Bücher für den Herbst 2024: Diese 14 Werke bescheren Ihnen gemütliche Lesestunden zu Hause

Frau liest im Herbst ein Buch auf der Fensterbank

Noch auf der Suche nach literarischen Highlights für die Übergangszeit? Wir stellen Ihnen die 14 besten Bücher für den Herbst vor

GETTY IMAGES, Oleg Breslavtsev

Wenn die Temperaturen sinken, sich ein Teppich aus Laub auf dem Boden ausbreitet und allerlei Kürbisgerichte auf den Speisekarten vieler Restaurants Einzug halten, ist der Herbst offiziell angebrochen. Höchste Zeit also, den Lektüre-Vorrat aufzustocken und sich mit einem guten Buch, einer Wärmflasche und einer Tasse Rooibos-Tee (oder einem Matcha Latte) auf der Couch einzumummeln. Hoch lebe das Klischee! Aber da der Herbst nun mal für Entschleunigung steht, die nach einem Sommer voller Freizeit-Stress gerade richtig kommt, geht eben wirklich nichts über etwas Me-Time in Form eines Leseabends (am besten gefolgt von einer ausgiebigen Home-Spa-Session).

Damit die lang ersehnte seelische Entspannung auch nicht zu kurz kommt, indem Sie sich über literarischen Schund ärgern müssen, übernehmen wir die Kuration Ihrer Lektüre für Sie. Stöbern Sie in unserer kleinen, aber feinen Liste an Büchern für den Herbst 2024, die bereichern und Ihren Gedanken eine wohltuende Auszeit schenken.

Bücher für den Herbst: Mit diesen 11 Romanen können Sie es sich bequem machen

Maximales Lesevergnügen versprechen im Herbst die folgenden 11 Romane, die nicht nur für Belletristik-Liebhaber*innen eine exzellente Wahl abgeben:

Sally Rooney zählt zweifelsfrei zu den bedeutendsten Autorinnen der Gegenwartsliteratur, was ihr neuester Coup, „Intermezzo“, einmal mehr unter Beweis stellt. Der im September 2024 erschienene Roman erzählt die Geschichte zweier entfremdeter Brüder, die sich nach dem Tod ihres Vaters trotz ihrer Ungleichheit mit ähnlichen Lebensaufgaben konfrontiert sehen. Ein packendes Buch für den Herbst, dessen Inhalt nur so vor Gefühlen strotzt und mit Charakteren gespickt ist, die unter die Haut gehen.

Ein Herbst-Buch, das glückselig stimmt, indem uns mit jeder Seite wärmer ums Herz wird: Der charmante Spiegel-Bestseller handelt von einem betagten Buchhändler, der liebgewonnene Kunden und Kundinnen auf seinen Spaziergängen beliefert. Als er eines Tages seinen Job verliert, ist es das neunjährige Mädchen Schascha, das ihm beisteht. Zusammengefasst: Autor Carsten Sebastian Henn hat mit „Der Buchspazierer“ einen wundervollen Wohlfühl-Roman geschaffen; eine Art Hommage an die Liebe zum Lesen, die auf einzigartige Weise verbindet.

Völlig zu Recht über eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis 2024 freuen kann sich dieses Werk, das in den späten Nullerjahren in Ostdeutschland spielt. Anhand der Liebesgeschichte der Protagonisten Jella und Yannik thematisiert der Debütroman dieGewalt, der viele Frauen im Laufe ihres Lebens ausgesetzt sind. Er zeigt auf, mit welchen Herausforderungen die (weibliche) Gesellschaft in Zeiten der Aufarbeitung, Stichwort #MeToo, konfrontiert ist. Der eindrückliche Wunsch der Autorin: Dass auch Männer* zu ihrem Werk greifen.

Einem konkreten Genre zuordnen lässt sich „Kaffee & Zigaretten“ zwar nur schwer. Das Buch für den Herbst vereint jedoch eine Reihe von Kurzgeschichten in sich, die vom Leben des Autors erzählen oder zumindest inspiriert sind. Beeindruckend daran ist, wie scharfsinnig sich von Schirach Eindrücken, Fragen und Gedanken des Alltags von verschiedenen Blickwinkeln stellt, sodass Sie gen Ende überrascht sein werden, wie schnell Seite um Seite verflogen ist.

Spannung pur erwartet Sie mit diesem Scandi-Thriller, der mit der menschlichen Vorstellungskraft spielt. Für den Krimi verwebt Autorin Yrsa Sigurdardóttir meisterhaft verschiedene Handlungsstränge miteinander, während der oder die Leser*in gebannt versucht, herauszufinden, was mit den Vermissten im Schneesturm in den isländischen Bergen geschah und was es mit den Ereignissen an der Radarstation in Stockksnes auf sich hat. Nichts für schwache Nerven, aber so gut.

 

Manchmal zahlt es sich aus, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, um endlich loslassen zu können und gestärkt aus ihr hervorzugehen. Davon erzählt dieses Herbst-Buch, welches sich Spiegel-Bestseller nennen darf. Darum geht es: Greta, die 84 Jahre alte Mutter des Nachrichtenmoderators Tom Moderath, erkrankt an Demenz und spricht in diesem Zuge zum ersten Mal mit ihrem Sohn über ihre Kindheit, geprägt von der Flucht vor dem Krieg. Indem sich Greta endlich öffnet, treten auch düstere Seiten ihrer Vergangenheit ans Licht, was nicht nur ihr selbst Heilung bringt, sondern auch Sohn Tom Aufschluss über sein Gefühlsleben gibt.

