Better Life: 4 Arten von Liebespaaren – zu welcher gehört man?

Knapp 400 Paare haben über Monate hinweg dokumentiert, wie sich ihre Gefühle in ihrer Beziehung veränderten – und wieso. Daraus haben Forschende vier Beziehungstypen abgeleitet und was sie ausmacht.

Für eine lange Beziehung gibt es kein Patentrezept
Für eine lange Beziehung gibt es kein Patentrezept: Aber Forschende haben Hinweise gefunden, was dabei hilft, lange glücklich zu bleiben. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

Es gibt vier unterschiedliche Beziehungstypen. Das haben Forschende der Universität Illinois herausgearbeitet, nachdem sie über Monate hinweg knapp 400 Paare zu ihren Beziehungen interviewten.

Auch wenn das Ergebnis schon etwas älter ist, können einige Menschen sicherlich mindestens einen Aspekt daran auch heute noch interessant finden: Je nach Typ ist es wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher, eine langfristige Partnerschaft aufrechterhalten zu können.

Um was geht es?

Drei Beziehungswissenschaftler*innen haben 376 Paare gebeten, neun Monate lang das Gefühl der Verbundenheit in ihrer Partnerschaft zu dokumentieren. Genauer: Sie sollten aufschreiben, wie sie zum Thema Heirat standen und diese Einschätzung begründen. Und: Sie sollten jede Veränderung festhalten und erklären, wie sie zustande gekommen sind. Ob und wie beispielsweise aktuelle Geschehnisse oder Auseinandersetzungen dafür verantwortlich waren.

Die Antworten haben die Forschenden ausgewertet und daraus vier Beziehungstypen entwickelt: das "dramatic couple", das "conflict-ridden couple", das "socially involved couple" und das "partner-focused couple" – also in etwa das dramatische Paar, das konfliktreiche Paar, das sozial eingebundene Paar und das Partner*innen-orientierte Paar. Wichtiger als die Übersetzung ist aber, für was die Bezeichnungen stehen und was sie aussagen.

Die Trennung ist am wahrscheinlichsten

"Dramatische" Paare zeichnet aus, dass sie viele Höhen und Tiefen in ihrer Beziehung haben. Der Hauptautor der Studie, Brian Ogolsky, erklärte damals bei der Veröffentlichung: "Menschen, die dazu zählen, neigen dazu, Entscheidungen auf Grundlage negativer Ereignisse in der Beziehung oder anhaltend negativer Gedanken zu treffen." Beides wirke sich zudem oft auf das Gefühl der Verbundenheit aus. Mit der Zeit führten Kleinigkeiten dazu, dass die ganze Beziehung infrage gestellt werde.

Solche Paare trennten sich in dieser Untersuchung mit doppelter Wahrscheinlichkeit, verglichen mit den anderen drei Kategorien. Wer sich fragt, ob er oder sie dazu zählt: Laut Ogolsky gibt es ein Alleinstellungsmerkmal für diesen Beziehungstypen. Menschen, die dazu zählen, legen auch sehr früh in einer frischen Beziehungen Wert darauf, Zeit ohne Partner*in und dafür mit Bekannten und Freunden zu verbringen.

Konflikte und Anziehung wechseln sich ab

Die höchsten Chancen, zusammenzubleiben, hat der Untersuchung zufolge das "Partner*innen-orientierte Paar" – und gleichzeitig auch glücklich zu sein. Sie zeigen laut dem Beziehungswissenschaftler Ogolsky besonders viel Engagement für die Partnerschaft. Ihre Stärke: Sie versuchen beständig, ihre Verbindung miteinander zu vertiefen. Sie sind besonders achtsam und treffen Entscheidungen in ihrer Beziehung so gut wie nie leichtfertig.

Bei Paaren, die oft Konflikte ausfechten, leidet häufig die partnerschaftliche Verbindung darunter. "Das bedeutet aber nicht, dass sie sich deshalb trennen", sagt Ogolsky. In diese Kategorie fallen Menschen, die sich in Beziehungen oft in einem Spannungsfeld wiederfinden: Sie erleben zwar oft Konflikte, die sie von ihren Partner*innen distanzieren. Dann aber folgt eine leidenschaftliche Phase, die sie wieder zusammenführt. "Diese Art von Liebe ist auf Dauer wahrscheinlich nicht tragfähig", sagt Ogolsky. Wichtig ist ihm aber: Man könne im Laufe der Zeit auch in eine andere Beziehungstypen-Kategorie wechseln.

Freundschaften sind eine gute Basis

Die vierte Kategorie beschreibt das sozial-eingebundene Paar. Ähnlich wie Menschen, die sich vor allem an ihren Partner*innen orientieren, berichteten auch sie von einem hohen Maß an Zufriedenheit und Stabilität.

Die Paare macht aus, dass sie ein gemeinsames soziales Netzwerk haben, sie teilen sich beispielsweise denselben Freundeskreis. Und nicht nur das: Der Freundeskreis hilft auch dabei, die Beziehung zu stabilisieren.

Ogolsky sagt: "Idealerweise sollten langfristige Beziehungen auf einer auf Freundschaft basierenden Liebe beruhen." Wenn man dann noch gemeinsame Freundschaften pflegte, fühlten sich viele Paare besonders nahe und seien in ihren Partnerschaften engagierter.

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