Better Life: Warum man nie Leitungswasser im Flugzeug trinken sollte

Mal eben im Flugzeug Wasser aus der Leitung zu trinken, ist eine denkbar schlechte Idee. Eine Flugbegleiterin warnt eindringlich davor und erklärt den Grund dafür.

Ein Kind trinkt Wasser im Flugzeug. (Bild: Getty Images)
Ein Kind trinkt Wasser im Flugzeug. (Bild: Getty Images)

Den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen, ist wichtig. Besonders gilt das auch an Bord eines Flugzeuges. Denn dort herrschen andere Gegebenheiten als am Boden. Die Luft in Flugzeugen ist sehr viel trockener. Laut Aerospace Medical Association (AsMA), der größten Berufsorganisation in den Bereichen Luft-, Raumfahrt- und Umweltmedizin, liegt die Luftfeuchtigkeit in der Kabine gewöhnlich zwischen zehn und 20 Prozent.

In Flugzeugen ist der Flüssigkeitsbedarf höher

Optimal für das menschliche Wohlbefinden sind aber 50 Prozent mit Abweichungen von +/- zehn Prozent. Damit die Augen und Atemwege nicht austrocknen, ist es ist es wichtig, auf Flügen für ausreichend Flüssigkeitsnachschub zu sorgen.

Zwar besteht im anderen Fall kein großes gesundheitliches Risiko, aber bei empfindlichen Menschen kann es laut der Experten zu leichten Beschwerden, wie etwa trockener Haut und Augenreizungen kommen. Die AsMA empfiehlt, auf einem Flug 8 Unzen Wasser pro Stunde zu trinken, also rund 240 Milliliter.

Wasser nur aus der Dose oder Flasche

Aus der Leitung sollte das Wasser allerdings nicht kommen. Die Flugbegleiterin Kat Kamalani erklärt in einem TikTok-Video warum:

"Regel Nummer eins: Trinken Sie niemals Flüssigkeiten, die nicht in einer Dose oder Flasche sind", warnt sie. "Der Grund ist, dass diese Wassertanks nie gereinigt werden."

Kamalani rät zudem, auch auf Kaffee und Tee an Bord zu verzichten, denn diese Getränke würden mit Wasser aus diesen Tanks zubereitet.

Studien zu Leitungswasser in Flugzeugen

Dass die Flugbegleiterin zu Recht vor unhygienischem Wasser in Flugzeugen warnt, belegen zahlreiche Studien. So kam etwa eine Studie von 2019 des Hunter College an der City University in New York zu dem Ergebnis, dass die Wasserqualität in Flugzeugen unterschiedlich sein kann und einige Fluggesellschaften die Passagiere möglicherweise mit ungesundem Wasser versorgt haben.

Ein Bericht aus 2022 von Dieter Scholz an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Aircraft Design and Systems Group, kommt zu dem Ergebnis, dass "die weitaus meisten" Trinkwassersysteme ohne Befund hinsichtlich der Kolibakterien sind. Aber die chemische Belastung werde nicht systemisch überprüft. Zudem könne pyrolysiertes Triebwerksöl mit entsprechenden Schadstoffen in das Trinkwasser gelangen. Auch Scholz rät in seinem Bericht Kontakt mit dem Trinkwasser an Bord zu vermeiden und bestätigt die Aussage, dass Kaffee und Tee in der Regel mit Wasser aus Trinkwassertanks zubereitet werden.

Airlines lassen sich Wasser meist teuer bezahlen

Die Versorgung mit Speisen und Getränken lassen sich viele Fluggesellschaften teuer bezahlen. Das Fluggastrechteportal Airhelp hat das Angebot bei zehn Billig-Airlines untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass die Preise für 0,33 Liter Wasser zwischen zwei und drei Euro liegen.

Kostenlose Getränke gibt es laut dem Portal Airliners nur noch bei den Netzwerk-Airlines, wie etwa der Lufthansa, Emirates, Air France sowie KLM und bei British Airways nur auf Langstreckenflügen.

Bleibt noch, die eigene Wasserflasche mit in den Flieger zu nehmen, denn das ist erlaubt. Allerdings nur mit Einschränkungen: Eine Flasche darf nur 100 Milliliter enthalten und die Gesamtmenge von einem Liter darf nicht überschritten werden.

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