Better Life: Koffeinfreier Kaffee – wie er entsteht und was man beachten sollte

Kaffeetrinken muss nicht zwangsläufig mit dem Konsum von Koffein einhergehen – entkoffeinierte Sorten machen es möglich. Die Verbraucherzentrale erklärt, wie sie entstehen. Außerdem: Auf was man beim Kauf besser achten sollte.

Kaffee kann mittels verschiedener Verfahren das Koffein entzogen werden. (Bild: Getty Images)
Kaffee kann mittels verschiedener Verfahren das Koffein entzogen werden. (Bild: Getty Images)

Schon der Geruch von gemahlenen Kaffeebohnen lässt viele Kaffeeliebhaber in Verzückung geraten. Doch wenn das geschätzte Heißgetränk am Nachmittag oder Abend konsumiert wird, macht es noch einmal richtig wach und mancher hat dann später Probleme beim Einschlafen.

Für alle die auf den Genuss auch zu vorgerückter Stunde nicht verzichten möchten, ist entkoffeinierter Kaffee eine echte Alternative. Allerdings wächst der nicht einfach so an einem Strauch. Von Hause aus enthalten alle Kaffeebohnen Koffein. Für entkoffeinierte Sorten wird den Kaffeebohnen vor dem Rösten das Koffein entzogen. Das ist mit verschiedenen Verfahren möglich.

Krebserregende Lösungsmittelrückstände

Oft nutzen Hersteller ein preiswertes, chemisches Verfahren, bei dem Lösungsmittel, wie Dichlormethan oder Ethylacetat zum Einsatz kommen. Das Problem: Oft bleiben Reste der Lösungsmittel im Kaffee zurück, wobei Dichlormethan im Verdacht steht, krebserregend zu sein. "Wie viel Lösungsmittelrückstände in entkoffeiniertem Kaffee enthalten sein dürfen, legt eine EU-Richtlinie fest", so Sabine Hülsmann, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Im Fall von Dichlormethan seien das maximal zwei Milligramm pro Kilogramm gerösteter Kaffee.

Spannende Infos zu Kaffee gibt's auch im Video:

Natürliche Methode, um Koffein zu entziehen

Als natürliches Verfahren gilt dagegen die Methode mit Ethylacetat, denn dieser Stoff kommt auch in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten vor, erklären die Verbraucherschützer.

Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte Kohlenstoffdioxid-Verfahren. Es kommt ohne Lösungsmittel aus, die Bohnen werden unter hohem Druck mit Kohlenstoffdioxid umspült, um ihnen das Koffein zu entziehe. Allerdings gilt diese Methode als sehr energieintensiv, da sie oft wiederholt werden muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Was man über koffeinfreien Kaffee wissen sollte

Grundsätzlich ist entkoffeinierter Kaffee nicht ganz koffeinfrei. Innerhalb der EU darf er als solcher bezeichnet werden, wenn der Anteil an Koffein weniger als 0,1 Prozent beträgt. 1000 Gramm entkoffeinierter Kaffee darf dann nicht mehr als 1 Gramm Koffein enthalten. Das ist in der Verordnung über Kaffee, Kaffee- und Zichorien-Extrakte so gesetzlich vorgeschrieben.

Verträglicher für den Magen

Entkoffeinierter Kaffee hat nicht nur den Vorteil, dass man auch nach abendlichem Genuss keine Einschlafstörungen hat, er ist durch das entzogene Koffein auch verträglicher für Menschen, die einen empfindlichen Magen haben. Zudem können entkoffeinierte Kaffeebohnen einen geringeren Säuregehalt als herkömmliche aufweisen.

Wer seiner Gesundheit mit entkoffeiniertem Kaffee überdies Gutes tun will, sollte beim Kauf darauf achten, dass er ohne chemische Verfahren hergestellt wurde. Erkennen lässt sich das etwa am Bio-Siegel.

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