"Auf keinen Fall fliegen": Was hinter der Panikmache vor dem GPS-Rollover am 6. April steckt

Am Samstag, den 6. April 2019 rollt der nächste sogenannte “Rollover“ für GPS-Geräte an. Für ältere Geräte könnte das Update tatsächlich zum Problem werden. Doch es wird auch davor gewarnt, an diesem Tag in ein Flugzeug zu steigen. Was steckt dahinter?

Es kursieren aktuell Berichte, die davor warnen, am 6. April zu fliegen. Was ist dran? (Bild: Getty Images)
Es kursieren aktuell Berichte, die davor warnen, am 6. April zu fliegen. Was ist dran? (Bild: Getty Images)

GPS ist im digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Egal ob Auto, Flugzeug oder Smartphone. Was viele gerne vergessen: Manche Systeme brauchen in regelmäßigen Abständen eine Generalüberholung, nämlich exakt alle 1024 Wochen. Der letzte große Rollover fand vor 20 Jahren im Jahr 1999 statt. Damals griff eine Panikwelle um sich und es stellte sich die Frage, ob überhaupt noch irgendein Gerät zum Jahrtausendwechsel funktionieren würde.

Das Problem sind die Zeitstempel

Dieses Mal ist es zwar nicht ganz so schlimm, aber eine kleine Restsorge bleibt trotzdem. Nicht zuletzt dank der Aussage eines IT-Sicherheitsexperten aus den USA, dass er an besagtem Tag lieber nicht fliegen wolle, wie unter anderem das Portal “TechBook“ berichtet. Doch wo liegt eigentlich das Problem?

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GPS-fähige Geräte verfügen über einen Zeitzähler, der nach Wochen abläuft. Der Knackpunkt sind die älteren Geräte. Denn bei ihnen ist dieser Zähler auf 10 Binärstellen (Bits) beschränkt, bevor er wieder auf Null gesetzt werden muss. Das heißt, das dann die Datums- und Zeitangaben nicht mehr korrekt angezeigt werden. Auf die Positionsdaten hat der Rollover keine Auswirkungen.

Experten sind sich sicher, dass die Panikmache vor dem Fliegen vollkommen unbegründet ist. (Bild: Getty Images)
Experten sind sich sicher, dass die Panikmache vor dem Fliegen vollkommen unbegründet ist. (Bild: Getty Images)

Panik vor dem Fliegen?

Müssen wir uns also gerade bei den Flugzeugen Sorgen machen? Branchenkreise geben auf Nachfrage von “Yahoo Style” Entwarnung. Die GPS-Geräte in den Flotten seien gar nicht alt genug, um von diesem Problem betroffen zu sein. Außerdem wären die Hersteller auf alle Eventualitäten hinsichtlich des Rollovers vorbereitet. Neue GPS-Generationen verfügen in der Regel über 13 Bits und können damit bis 8192 zählen. Außerdem halten regelmäßige Updates die Geräte auf dem neuesten Stand.

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Auch viele Gerätehersteller sehen dem Rollover ganz entspannt entgegen. Einige, wie der Hersteller von Navigations-Empfängern Garmin, haben extra FAQs auf ihren Seiten bereitgestellt: “Garmin hat dieses Ereignis bereits seit vielen Jahren erwartet und sich darauf vorbereitet.“ Kunden könnten sich jederzeit an den Support wenden, falls Probleme auftreten. Falls also am Samstag das Navi nicht funktioniert: updaten und weitermachen!

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