Better Life: Was kann passieren, wenn man Schimmel isst?

Jeder hat ihn schon auf Lebensmitteln entdeckt: Schimmel. Aber was passiert, wenn er übersehen und versehentlich mitgegessen wird? Wir haben alle wichtigen Infos für Sie zusammengestellt.

Diesen Anblick kennt wohl jeder - doch was, wenn man mal Schimmel verzehrt hat? (Bild: Getty Images)
Diesen Anblick kennt wohl jeder - doch was, wenn man mal Schimmel verzehrt hat? (Bild: Getty Images)

Gerade jetzt zur Erdbeerzeit ist Schimmel ein häufiges Problem. Denn die süßen Früchtchen sind äußerst leicht verderblich. Da kann es gut sein, dass in der gestern gekauften Packung heute schon auf einzelnen Früchten weiße Härchen zu sehen sind.

Aber auch andere Lebensmittel wie Brot, Käse, Quark und Co. verderben, was meist an einem unappetitlichen grünlich-weißem Flaum erkennbar ist.

Was ist Schimmel überhaupt?

Es mag manchen überraschen: Schimmelpilze sind wichtig. Ihre Sporen sind allgegenwärtig und kommen im Boden und in der Luft vor. "Schimmelpilze gehören zu unserer natürlichen Umwelt. Sie sind an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielen damit eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Die Sporen von Schimmelpilzen sind daher allgegenwärtig, unter anderem im Boden und in der Luft", erklärt dazu das Umwelt Bundesamt.

Wo Schimmel vorkommt

Eine feuchte Umgebung bietet Schimmel eine ideale Wachstumsumgebung. Sein farbiger Belag zeigt sich sowohl auf feuchten Wänden und Holz, als auch auf verdorbenen Lebensmitteln. Schimmelpilze können nützlich und auch schädlich sein, im schlimmsten Fall auch Krankheiten auslösen.

Eine erwünschte Form ist etwa der weiße Edelschimmel, der bei Salami und Camembert zum Einsatz kommt. Andere Arten bergen gesundheitliche Risiken durch sogenannte Mykotoxine. Desweiteren werden Schimmelpilze genutzt, um Antibiotika herzustellen.

Wann ist Schimmel gesundheitsschädlich?

Werden Schimmelpilze in großer Zahl eingeatmet, kann es zu gesundheitlichen Problemen wie Atemwegserkrankungen und allergischen Reaktionen kommen.

Schimmel ist auch dann ungesund, wenn er in großen Mengen eingeatmet wird - Schimmel in der Wohnung sollte daher immer entfernt werden (Bild: Getty Images)
Schimmel ist auch dann ungesund, wenn er in großen Mengen eingeatmet wird - Schimmel in der Wohnung sollte daher immer entfernt werden (Bild: Getty Images)

Wer versehentlich mal Schimmel mitisst, braucht sich in der Regel keine Gedanken zu machen, es kann zu vorübergehenden Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen.

Manche Schimmelpilze bilden für den Menschen giftige Mykotoxine. Die wirken krebserregend und können bei häufigem Konsum akute Schäden in der Leber, den Nieren und dem Immunsystem verursachen. "Mykotoxine lassen sich weder durch Kochen noch durch Einfrieren beseitigen", sagt Antje Gahl, Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegenüber der Apotheken Umschau. Allerdings gebe es in der Lebensmittelherstellung Möglichkeiten, verschiedene Mykotoxine zu inaktivieren.

Ab wann zum Arzt?

Wer Symptome durch Schimmelkonsum aufweist oder vorbeugen möchte, kann Kohletabletten einnehmen. Die binden Gifte im Verdauungstrakt und helfen, sie wieder los zu werden.

Bei Kindern können Symptome durch Schimmelkonsum aufgrund eines geringeren Körpergewichts schwerwiegender ausfallen. Im Zweifel ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Das gilt auch, wenn klar ist, dass große Mengen Schimmel in den Körper gelangt sind. Ein Darmeinlauf kann dann helfen, die Gifte auszuspülen, sicherheitshalber werden in einem solchen Fall auch die Blutwerte überprüft.

Schimmliges Brot sollte besser komplett entsorgt werden. (Bild: Getty Images)
Schimmliges Brot sollte besser komplett entsorgt werden. (Bild: Getty Images)

Schimmel entfernen oder wegwerfen?

Grundsätzlich gilt: Je wasserhaltiger ein Lebensmittel ist, desto schneller breitet sich Schimmel aus.

Das Bundeszentrum für Ernährung rät für Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken oder Zucchini: Befindet sich sichtbarer Schimmel auf dem Fruchtgemüse, soll die betroffene Frucht entsorgt werden. Stecken bereits verschimmelte Fruchtgemüse in einer Verpackung, soll die ganze Verpackung weg.

Komplett entsorgt werden sollen auch Brot und Fruchtaufstriche wie Marmeladen, Gelee und Konfitüre. Nicht mehr gültig ist laut Bundeszentrum die Annahme, dass es bei Marmeladen mit hohem Zuckeranteil reicht, den Schimmel zu entfernen.

Bei sehr festen Lebensmitteln wie Parmesan, Salami oder Möhren, reicht es oft, den Schimmel großzügig zu entfernen. Aber auch hier rät das Bundeszentrum: Im Zweifel lieber auf den Genuss verzichten.

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