Blutspenden: Warum es gut für die Gesundheit ist

Fünf Gründe für eine Spende

Blutspende
Mit einer einzigen Blutspende können bis zu drei Menschenleben gerettet werden. (Bild: Getty Images)

Als Bram Stoker in seinem Roman "Dracula" 1897 als einer der ersten Literaten das Wort "Bluttransfusion" verwendete und selbige auch detailreich beschrieb, hinterließ das bei seinen Leser*innen einen bleibenden Eindruck. Blut von Mensch zu Mensch zu übertragen war damals noch keine Selbstverständlichkeit. Heutzutage spielen Blutspenden eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung. Bei Unfällen, Operationen, während der Geburt oder bei bestimmten medizinischen Zuständen mit Blutverlust ist eine Transfusion oft notwendig, um den Blutverlust auszugleichen und die Vitalfunktionen aufrechtzuerhalten. Bundesweit werden laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) täglich rund 15.000 Blutspenden benötigt. Das Problem: Die Spendebereitschaft sinkt in Deutschland schon seit Jahren. Dabei kann man mit Blutspenden nicht nur andere Leben retten. Auch für die eigene Gesundheit hat es Vorteile.

Wie läuft eine Blutspende ab?

Eine einzige Blutspende kann bis zu drei Leben retten. Dafür nötig ist nicht viel: Im Grunde genügen 45-60 Minuten Zeit. Die reine Blutentnahme dauert laut DRK nur rund 10 Minuten. Dabei werden 500 Milliliter Blut sowie eine Probe für die Untersuchung des Blutes im Labor entnommen. Der Rest der Zeit wird für die Anmeldung, Ausfüllen des Spendefragebogens, das vertrauliche Gespräch mit ärztlichem Fachpersonal und die Ruhepause im Anschluss an die Spende benötigt.

Gesundheitliche Vorteile von Blutspenden

Nur rund zwei bis drei Prozent der deutschen Bevölkerung spendet in Deutschland regelmäßig Blut. Dabei kommen nach Informationen des DRK rund 33 Prozent der Menschen in Deutschland als Blutspender in Frage. Doch Blutspenden retten nicht nur Leben. Wer regelmäßig Blut abgibt, tut auch etwas für die eigene Gesundheit.

1. Kostenloser Gesundheitscheck

Natürlich kann eine Blutspende nicht regelmäßige Untersuchungen bei ärztlichem Fachpersonal oder Vorsorgeuntersuchungen ersetzen. Doch wer regelmäßig Blut spendet, erhält dabei automatisch eine Überprüfung des aktuellen Gesundheitszustands. Denn vor jeder Blutspende werden etwa Blutdruck, Körpertemperatur sowie der Hämoglobinwert überprüft. Ist letzterer zu hoch, kann das ein Hinweis auf verschiedene Krankheiten sein (beispielsweise Polyglobulie, eine Blutverdickung). Nach der Spende wird das Spenderblut auf verschiedene ansteckende Krankheiten, wie HIV, Hepatitis B und C sowie Syphilis, überprüft. Manchmal werden diese Krankheiten erst bei der Blutspende entdeckt. Die Spender*innen werden in diesen Fällen kontaktiert und die Spenden vernichtet.

2. Bestimmung der Blutgruppe

A, B, AB oder 0 - kennen Sie Ihre Blutgruppe? Falls nicht, ist sie durch eine Blutspende ganz leicht in Erfahrung zu bringen. Ein weiterer Vorteil: Die Blutgruppen-Bestimmung ist beim Spenden gratis. Nach der ersten Blutspende erhalten Spendende einen Blutspendeausweis, auf dem die jeweilige Blutgrupppe vermerkt ist. Die eigene Blutgruppe zu kennen, kann etwa im Falle eines Unfalls einen Zeitvorteil bringen. Grundsätzlich ist es natürlich kein Problem, die eigene Blutgruppe nicht zu kennen. In Notfällen werden Konserven mit der Blutgruppe 0 gegeben, das für jeden Menschen verträglich ist.

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Infografik: Welche Blutgruppe kann für wen spenden? | Statista
Infografik: Welche Blutgruppe kann für wen spenden? | Statista

3. Gut für Blutdruck und Herz

Mediziner*innen der Charité Berlin fanden durch eine Studie an 300 Menschen heraus, dass regelmäßige Blutspenden den Blutdruck bei Hypertonie-Betroffenen (Bluthochdruck) verbessern. Die Ergebnisse zeigen, dass der Blutdruck bei Personen mit hohen Ausgangswerten signifikant abnahm. Der blutdrucksenkende Effekt hielt bis zu sechs Wochen an. Bereits kleine Minderungen des Blutdrucks können vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen oder das Risiko für einen Schlaganfall reduzieren. Die Blutdruckabnahme fiel umso stärker aus, je häufiger diese Personen Blut spendeten. Das heißt also: Regelmäßiges Blutspenden erhöht die Wirkung.

Wer einmal jährlich Blut spendet, hat zudem laut einer finnischen Untersuchung im Vergleich zu Menschen, die nicht spenden, ein bis zu achtmal geringeres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Als möglichen Grund dafür gaben die Forschenden den Abbau von Eisen durch die Blutspende an. In Kombination mit einem hohen Cholesterinspiegel führen hohe Eisenvorräte zum einem insgesamt höheren Infarktrisiko.

4. Bessere Immunabwehr

In einer ergänzenden Befragung zur Studie der Charité gaben die Teilnehmenden an, sich durch regelmäßiges Blutspenden leistungsfähiger und allgemein wohler zu fühlen. Prof. Dr. Andreas Michalsen, der an der Umsetzung der Studie beteiligt war, erklärt den möglichen Zusammenhang folgendermaßen:

Wir konnten eine Verbesserung der antioxidativen Kapazität (…) beobachten. Dies könnte implizieren, dass regelmäßige Blutspender im Vergleich zu Nicht-Blutspendern seltener an Erkältungen erkranken und eine gesteigerte Immunabwehr aufweisen.Prof. Dr. Andreas Michalsen

5. Nutzen für die Psyche

Nicht zu unterschätzen ist das sogenannte "Helper's High" (Gefühl des Glücks oder der Zufriedenheit, das eine Person erlebt, wenn sie anderen hilft oder altruistische Handlungen ausführt), das sich nach dem Blutspenden einstellen kann. Dass Helfen glücklich macht, bestätigen auch verschiedene Studien.

Sie wollen Blut spenden? Weitere Informationen des DRK finden Sie hier.