Männer werden zwangsverpflichtet — zu Recht!

Egal ob im tibetischen Hochland, auf dem roten Teppich oder im beschaulichen Baden-Baden — Ralf Bauer ist immer in Action. Zwei Mal die Woche bloggt er für Yahoo! Men's Lifestyle über die großen und kleinen Herausforderungen im Leben eines echten Mannes.

Auf der Bühne für "(Ralf) Bauer in Love - Goethe goes Goppfstand" (Foto: privat)
Auf der Bühne für "(Ralf) Bauer in Love - Goethe goes Goppfstand" (Foto: privat)

Für alle, die noch nicht wissen, wo Ralf Bauer gerade unterwegs ist: Ich probe gerade "Gut gegen Nordwind" — für den Autor ein Riesen-Erfolg, egal ob als Roman oder brillantes Theaterstück. Letzteres lockt in Deutschland Scharen in die Spielhäuser — okay, vielleicht doch eher nur die Besucherinnen. Die Männer werden zwangsverpflichtet. Zu Recht!

Ich finde das Stück auch für uns Männer interessant, denn wieviel baggern und flirten wir heute schon via Facebook und Co.? Genau darum geht es in der Geschichte: Emmi (Dorkas Kiefer) und Leo (ich) finden sich zufällig über das Internet. Durch einen Tippfehler in der Adresszeile landen die von Emmi geschriebenen Mails bei Leo. Der antwortet — mit messerscharfer Zunge.

Im Astronautenkostüm beim "Success for Future Award" in München (Foto: privat)
Im Astronautenkostüm beim "Success for Future Award" in München (Foto: privat)

Beide setzen sich mit der Zeit immer intensiver mit ihrer Internetbekanntschaft auseinander, finden Gefallen aneinander, verlieben sich in die Wörter des anderen und schließlich über die Wörter in die Person dahinter… Alles via Mail, ohne Körperkontakt.

Das Interview: Ralf Bauer über echte Männlichkeit, Stil und seine Mission als Yahoo!-Blogger

Das Ende — wird nicht verraten! Am Besten kaufen, sich schenken lassen oder selbst im Theater sehen. Premiere ist am 24. November im Karlsruher Kammertheater. Für die potenziellen Zuschauer heißt das: Beim Kartenvorverkauf noch schnell zuschlagen!

Für mich als Leo heißt das: 75 Din A4 Seiten auswendig lernen und fünf Wochen lang mehrere Stunden am Tag proben. Immer im Bestreben diese 75 Din A4 in Fleisch und Blut übergehen zu lassen, sie aufzusaugen, zu verarbeiten und letztlich die Zeilen — dem Charakter Leos entsprechend — auf Knopfdruck auszuspucken.

Seite an Seite mit Schauspielkollege Helmut Markwort (Foto: privat)
Seite an Seite mit Schauspielkollege Helmut Markwort (Foto: privat)

Während dieser Zeit vergesse ich vieles, alles, bin ständig am Vor-mich-hin-Brabbeln, um den Text in meinen kleinen badischen Kopf zu bekommen. Nebenbei versuche ich alles andere um mich herum doch nicht zu vergessen — was mir nicht immer gelingt. Dilemma. Jedes Mal, wenn ich mich aufs Theaterspielen einlasse, frage ich mich: Warum? Warum? Warum?

Ein Zitat aus "Shakespeare in Love" mag es vielleicht beantworten:

Mein Leben soll voller Poesie sein. Und Abenteuer. Und Liebe. Liebe vor allem — nein ich mein nicht die gewandten Posen der Liebe, nicht die melodramatischen, lyrischen Spiele der Liebe zum amüsanten Zeitvertreib für einen Abend. Sondern Liebe, die das Leben überwältigt. Keinem Willen unterworfen, unbezähmbar, wie ein Aufruhr im Herzen, von dem wir hilflos getrieben werden. Ob in den Rausch oder in den Ruin. Liebe, wie es sie auf dem Theater noch nie gegeben hat.

In diesem Sinne:

Gruß aus Baden-Baden

Ralf Bauer