Better Life: Welches Essen Experten bei Kindern vermeiden
Vitaminreich und ausgewogen sollte ein guter Speiseplan sein. Auch mal zu sündigen, ist okay. Allerdings gibt es einige Dinge, die Kinder laut Experten besser gar nicht essen sollten.
Für einen guten Start ins Leben ist eine gesunde Ernährung wesentlich. Wer als Kind nicht lernt, gesund zu essen, lernt es auch als Erwachsener meist nicht mehr, meinen Experten. Deshalb ist es wichtig, Kinder von klein auf an gesunde Lebensmittel zu gewöhnen – auch wenn sich die meisten Kids am liebsten nur von Schokolade, Kuchen und Gummibärchen ernähren würden.
"Besondere Leckerbissen sind okay"
In einem Bericht von Huffpost erzählen Ärzte, die selbst Eltern sind, wie sie es mit der Ernährung ihrer Kinder halten. Der allgemeine Tenor lautet: Gesunde Ernährung ja, aber auch nicht alles zu eng sehen. "Machen Sie sich insgesamt keinen Stress", rät Dr. Elizabeth Davis, Kinderärztin und Sportmedizinerin am Orlando Health Arnold Palmer Hospital for Children. Sie ist der Meinung, dass Eltern nicht alle Dinge, die ihren Kindern nicht gut tun, komplett einschränken können. Beispielsweise trinke ihre 5-jährige Tochter zu Hause nur Wasser und Milch. Aber wenn sie zu einer Geburtstagsfeier gehe, sei auch Saft in Ordnung.
"Oder wenn wir zum Abendessen ausgehen und sie Limonade oder Schokoladenmilch als besonderen Leckerbissen möchte, OK. Wir machen es einfach nicht jeden Tag oder gar wöchentlich. Es ist ein Genuss!"
Weitere Infos zu Kinderernährung im Video:
Diese Lebensmittel können für Kinder lebensgefährlich sein
Allerdings nennt die Kinderärztin auch einige Lebensmittel, die auf dem Speiseplan von Kleinkindern tabu sein sollten. Dazu gehören Popcorn, Hotdogs, Weintrauben, Kirschtomaten, Bonbons, Kaugummi, Karotten und gekochte Fleischstücke. Grund: Sie stellen für die Kinder eine Erstickungsgefahr dar. "Diese Lebensmittel sollten in sehr kleine Stücke geschnitten oder ganz vermieden werden, bis die Kinder älter sind", so Davis.
Auf die Zahngesundheit achten
Bonbons sind ebenso wie Lutscher, Kaubonbons und süße Tees noch aus einem anderen Grund für Kinder sehr problematisch. Die Kinderzahnärzte aus Regensburg erklären warum: "Die Säurebelastung – und damit die Kariesgefahr – ist besonders groß, wenn über einen längeren Zeitraum genascht bzw. in kleinen Schlucken getrunken wird. Denn dabei wird den Bakterien im Biofilm permanent Zucker zugeführt und die zersetzende Wirkung der Milchsäure hält über lange Zeit hinweg an." Deshalb seien Lutscher, Bonbons und süße Tees besonders schädigend – vor allem, wenn Kinder permanent gezuckerte Getränke aus einem Fläschchen nuckeln.
Süße Stunde einführen
Dass Kinder aber deshalb komplett auf Süßigkeiten verzichten müssen, ist nicht notwendig. Die Kinderzahnärzte empfehlen Eltern, eine sogenannte "süße Stunde" einzuführen. Wichtig sei, darauf zu achten, dass dies zeitlich konzentriert geschehe. "Während dieser Zeit – idealerweise nach einer Hauptmahlzeit – dürfen Ihre Kinder (und Sie) nach Herzenslust naschen."
Milch- und Milchprodukte
In Milch und Milchprodukten wie Joghurt und Käse steckt viel Calcium und das ist gut für Knochen und Zähne. Für Kinder ab dem ersten Lebensjahr sind drei Portionen pro Tag empfehlenswert, so die Verbraucherzentrale. Wie groß die ausfallen sollten, hängt vom Alter ab. Während Kinder zwischen einem und drei Jahren etwa 300 Milliliter/Gramm konsumieren können, sind es bei 10- bis 12-Jährigen etwa 470 Gramm.
Aber auch bei Milchprodukten gibt es ein absolutes No-Go: "Rohmilch, die nicht erhitzt wurde, ist für Kinder ungeeignet. Sie kann Krankheitserreger enthalten und dadurch für Lebensmittelinfektionen sorgen. Unbedingt vorher abkochen! Auch Käse aus Rohmilch sind nicht geeignet", so die Verbraucherschützer.
Im Supermarkt lässt sich Rohmilchkäse an dem verpflichtenden Hinweis "mit/aus Rohmilch hergestellt" erkennen.
Manche Fischsorten sind problematisch
Fisch gilt als wertvolles Lebensmittel. Es versorgt den Körper mit Mineralstoffen, Jod, Vitamin D, Eiweiß, zudem enthalten Fettfische wie Lachs oder Heilbutt Omega-3-Fettsäuren. Zwei- bis dreimal pro Woche darf er durchaus auf dem Speiseplan stehen.
Kinderärztin Davis rät aber dazu, bestimmte Sorten besser vom Speiseplan zu streichen: "Ich meide Fische mit hohem Quecksilbergehalt, wie Makrele, Marlin, Raubarsch, Schwertfisch, Kachelfisch und Thunfisch. Quecksilber kann bei hoher Belastung giftig für das Nervensystem/Gehirn sein, daher ist es am besten, es bei kleinen Kindern und Jugendlichen mit einem sich entwickelnden Gehirn ganz zu meiden."
Warum gesunde Ernährung für Kinder so wichtig ist erklärt auch Quarks in einem Youtube-Video:
Das ARD-Wissensmagazin hat zusammen mit dem Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund hat Quarks knapp 7.000 Schüler und 890 Schulleiter in Nordrhein Westfalen gefragt, wie es um die Ernährung der Kinder bestellt ist.
VIDEO: Gesundheit: Diese fünf Lebensmittel sind gut fürs Herz