mit einem wütenden Facebook-Post eine ernsthafte Debatte auslöste. Sie beschrieb ihr Erlebnis an der Kasse, dass sie in Rage brachte.

“Bin wirklich seeehr genervt”, begann sie ihren hitzigen Post. “Ich war gerade bei Aldi um ein paar Sachen fürs Abendessen einzukaufen…insgesamt 10 Artikel.”

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“Als der Kassierer mit dem Scannen beginnt und ich sie in einen Beutel packe, sagte er zu mir: ‚Das nächste Mal nehmen Sie bitte einen Einkaufswagen, um ihre Einkäufe hineinzutun.‘“

“Ich sagte okay, aber als ich bezahlen wollte sagte ich noch ‚sorry, warum brauche ich einen Einkaufwagen?‘“

“Er sagte: ‚um Ihre Einkäufe hineinzutun, damit es für andere Kunden schneller geht.‘“

“Was ist nur aus gutem alten Service geworden?”

Die Frau gestand dann, dass sie von dieser Aussage‚ total irritiert‘ war, da sie ja nur zehn Artikel hatte und der Supermarkt bekannterweise nicht über kleinere Einkaufskörbe verfügt.

Sie schlug vor, bevor Kunden Einkaufwagen nehmen, sollte der Discounter darüber nachdenken mehr Kassen zu öffnen, eine Express-Kasse einzurichten oder Selbstbedienungs-Kassen anzubieten.

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“Was ist nur aus gutem alten Service geworden?”, fragte sie am Schluss ihres Beitrags.

Der Post löste eine ernsthafte Diskussion bei Fans des Discounters aus. Manche stimmten zu, dass Kunden ihre Einkäufe so einpacken sollten, wie sie es möchten. Andere argumentierten, dass langsame Einpacker die Schlange aufhielten und die Verweildauer im Umkreis von 1,5 Metern um die Kassierer verlängerten.

Manche argumentieren, Einkaufswagen könnten genauso unhygienisch sein. Foto: Getty Images
Manche argumentieren, Einkaufswagen könnten genauso unhygienisch sein. Foto: Getty Images

Einpack-Verbot bei Aldi: Kunden sind geteilter Meinung

“Nutzt einen Einkaufswagen, packt eure Beutel in diesen Zeiten nicht an der Kasse, das ist nicht sicher für die Angestellten und die Kunden“, schrieb jemand zur Unterstützung des Personals.

“Mein Gott, es gibt wirklich egoistische Leute auf dieser Welt”, stimmte jemand anderes zu.

“Ich finde das ganz und gar nicht unhöflich. Ich finde es verdammt nervig, wenn die Leute versuchen, ihre Einkäufe an der Kasse zu jonglieren. Für genau diesen Zweck gibt in jedem Aldi eine Packbank”, schrieb eine Frau. Wem das nicht gefällt, der kann zu Coles oder Woolworth’s gehen.“

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Andere argumentierten, dazu gezwungen zu werden, einen Einkaufswagen zu benutzen sei genauso unhygienisch wie eine Minute länger an der Kasse herumzustehen.

“Ich möchte keine Einkaufswagen anfassen, die nicht desinfiziert werden”, schrieb eine Frau.

“Seit COVID habe ich nie einen Einkaufswagen benutzt und niemand hat je etwas zu mir gesagt”, schrieb jemand anderes.

Die Discounter-Kasse ist ein stressiger Ort

Andere wiesen darauf hin, dass man ein paar wenige Artikel problemlos in einen Beutel packen kann ohne damit die Warteschlange aufzuhalten.

“Das können Sie sich sparen”, schrieb eine Frau. “Ich nehme nie einen Einkaufswagen. In den seltenen Fällen, wenn ich mal einen nehme packe ich trotzdem Beutel in den Einkaufswagen, aber als ich dies das letzte Mal getan habe, hab ich Schwierigkeiten bekommen. Aus diesem Grund kaufe ich seitdem nicht mehr so viel ein.”

“Ich habe das Gefühl, es würde genauso lange dauern etwas in einen Beutel zu tun wie in einen Einkaufwagen?”, schrieb jemand anderes.

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Andere wiesen darauf hin, dass nicht jeder in der Lage ist, einen Einkaufwagen herumzuschieben.

“Pech gehabt, wenn du körperlich nicht in der Lage dazu bist einen Einkaufwagen zu schieben, hey!”, schrieb jemand. “Das ist unhöflich und übertrieben.”

Alles in allem scheinen die meisten zuzustimmen, dass die Kasse in einem Discounter ein stressiger Ort ist und man Erfahrung und Expertise benötigt, um sich dort zurechtzufinden.

“So wie Aldi die Kassen bedient, habe ich das Gefühl, ich muss für Olympia trainieren, um mithalten zu können!”, schrieb eine Frau.

Penny Burfitt

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