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Bestrafung statt Spaß: Das denken Hunde, wenn man einen Wurf nur antäuscht

Nicht nur Retriever lieben es, Stöckchen, Bälle oder Spielzeuge wieder zu ihren Herrchen zu bringen. (Bild: Getty Images)
Nicht nur Retriever lieben es, Stöckchen, Bälle oder Spielzeuge wieder zu ihren Herrchen zu bringen. (Bild: Getty Images)

Für Hundebesitzer gehört es zum regelmäßigen Zeitvertreib: Dinge durch die Gegend werfen, damit der treue Vierbeiner sie wieder zurückbringt. Oft täuschen Herrchen und Frauchen Würfe nur an – zum Spaß! Was viele nicht wissen: Für die kleinen Racker ist das Stress pur.

Wenn verschmitzte Dackel, verspielte Labradore oder treue Golden Retriever den Hundeblick einsetzen, können ihre Besitzer kaum widerstehen. Dann gibt es Leckerlis, Streicheleinheiten oder es wird mit vollem Einsatz gespielt. Doch bei Letzterem können Hundehalter einiges verkehrt machen – obwohl sie es nur gut meinen! Laut der Hundeverhaltenstrainerin Denise Nuttall sollte man seinen Vierbeiner nie mit einem Ball oder einem anderen Wurfgeschoss in die Irre führen. Denn bei der Aussicht auf eine Spieleinheit empfinden Hunde große Freude, sie sehnen den Sprint hinter dem Objekt herbei. Wenn der Wurf dann nicht erfolgt, kann diese positive Erwartung nicht erfüllt werden. Das Ergebnis ist dann eine große Enttäuschung.

Spiel, Spaß und Sport lassen sich mit Hunden wunderbar umsetzen. (Bild: Getty Images)
Spiel, Spaß und Sport lassen sich mit Hunden wunderbar umsetzen. (Bild: Getty Images)

Gegenüber der Online-Plattform „Bustle“ sagte Nuttall, im ernst zu nehmenden Training werde diese Art des Spiels – also das Nichtwerfen nach vorheriger Antäuschung – als Bestrafung gewertet. Menschen und Hunde verfügen über eine ähnliche emotionale Bandbreite. Laut einer 2013 in dem Magazin „Psychology Today“ veröffentlichten Studie laufen bei Mensch und Hund die gleichen chemischen Prozesse ab.

Hundetrainerin Nuttall: „Im Bezug auf die Aktivitäten im Gehirn kommt es, wenn man etwas erwartet und antizipiert, zu einer Ausschüttung von Dopamin. Wenn dann aber nichts geschieht, gibt es einen Einbruch.“ So wie der Mensch gefrustet ist, wenn er etwas nicht bekommt, das er sich erhofft und ersehnt hat, reagiert auch ein Hund.

Zwar mag es Hundehaltern witzig vorkommen, wenn sie ihre kleinen Gefährten hinters Licht führen. In der Regel löst dies bei Hunden allerdings Enttäuschung, Stress und Traurigkeit aus.