Better Life: Was tun bei eingerissenen Mundwinkeln?
Eingerissene Mundwinkel schmerzen nicht nur, sie heilen oft auch nur langsam wieder ab: Wir erklären, wie es dazu kommen und was man dagegen tun kann.
Wenn die Lippen trocken sind, kann die dünne Haut in den Mundwinkeln einreißen. Die medizinisch genannten Mundwinkelrhagaden schmerzen oft bei Kontakt mit sauren oder salzigen Speisen.
Nicht nur kosmetisches Problem
Vor allem im Winter wird die dünne Haut der Lippen strapaziert. Weil sie, im Gegensatz zur restlichen Haut, keinen schützenden Fettfilm besitzt, trocknet sie an der kalten Luft schnell aus. Wer seine Lippen dann mit der Zunge befeuchtet, macht es zudem nur schlimmer. Dadurch, das schreibt Netdoktor, wird das Feuchtigkeitsdefizit größer. Denn der Speichel wäscht noch mehr Fett aus der Haut.
Dann kann es passieren, dass die Haut reißt. Vor allem in den Mundwinkeln passiert das schnell. Und das ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Die offenen Stellen können einerseits schmerzen, wenn sie beispielsweise mit Zahnpasta oder bestimmten Speisen in Kontakt kommen. Andererseits nisten sich in die offenen Stellen gern Bakterien, Viren oder Pilze ein, die Entzündungen oder Infektionen verursachen. Viele der Erreger zählen dabei zum normalen Keimspektrum der Mundhöhle, sie sind also immer da und sorgen schnell für Ärger, wenn die natürliche Hautbarriere geschädigt ist. Dazu kommt, dass die Stellen in den Mundwinkeln oft schlecht abheilen, weil jedes Gähnen oder Lachen die Risse wieder öffnet.
Das sind mögliche Ursachen
Nicht nur kalte und trockene Luft begünstigt Mundwinkelrhagaden. Die Apotheken Umschau schreibt, dass rissige Lippen auch auf einen Mangel hindeuten können. So könnte etwa zu wenig Vitamin B2 (Riboflavin), Eisen oder andere Mikronährstoffe für schmerzende Mundwinkelrisse sorgen. Deshalb sei es ratsam, bei wiederholtem und hartnäckigem Auftreten einen Arzt aufzusuchen. Der könne den Mangelzustand feststellen und mit entsprechenden Präparaten gezielt behandeln.
Es kann aber auch an eine Erkrankung zugrunde liegen, etwa eine Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus, das bläschenförmige und verkrustete Entzündungen verursacht. Und es gibt noch weitere Ursachen, wie Dermatologen Philipp Babilas in der Apotheken Umschau erklärt: "Beispielsweise Diabetes, Allergien oder Neurodermitis." Auch Parkinson-Patient*innen würden aufgrund eines vermehrten Speichelflusses häufiger unter Rissen im Mundwinkel leiden. Das sollte idealerweise alles ausgeschlossen werden.
Was kann man selbst tun?
Es gibt aber auch eine Reihe an Tipps, die jeder und jede selbst umsetzen kann, wenn die Mundwinkel eingerissen sind. Auf jeden Fall, schreibt Netdoktor, sollte die Region trocken gehalten werden. Denn: "Eine durch Speichel genährte, feuchte Ecke bietet einen guten Unterschlupf für Bakterien und andere Erreger."
Auch eine Ernährungsumstellung kann für schnelle Linderung sorgen, wenn sie einen möglichen Mangel behebt. So steckt beispielsweise viel Vitamin B2 in Vollkornprodukten, Fleisch, Fisch und Milchprodukten. Zusätzlich können rote Früchte einem Eisenmangel vorbeugen. Und oft hilft es auch, das Immunsystem mit Zink zu stärken, das findet sich "reichlich in Eiern, Milch und Getreide".
Um aufgerissene Mundwinkel vorzubeugen, hilft vor allem im Winter ein klassischer Pflegestift. Der wirkt rückfettend und hält die dünne und empfindliche Haut geschmeidig. An richtig frostigen Tagen können auch mal Kältschutzcremes zum Einsatz kommen. Die Apotheken Umschau rät zusätzlich zu heilungsfördernden Stoffen wie Dexpanthenol oder Extrakten aus der Ringelblume, die entzündungshemmende Wirkung besitzen.
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