Außergewöhnliche Geburt: Zwillinge kommen mit drei Tagen Abstand auf die Welt
Zwillinge teilen viel miteinander - vor allem ihren Geburtstag. Für ein neugeborenes Zwillingspärchen aus Texas sieht die Sache allerdings anders aus. Hier trennten nicht etwa Minuten die Geburt der beiden Babys, sondern mehrere Tage.
Selbst die Ärzt*innen waren erstaunt von der Geburt der Zwillingsmädchen Gabriella Grace Hernandez und Isabella Rose Hernandez. Denn obwohl es sich bei den beiden um eineiige Zwillinge handelt, wurde die kleine "Gabby" am 7. März geboren, "Bella" allerdings erst am 10. März, wie "Fox News" berichtet.
Eine durch und durch ungewöhnliche Geburt
"Gabby wurde als erste nach 24 Wochen und vier Tagen geboren, und Bella nach exakt 25 Wochen", sagte die Mutter der Mädchen, Carmen Martinez, dem US-Sender. Beide wurden also deutlich vor dem Ende einer regulären Schwangerschaft nach 40 Wochen entbunden.
Schon eine Woche vor der Entbindung hätten bei ihr die Wehen eingesetzt, wie Martinez erzählte. Damit beide noch etwas heranwachsen konnten, wurde die Geburt verzögert. Martinez wurde in der Klinik streng überwacht, während sie tagelang weiter in den Wehen lag und bekam Magnesium, um den Prozess herauszuzögern. Dennoch platzte nach einigen Tagen die Fruchtblase - allerdings nur eine der beiden, denn jeder Fötus hatte eine eigene Fruchtblase und auch eine eigene Plazenta.
Dies ermöglichte es dem zweiten Baby, noch drei weitere Tage im Mutterleib zu bleiben. Die Ärzt*innen hätten entschieden, Bellas Geburt nicht einzuleiten, damit diese eine größere Überlebenschance hat. Martinez habe sie in ihrem Bauch gespürt, während sie weiterhin in Bettruhe verblieb. "Sie hatte da drin ihre eigene Party", scherzte sie. "Sie hatte den ganzen Bauch für sich und schien das zu genießen."
Familie - und Ärzt*innen - sind verblüfft
Die Familien von Martinez und ihrem Freund Johnny Hernandez war zunächst schockiert, nach der ersten Entbindung nur ein Foto von Gabby zu erhalten - was war nur mit dem zweiten Baby passiert? Als sie erfuhren, dass dieses sich noch im Mutterleib befand, seien sie schlicht verblüfft gewesen.
Selbst für die Ärzt*innen war diese Entbindung kein alltägliches Ereignis. Dr. James L. Tadvick, der beide Entbindungen begleitete, sagte "Fox News": "Ich habe so etwas in meiner Karriere bisher nur einmal erlebt. Das ist äußerst ungewöhnlich."
Beide entwickeln sich gut - trotz ursprünglicher Überlebenschance von 30%
Obwohl beide dank der medizinischen Maßnahmen noch ein paar weitere Tage in ihrer Mutter heranwachsen konnten, handelt es sich bei beiden um extreme Frühgeburten: Beide wogen anfangs nur anderthalb Pfund. "Gabby und Bella wurde eine Überlebenschance von 30 Prozent prognostiziert, weil sie so klein und früh auf die Welt kamen", sagte Martinez. Drei Monate nach ihrer Geburt sind beide jedoch nach wie vor wohlauf und nehmen gut zu, wie ihre Mutter versichert.
Sie müssten noch eine Weile länger auf der Neugeborenenintensivstation bleiben, damit sich ihre Lungen noch besser entwickeln können. "Wir können es kaum erwarten, sie nach Hause zu nehmen."
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