Baftas: Symbol der Solidarität auf dem Red Carpet

Bei den am Sonntag verliehenen Bafta-Awards trugen viele der anwesenden Prominenten eine auffällige blaue Schleife. Damit zeigten sie ihre Solidarität mit Geflüchteten und Vertriebenen.

Sie wurde am Sonntag bei den British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) Awards als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet: Cate Blanchett
Sie wurde am Sonntag bei den British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) Awards als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet: Cate Blanchett. Foto: Reuters / Henry Nicholls

Am Sonntag fand die 76. Verleihung der British Academy Film Awards statt. Ihren Auftritt auf dem roten Teppich nutzten zahlreiche Schauspieler*innen, um auf ein drängendes Problem aufmerksam zu machen.

Gemeinsam eine laute Stimme

#WithRefugees: Viele Prominente nutzten die Aufmerksamkeit der Baftas, um ihre Unterstützung der WithRefugees-Kampagne zu zeigen – symbolisiert wurde diese durch eine einfache blaue Schleife, die sich die Schauspieler*innen an ihre Kleider und Sakkos gepinnt hatten. Unter den Fürsprecher*innen waren beispielsweise Colin Farrell, Cate Blanchett und Michelle Yeoh.

#WithRefugees ist eine Initiative der UNHCR, der Flüchtlingskommission der Vereinten Nationen. Sie ruft damit zur Solidarität mit Geflüchteten und Vertriebenen auf der ganzen Welt auf.

Auf der Webseite heißt es dazu: „Auf der ganzen Welt stehen Menschen zusammen #WithRefugees.“ Denn gemeinsam seien unsere Stimmen lauter und unsere Aktivitäten wirkungsvoller. Mehr als 400 Organisationen würden bereits die Kampagne unterstützen.

The Swimmers

Schauspielerin Cate Blanchett ist schon lange Botschafterin der Vereinten Nationen in diesem Thema. Dass viele ihrer Kolleg*innen am Sonntag die blaue Schleife trugen, ging auf ihre Initiative zurück.

Sie konnte dafür aber auch Yusra Mardini gewinnen. Die syrische Nationalschwimmerin floh 2015 während der Flüchtlingskrise aus ihrer Heimat nach Deutschland und nahm ein Jahr später für das Team „Refugee Olympic Athletes“ an den Olympischen Sommerspielen teil. Das Team formte sich aus Geflüchteten, die nicht für ihr Geburtsland antreten konnten.

Verfilmte Fluchtgeschichte

Mardini wurde so international bekannt – genauso wie ihre spektakuläre Fluchtgeschichte. Die wäre beinahe tödlich geendet, weil sie mit rund 20 Personen in einem für sieben Personen ausgelegten Schlauchboot über das Mittelmeer setzen wollte. Dabei versagte der Außenbordmotor. Mardini und ihre Schwester Sarah, ebenfalls syrische Nationalschwimmerin, zogen daraufhin das Boot über mehrere Stunden bis ans Ufer.

Die Flucht wurde als Vorlage zu einem Film: The Swimmers. Der war nun bei den British Academy Film Awards als bester britischer Film nominiert, weshalb auch Mardini anwesend war.

Fluchtursachen: Krieg und Erdbeben

Aktuell macht die Kampagne #WithRefugees vor allem auf Geflüchtete aufmerksam, die vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und vor den verheerenden Folgen des Erdbebens in der Türkei und in Syrien fliehen. Zehntausende Menschen haben ihr Leben verloren, noch viel mehr ihr Zuhause.

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