Bakerboy Hats verleihen jetzt jedem Look eine Prise nonchalantes Vintage-Flair

Bakerboy Hats Modetrend Winter

Für Herbst/Winter 2024/25 setzte Hermès Kreativdirektorin Nadège Vanhée auf subtile 60s-Vibes, etwa mit Bakerboy Hats im charakteristischen Look der Dekade

Angela Weiss/AFP via Getty Images,

Sehnen Sie schon den Frühling herbei? Dann folgt – je nach Auslegung – die gute oder schlechte Nachricht: In 39 Tagen ist kalendarischer Frühlingsanfang. Und mit diesem Stichtag enden für gewöhnlich die dunklen Momente, zum Glück! Denn zum Ende einer Jahreszeit hin stellt sich bei vielen Menschen eine Müdigkeit ein. Auch in der Mode: An Strickpullovern, dicken Mänteln und allgemein viel Textil findet man dann nur noch wenig Gefallen, es fehlt die modische Frische und Flexibilität.

Ein wirksames Mittel in solchen Momenten sind simple Accessoires. Richtig eingesetzt, bringen sie umgehend einen neuen Look in ein Outfit – und machen bei Wohlgefallen auch problemlos den Wechsel in die neue Saison mit. So verhält es sich gegenwärtig mit Bakerboy Hats: Die auffälligen Schiebermützen setzen als Modetrend diesen Winter subtile Retro-Akzente. Die schönsten Modelle von den Runways und Styling-Tipps.

Bakerboy Hats waren einst Symbol einer ganzen Bevölkerungsschicht

Bei Bakerboy Hats, im Englischen auch als „Newsboy Cap“ bekannt, handelt es sich um keinen jungen Trend. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden sie zum Symbol der Arbeiterklasse. Vornehmlich – wie ihre Namen bereits suggerieren – trugen sie Zeitungsjungen bei ihrem Arbeitseinsatz, vor allem in Irland und Nordenland, aber auch den Vereinigten Staaten. Ihr ursprünglicher Zweck hatte einen politischen Hintergrund: Schon im Jahr 1571 erließ das nordenglische Parlament historischen Quellen zu Folge ein Gesetz, das männliche Personen ab dem Alter von sechs Jahren dazu verpflichtete, an Sonn- und Feiertagen den Kopf mit Wollmützen zu bedecken. Wer sich dem verwehrte, wurde zur Kasse gebeten. Diese umstrittene Maßnahme sollte die dortige Wollindustrie fördern. Schnell etablierte sich die Schirmmütze zum charakteristischen Accessoire der Unter- und Mittelklasse.

Zugleich wurde die Bakerboy-Mütze aber um 1900 für Gentlemen, die sich gesellschaftlichen Konventionen nicht beugen wollten, zum provokativen Statement als Ersatz für einen klassischen Hut, wie ihn die Mode ihrer Zeit damals vorschrieb. In den 1920ern schwappte die charakteristische Mütze zu rein modischen Zwecken auch in die Garderobe der breiteren Masse über. Über die Folgedekaden hinweg mauserte sie sich vorrangig zum modischen Detail, verlor ihre politische Dimension aber beinahe gänzlich. Besonders in den 60er- und 70er-Jahren erlebte sie eine Blütezeit als Unisex-Accessoire mit erneut subtil rebellischer Note, wozu prominente Fans wie Schauspielerinnen wie Brigitte Bardot und Françoise Hardy sowie John Lennon und Anhänger*innen der Bohème beitrugen. Auch gegenwärtig feiert der Bakerboy Hat ein Trend-Comeback und bringt Vintage-Flair in das winterliche Styling.

Bakerboy Hats Modetrend Winter

Schauspielerin Brigitte Bardot 1968 im Taxi mit Bakerboy Hat nach ihrer Ankunft am Londoner Heathrow Flughafen

Central Press/Getty Images,
Bakerboy Hats Modetrend Winter

Auch die französische Schauspielerin Françoise Hardy war prominentert Fan des Trend-Accessoires, hier circa 1960 in einer Bakerboy Cap

NOA/Roger Viollet via Getty Images,

Bakerboy Hats als Trend auf den Winter-Runways 2025

In schlichter Optik

Wer sich im Hut-Metier erst noch zurecht finden muss, wählt bestenfalls ein schlichtes Modell. Zeitlos chic und zugleich dank neutraler Farben flexibel im Styling sind Bakerboy Hats wie die karamellfarbenen Modelle, die auf den Laufstegen von Hermès und Marc Cain die Kreationen für Herbst/Winter 2024/25 ergänzten. Mehr Aufregung durch textile Vielfalt bringt die Variante aus Leder, wie sie Hermès Kreativdirektorin Nadège Vanhée in unterschiedlichen Nuancen von Camel über Tannengrün bis Schwarz präsentierte. Leichtere Modelle machen den Saisonwechsel problemlos mit – und werden an den ersten sonnigen Tagen zum eleganten Sonnenschutz.

Styling-Tipp: Besonders einprägsam wird der Bakerboy Hat als Accessoires zu streng gestyltem Haar, das so nicht vom Hut-Dekor ablenkt. Und möglichst dramatisch mit Schild tief über die Augen gezogen!

Bakerboy Hats Modetrend Winter

Lederner Bakerboy Hat in Karamell bei der Show für Hermès Herbst/Winter 2024/25 in New York

Launchmetrics SpotlightSM,
Bakerboy Hats Modetrend Winter

Ebenfalls in neutraler Farbe und minimalistischem Design: die Bakerboy Cap bei Marc Cain Herbst/Winter 2024/25

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Als Eyecatcher-Accessoires

Wesentlich auffälliger sind die Bakerboy Hats, die für die aktuelle Saison von weiteren Modehäusern vorgestellt wurden. Chanel etwa setzt auf den labeltypischen Tweed-Stoff in freundlichen Farben wie Bonbonrosa oder aus Veloursleder in einem eleganten Puderton. Für Prada kreierten Raf Simons und Miuccia Prada wahre Statement-Modelle: mit robuster Struktur, markanter Größe und mit Federn in Nuancen wie Purpur, Navy und Moosgrün besetzt.

Im Styling erscheinen diese Modelle aufs Erste vielleicht als etwas herausfordernd. Mit etwas Geschick setzen Sie diese Form des Modetrends aber effektvoll in Szene. Besonders gut gelingt das jetzt, wie auf den Laufstegen beider Labels gesehen: für subtilen Vintage-Flair zu klassischen Stücken mit subtilen „Preppy“-Anleihen, von taillenlangen Cardigans und Bleistiftröcken über Denim-Looks und Tweed.

Bakerboy Hats Modetrend Winter

Chanel Herbst/Winter 2024/25

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Prada Herbst/Winter 2024/25

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Prada Herbst/Winter 2024/25

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Prada Herbst/Winter 2024/25

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