Mit „Blue Sisters“ hat Coco Mellors nach ihrem gefeierten Debüt „Cleopatra & Frankenstein“ einen weiteren Roman-Hit gelandet, der uns die Herbstzeit trotz schwerer Kost literarisch „versüßt“. Mellors widmet sich darin dem Schwestern-Quartett rund um Avery, Bonnie, Nicky und Lucky und ihrer speziellen Beziehung. Nach Nickys plötzlichem Tod steht das Leben der übrigen Frauen auf dem Kopf, bis sie begreifen, dass der Schicksalsschlag eine Chance sein kann, wieder zueinander zu finden. Dafür umreißt die Autorin die einzelnen Charaktere und ihr Innenleben in gewohnt einfühlsamer, präziser Manier und scheut sich dabei nicht, auf schwere Themen wie Trauer und Sucht einzugehen.

Sie möchten beim Lesen einfach nur abschalten und die Seele baumeln lassen? Kein Problem mit dieser humorvollen Lovestory, die, wie der Titel schon verrät, in die dänische Hauptstadt entführt. Dazu werden die einzelnen Schauplätze so eindrücklich beschrieben, dass unser Fernweh für einen Moment gestillt wird. Das Buch für den Herbst aus der Romantic-Escapes-Serie lässt uns somit schnell in die gefühlvolle Geschichte abtauchen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Kate, eine PR-Frau, die einen Presse-Trip nach Kopenhagen leitet, und Journalist Ben, der der beliebten Seehafenstadt anfangs nicht viel abgewinnen kann. Nachdem sich beide zu Beginn der Lektüre mit Abschätzung begegnen, verfallen sie schon bald dem ganz und gar bezaubernden Flair Kopenhagens. Und wir ebenfalls.

Von einer stürmischen Liebe mit Altersunterschied, die schnell vor erste Herausforderungen gestellt wird, handelt „Die Liebe an miesen Tagen“. Dabei dreht sich das Buch für den Herbst um die Frage, wie sich Lieben im Alter verhält und welche Gefühlsachterbahn damit verbunden ist. Brillant und lebensnah.

Kriegsgeschehnisse, Mutterschaft und Familiengeheimnisse – all dies und vieles mehr verknüpft Autorin Alena Schröder für ihren spannungsvollen Spiegel-Bestseller-Roman, den sie aus mehreren Perspektiven erzählt. Gekonnt springt sie dabei zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her. Protagonistin des Romans ist die 27-jährige Hannah, deren einzige noch lebende Verwandte ihre Großmutter Evelyn ist. Als Letztere zur rechtmäßigen Erbin einer bis dato vermissten Kunstsammlung, um die ihre Familie einst beraubt wurde, benannt wird, begibt sich Hannah auf die Spuren ihrer Vergangenheit.

Die Quintessenz dieser schönen Herbst-Lektüre: Gute Freundschaften machen das Leben besser und es zahlt sich aus, für seine Überzeugungen einzustehen. Um diese Erkenntnis zu gewinnen, muss Mackenzie Dienes sich jedoch erst von ihrem vordergründig perfekten Leben verabschieden und einen Neubeginn wagen. Dabei immer an ihrer Seite: ihre Schwägerin Stephanie. Eine Geschichte inmitten von Weinbergen, wie sie nur das Leben schreibt und die vermutlich gerade deshalb so nah geht.

Bücher für den Herbst: 3 empfehlenswerte Sachbücher

Da sich der Herbst ideal dazu eignet, innezuhalten, zu reflektieren oder auch, sich einem neuen Interesse zu widmen, möchten wir Ihnen auch die folgenden drei Sachbücher nicht vorenthalten:

„Nexus“ ist das neueste Werk von Erfolgsautor Yuval Noah Harari (wir erinnern uns an „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ und „Sapiens – Eine kurze Geschichte der Menschheit“) und befasst sich eindrücklich mit Informationsnetzwerken im historischen wie auch aktuellen Kontext sowie der komplexen Gefahr, die von ihnen ausgeht. Ein faszinierender Diskurs, der weder Angst machen noch verharmlosen soll – und uns nach 656 Seiten ein ganzes Stück klüger zurücklässt, so viel steht fest.

Nach dem Hype rund um das dänische Lebensgefühl ist Hygge hierzulande mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. Und das, obwohl Hygge erwiesenermaßen zu einem glücklicheren Leben beitragen soll. Umso besser, dass man die Glücksformel tatsächlich erlernen kann. Wie genau das funktioniert, erklärt Autor Meik Wiking in diesem Buch, das perfekt zum Herbst passt und Ihnen unter Garantie ein wunderbar hyggeliges Lesevergnügen beschert.

Apropos Hype. Mit diesem Werk zum Thema Achtsamkeit und Selbstführungskompetenz ist es Brianna Wiest gelungen, nicht nur die BookTok-Community im Sturm zu erobern, sondern auch die Spitze der Spiegel-Bestseller-Liste zu erklimmen. Der Band vereint sage und schreibe 101 Essays in sich, die zum Denken und vor allem auch Handeln anregen sollen. Ein Muss für alle, die Lust darauf haben, sich selbst schonungslos ehrlich zu begegnen.