Ärger über Kaffeehaus-Kette: Mailänder wollen kein Starbucks

Starbucks will bald seine erste Filiale in Italien eröffnen. (Bild: AP Photo)
Starbucks will bald seine erste Filiale in Italien eröffnen. (Bild: AP Photo)

Den meisten Italienern ist die Kunst der Kaffeezubereitung heilig – ein guter Espresso, Ristretto oder Cappuccino gehört für die Mehrheit zu einem gelungenen Tag unbedingt dazu. Eine Starbucks-Filiale dagegen offenbar nicht.

Wer schon einmal ein paar Tage in Italien verbracht hat, der weiß, dass es guten Kaffee nahezu an jeder Ecke gibt. Sogar an öffentlichen Plätzen wie dem Bahnhof ist die Qualität besser als in vielen Cafés weltweit – kein Wunder, dass Italiener ihren schmackhaften Wachmacher so sehr lieben. Dass nun in Mailand eine Starbucks-Filiale eröffnen soll, erzürnt die Bürger: „Wozu das Ganze?“, fragen sich viele.

Das Franchise-Unternehmen hat diese Woche auf der Mailänder Messe „Seeds&Chips“ erklärt, dass für September 2018 das erste italienische Starbucks-Geschäft nahe des Mailänder Doms geplant ist. Starbucks-Präsident Howard Schultz kündigte an, dem Land Demut und Respekt entgegenbringen zu wollen, denn in Mailand sei die Idee für Starbucks 1983 geboren worden. Man habe nicht vor, den Italienern die Kaffeezubereitung erklären zu wollen.

Die News-Seite „The Local Italy“ startete daraufhin eine Umfrage in den sozialen Medien, um sich diesbezüglich in der Bevölkerung umzuhören. Das Ergebnis war deutlich: 87 Prozent sagen „Mamma mia! Nein, danke!“ Der Starbucks-Kaffee fällt demnach bei den meisten Bürgern durch.

„Starbucks kommt dieses Jahr nach Italien. Sind sie hier willkommen? Sagt es uns! Teilt uns eure Gedanken unter der Umfrage mit.“

Viele Twitter-User bemängeln zudem, dass der Kaffee der Kette säuerlich und verbrannt schmecke.

„Ihr Cappuccino ist so viel schlechter als die italienische Variante—-und der Espresso schmeckt auch sauer.“

Einige glauben jedoch, dass alles letztlich halb so schlimm werden könnte:

„Bei den vielen Touristen wird es gut ankommen. Jene, die Kaffee zu schätzen wissen, werden immer noch den handgemachten italienischen Espresso bevorzugen. Wo man Qualität und Vielfalt an der nächsten Straßenecke finden kann – und man sich nicht mit überröstetem Einheitskaffee zufrieden geben muss.“