Better Life: Ausreichend Wasser trinken im Alter - Tipps und Tricks

Ausreichend zu trinken ist in jedem Alter wichtig. Im Alter kann die Flüssigkeitszufuhr allerdings schnell nachlassen - mit potentiell gefährlichen Folgen. Damit das nicht passiert, gibt es Tipps und Tricks für den Alltag.

Ausreichend Wasser trinken wird im Alter mitunter schwer - doch es gibt Mittel, sich selbst oder Angehörige dazu zu bringen (Symbolbild: Getty Images)
Ausreichend Wasser trinken wird im Alter mitunter schwer - doch es gibt Mittel, sich selbst oder Angehörige dazu zu bringen (Symbolbild: Getty Images)

Der Körper braucht Wasser. Nicht nur besteht er zur Hälfte daraus, es ist auch an lebenswichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt, transportiert Nährstoffe durch den Körper und ist entscheidend für die Temperaturregulierung. Da der Körper über Urin, Schweiß und Atemluft stetig Wasser verliert, muss auch regelmäßig ausreichend Flüssigkeit getrunken werden. Besteht ein akuter Mangel, reagiert der Körper mit Durst. Der Deutschen Gesellschaft von Ernährung zufolge meldet sich das Durstgefühl in der Regel dann, wenn 0,5 Prozent des Körpergewichts in Form von Wasser verloren würden, bei einer Frau von 60 Kilo also nach 300 Millilitern Flüssigkeitsverlust.

Warum ältere Menschen oft zu wenig trinken

Den täglichen Wasserbedarf veranschlagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bei 1,5 Litern pro Tag - dieser Richtwert variiert jedoch stark nach Aktivität, Außentemperatur, Gesundheitszustand und der Einnahme von Medikamenten.

Aus diesem Grund herrscht gerade bei älteren Menschen oft Flüssigkeitsmangel. Mit dem Alter verändert sich sowohl Durstempfinden als auch Trinkverhalten. Viele Menschen passen ihren Wasserbedarf nicht an eingenommene Medikamente oder Krankheiten mit Fieber oder Durchfall an. Andere vergessen schlicht, genug zu trinken oder vermeiden es aus Sorge, nachts öfter aufstehen zu müssen, wie die Verbraucherzentrale schreibt. Nicht zuletzt empfinden ältere Menschen nicht so schnell Durst wie jüngere.

So gefährlich ist Wassermangel

Die ersten Folgen von Flüssigkeitsmangel machen sich im Körper schnell bemerkbar. Zu den frühen Anzeichen gehören:

  • trockener Mund und trockene Haut

  • Kopfschmerzen

  • Schwindel

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche

  • Erhöhung der Körpertemperatur (im Sommer droht Überhitzung)

  • gerade bei älteren Menschen: Verwirrtheit (führt oft zu noch geringerer Wasseraufnahme)

Bei derartigen Anzeichen sollte sofort eine Flüssigkeitszufuhr erfolgen. Wenn sich die Symptome dadurch nicht kurzfristig bessern, sollte die Person beim Arzt oder in der Notaufnahme behandelt werden, beispielsweise durch eine Infusion.

Infografik: Genug getrunken? | Statista
Infografik: Genug getrunken? | Statista

Denn ein dauerhafter Wassermangel im Körper kann weitere, schwerwiegende Folgen haben. Das Blut kann sich verdicken und damit die Gefahr von Blutgerinnseln, Thrombose, Schlaganfall und Herzinfarkt vergrößern. Auch die Nieren können Schaden nehmen.

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Kurzum: Ein anhaltender Flüssigkeitsmangel ist lebensbedrohlich.

Tipps und Tricks: So trinken ältere Menschen ausreichend Wasser

Was also können ältere Menschen tun, um ausreichend Flüssigkeit zu bekommen? Folgende Tipps von der Verbraucherzentrale und dem Gesundheitsamt Bremen können helfen:

  • die ausreichende Trinkmenge morgens bereitstellen - beispielsweise in einer Thermoskanne - und bis Ende des Abends austrinken

  • Getränke in Sichtweite hinstellen, um daran erinnert zu werden, zu trinken

  • Getränke variieren - wie in jedem Alter sind Wasser, ungesüßte Tees und Saftschorlen am gesündesten, doch immer nur Wasser zu trinken, kann manchen Personen langweilig werden

  • leere Gläser oder Tassen sofort wieder auffüllen

  • ein Trinkprotokoll erstellen, um das Trinkverhalten zu überwachen

  • einen Trinkplan erstellen, um über den Tag hinweg genug zu trinken

  • "Trinkrituale" einführen - dies kann ein Glas Wasser sofort nach dem Aufstehen beinhalten, ein Fünf-Uhr-Tee oder eine Tasse Kräutertee vor dem Schlafengehen

  • wasserhaltige Lebensmittel wie Wassermelone oder Gurke auf den Speiseplan setzen

Übrigens füllen auch Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke den Flüssigkeitsstand im Körper unterm Strich auf - allerdings fördern sie auch den Harndrang. Wer also Sorge hat, öfter auf die Toilette zu müssen, sollte seinen Konsum von Kaffee, schwarzem Tee oder ähnlichen Getränken reduzieren, vor allem in den Abendstunden.

Wie wäre es mit einer festen Tea-Time? Oder zumindest mit was anderem als Wasser? Abwechslung und Rituale fördern die Flüssigkeitszufuhr (Symbolbild: Getty Images)
Wie wäre es mit einer festen Tea-Time? Oder zumindest mit was anderem als Wasser? Abwechslung und Rituale fördern die Flüssigkeitszufuhr (Symbolbild: Getty Images)

Das können Angehörige tun

Bei pflegebedürftigen oder dementen Senioren sind vor allem Angehörige oder Pflegekräfte gefragt, damit ältere Menschen ausreichend trinken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät allerdings, auch bei selbstständigen Senioren ein Auge darauf zu haben, ob diese ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Folgende Tipps gibt die Gesellschaft:

  • in häufig genutzten Zimmern Getränke bereitstellen

  • zu jeder Mahlzeit ein Getränk bereitstellen und bei Bedarf nachschenken

  • auf Anzeichen von Wassermangel achten

  • nach dem Wasserkonsum fragen

  • bei Schluck- oder Mobilitätsstörungen Trinkhalme oder spezielle Trinkgefäße besorgen und bereitstellen

  • bei gefährdeten Personen ein Trinkprotokoll anlegen

  • bei Demenz werden farbige Getränke oft bevorzugt - hier können bunte Gläser, Schorlen, Früchtetees oder auch Lebensmittelfarbe helfen

  • bei Demenz kann es helfen, gemeinsam zu trinken und mit Trinkliedern, -sprüchen oder gemeinsamem Anstoßen zum Trinken zu animieren

Ein positiver Nebeneffekt davon kann sein, das eigene Trinkverhalten zu überdenken und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Denn diese ist in jedem Alter wichtig - im fortgeschrittenen kann allerdings etwas Erinnerung und Unterstützung nicht schaden.

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