Arket: Das steckt hinter der Shop-Neueröffnung in München

Die H&M-Group hat, neben ihren bewährten Marken, einen neuen Ableger – Arket. (Screenshot: Instagram Arketofficial)
Die H&M-Group hat, neben ihren bewährten Marken, einen neuen Ableger – Arket. (Screenshot: Instagram Arketofficial)

Münchner dürfen sich freuen: Kürzlich eröffnete der neueste Ableger aus dem Hause H&M. Arket soll mit seinem völlig neuen Einkaufskonzept mehr Kunden anlocken – doch die müssen dafür auch tiefer in die Tasche greifen als bisher üblich.

Arket ist schwedisch und bedeutet im Deutschen in etwa „Blatt Papier“. Mithilfe dieser Namensgebung und Symbolik will das Unternehmen mehrere Dinge unter einem Dach zusammenführen – eine weiße Seite neu beschreiben. Stilvolle Kleidung und verbesserte Einkaufsmöglichkeiten, ein reduziertes Innendesign, offenere und cleanere Raumgestaltung. All das findet sich auch in dem neu eröffneten Store in der Weinstraße 6 in München. Nach Filialen in London, Brüssel und Kopenhagen gibt es für die bayrische Metropole nun endlich auch einen Arket-Ableger – den ersten in ganz Deutschland. Chefdesignerin Ulrika Bernhardtz gibt der InStyle eine Erklärung zu dem reduzierten Design: „Wir haben ein großes, aber sehr ausgewähltes Sortiment. Bei uns muss sich jedes Kleidungsstück seinen Platz im Regal verdienen. Die Menschen haben heutzutage immer weniger Zeit. Wir wollen für sie eine Vorauswahl treffen und ihnen die Klamotten so präsentieren, dass sie sie schnell und einfach finden können.“ Sehr geschickt: So sind die Klamotten nach Farben sortiert.

Auf drei Stockwerken und rund 1000 Quadratmetern will Arket mit minimalistischem Design und hochwertigen Materialien überzeugen. Fashion-Kollektionen sollen sich weniger an aktuellen Trends, dafür umso mehr an zeitlosen Schnitten und Farben orientieren. Das spiegelt sich auch in der Inneneinrichtung wider: Gediegene Farben und viel Raum zwischen den einzelnen Artikeln ergeben eine entspannte Einkaufsatmosphäre.

Die allein reicht aber nicht mehr aus, wie General Manager Lars Axelsson im Gespräch mit der Vogue deutlich macht: „Man muss dem Kunden mehr bieten, als der bloße Erwerb eines Produkts, das kann man auch online, daher gibt es in den Arket-Stores auch immer – soweit möglich – ein Café. Man muss als Label einen Platz erschaffen, an dem Menschen verweilen möchten und das ist uns mit dem Café in München, in dem man an schönen Tagen sogar draußen sitzen kann, hoffentlich gelungen.“

ARKET’s first store in Brussels, at 15 Avenue de la Toison d’Or, is now open. #ARKET

Ein Beitrag geteilt von ARKET (@arketofficial) am 15. Sep 2017 um 8:08 Uhr

Das Konzept und Sortiment ist für die Tochter der H&M-Group jedoch nicht komplett neu: So gibt es neben Klamotten auch Küchenutensilien und Kinderspielzeug – wie bereits bei H&M und H&M Home. Überraschend ist jedoch, dass es neben den Eigenmarken auch vereinzelt angesagte Konkurrenzmarken wie Nike, Adidas oder auch Stofftiere von Steiff zu kaufen gibt. Axelsson erklärt in der Vogue dazu: „Fast alle Kleidungsstücke sind von unserer eigenen Marke, doch bei den Accessoires, den Schuhen und der Homewear haben wir uns 47 starke Partner ins Boot geholt, die dieselben Werte teilen wie wir. Warum sollten wir Sneaker produzieren, wenn es Nike und Adidas schon so gut können, und warum eine Pfeffermühle neu erfinden, wenn Peugeot bereits den Klassiker im Portfolio hat?“

Die H&M-Group hat bereits zahlreiche Ableger wie die ebenfalls minimalistischere Marke Cos, Weekday oder Cheap Monday. Zuletzt kam die Marke &otherstories zur H&M-Group. Mit Arket versucht H&M einmal mehr, sein Image zu verbessern und weiter zu entwickeln – und in Zeiten von Mode-Discountern wie Primark ein wettbewerbsfähiger Konkurrent zu bleiben.