Asiatische Tigermücke, Gelbfiebermücke & Co.: Was man zum Dengue-Virus wissen sollte

Wie kann man im Urlaub einer Dengue-Infektion vorbeugen? Und wie sehen die übertragenden Mücken aus?

Illustration des Dengue-Virus im Blut. (Bild: Getty)
Illustration des Dengue-Virus im Blut. (Bild: Getty)

Mückenstiche können ganz schön unangenehm werden und tun manchmal verdammt weh. Besonders übel kann es werden, wenn die Mücke eine gefährliche Krankheit überträgt - so wie im Falle des Dengue-Virus, das Denguefieber auslösen kann und laut Robert Koch-Institut (RKI) "weltweit das am häufigsten auftretende durch Stechmücken übertragene humanpathogene Virus" ist. Übertragen wird das Dengue-Virus durch infizierte Mücken der Gattung Aedes, insbesondere durch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). War es früher fast nur in tropischen und subtropischen Regionen ein größeres Problem, hat sich das Dengue-Virus in den vergangenen Jahren geographisch etwas breiter aufgestellt.

Doch wo hat sich das Dengue-Virus noch ausgebreitet? Und welche Faktoren begünstigten eine weitere geographische Ausbreitung? Darüber hinaus stellt sich gerade für Urlauber die Frage: Wie gefährlich ist Dengue für Reisende? Wie kann man einer Dengue-Infektion vorbeugen? Und wie erkennt man die Mücken, die das Dengue-Virus übertragen? Diese Fragen werden hier beantwortet.

In welchen Ländern und Regionen der Welt kommt Dengue vor?

Generell findet man die Mücken, die Dengue übertragen, insbesondere in urbanen Gegenden. Besonders weit verbreitet ist Dengue laut der Reisewebsite Tropeninstitut.de in folgenden Regionen der Welt: "Südostasien, Teilen von Asien wie Pakistan, Afghanistan und Indien, Süd- und Mittelamerika, Teilen des Pazifiks wie Neukaledonien und Hawaii, Afrika und Australien." Doch dabei ist es nicht geblieben. Inzwischen macht sich die Asiatische Tigermücke auch in Südeuropa breit. Tropeninstitut.de zufolge "kam es in den letzten Jahren bereits in Europa vereinzelt zu lokalen Dengue-Infektionen wie in Madeira, Kroatien, Frankreich oder Spanien." Erst letztes Jahr berichtete der SWR von einem Ausbruch am Gardasee in Italien.

Welche Faktoren begünstigten eine weitere geographische Ausbreitung des Dengue-Virus?

Als einen Grund für die Ausbreitung außerhalb der einstigen Regionen nennt das Robert Koch-Institut den Klimawandel.

Die Auswirkungen des Klimawandels mit Temperaturanstiegen, häufigeren Hitzewellen und Überflutungsereignissen führen dazu, dass sich die Vektoren auch außerhalb der bekannten tropischen und subtropischen Endemiegebiete an neue Umwelt- und Klimabedingungen anpassen können.Robert Koch-Institut

Global gesehen ist potentiell die Hälfte der Weltbevölkerung betroffen. So leben laut RKI "fast vier Milliarden Menschen in Dengue-Risikogebieten", wobei sich Schätzungen zufolge jedes Jahr etwa 400 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus infizieren. Immerhin: Ungefähr 75 Prozent dieser Ansteckungen verlaufen asymptomatisch oder mit milden Symptomen. Doch nicht alle kommen glimpflich davon. Das RKI spricht zwar von einem "sehr kleinen Teil der Erkrankten", bei denen es zu einer schweren Verlaufsform kommt. Allerdings müssten die damit rechnen, dass es zu "starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung, blutenden Schleimhäuten, Bluterbrechen, Erschöpfung oder Unruhe" kommen kann. Auch eine Schocksymptomatik sei möglich. Während es bei der Erstinfektion zu sehr wenigen schweren Verläufen komme, sei das Risiko bei Zweitinfektionen allerdings signifikant höher. Wichtig sind eine frühe Diagnose sowie eine entsprechende klinische Behandlung - dann könne die Sterblichkeit auf weniger als einen Prozent verringert werden.

Wie gefährlich ist Dengue für Reisende bzw. Urlauber?

Eine genaue Einschätzung des Risikos ist bei Urlaubern nicht möglich. Dem RKI zufolge wären dafür große Studien auf der Grundlage Zehntausender Reisender in unterschiedlichen Regionen nötig. Allerdings sei "schweres Dengue oder ein Todesfall durch Dengue bei Reisenden ein sehr seltenes Ereignis".

Was kann man tun, um im Urlaub einer Dengue-Infektion vorzubeugen?

Mückenschutz ist das A und O, um einer möglichen Dengue-Infektion vorzubeugen - vor allem tagsüber, denn dann sind die verursachenden Mücken besonders aktiv. Das Robert Koch-Institut betont den Einsatz von Mückenspray. Sprich: Man sollte soweit möglich auf kurzärmlige Kleidung verzichten und die Klamotten - ebenso wie die Haut - mit Mückenspray besprühen. Zudem sollte man sich bevorzugt in klimatisierten Räumen aufhalten, wenn man das Risiko minimieren möchte.

Und wie sieht es mit einer Impfung für Reisende aus? Dazu sagt das RKI: Es gibt "mit Qdenga einen Dengue-Lebendimpfstoff, der von der STIKO für Reisende (≥ 4 Jahre) empfohlen ist, die in der Vergangenheit eine labordiagnostisch gesicherte Dengue-Virusinfektion durchgemacht haben."

Wie erkennt man die Mücken, die das Dengue-Virus übertragen?

Tatsächlich hat sowohl die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) als auch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) einige Merkmale, durch die sie sich von der in Europa besonders häufig vorkommenden Stechmücke Culex pipiens (Gemeine Stechmücke) unterscheiden. Die Website Petbook hat sich die Mücken mal genauer angeschaut und betont bei der Asiatischen Tigermücke die stark variierende Größe von zwei bis zehn Millimetern und das schwarz-weiße Muster. Zudem fallen "die gestreiften Hinterbeine und der weiße Strich auf dem Rücken und zwischen den Augen der Tiere" auf.

So sieht die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) aus:

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). (Bild: Getty)
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). (Bild: Getty)

Die Gelbfiebermücke sei dagegen drei bis vier Millimeter groß (damit etwas kleiner als die Gemeine Stechmücke mit drei bis sieben Millimetern), dunkel und ausgestattet mit weißen Streifen auf den Beinen und weißer Zeichnung auf dem Halsschild.

Hier ein Bild der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti):

Die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). (Bild: Getty)
Die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). (Bild: Getty)

Die Gemeine Stechmücke habe dagegen einen braunen Rücken sowie braune Beine und der Hinterleib sei, so Petbook, "dunkelbraun und weiß gebändert".

Hier ein Foto der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens):

Die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens). (Bild: Getty)
Die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens). (Bild: Getty)