Braucht man Geldbörsen und Koffer mit RFID-Schutz?
Geldbörsen, Koffer und diverse andere Tools mit RFID-Schutz versprechen Sicherheit von Daten. Doch was taugen die Produkte wirklich?
Auch wenn RFID (radio-frequency identification) nicht jedem ein Begriff ist, machen heutzutage viele Menschen Gebrauch davon. Hierbei handelt es sich um eine Technologie, bei der ein Chip via Funk ausgelesen werden kann. Sie kommt sowohl beim Pass als auch in modernen Kreditkarten zum Einsatz. Der Vorteil: Im Gegensatz zum Scannen eines Barcodes wird kein direkter Sichtkontakt benötigt.
Doch das birgt auch Risiken. Informationen könnten durch Unbefugte ausgelesen sowie Daten geklaut werden. Hier kommen beispielsweise Portemonnaies mit RFID-Blocker zum Einsatz, die Schutz gegen unwissenden Datendiebstahl versprechen.
Obwohl die Idee sinnvoll und hilfreich klingt, spricht sich Roger A. Grimes, Kolumnist des Portals „CSO Online“ dagegen aus. In einem Beitrag behauptet er, dass zwar ein Risiko eines Hacker-Verbrechens besteht, dieses aber noch nie begangen wurde. „Es bleibt der Fakt, dass in mehr als einem Jahrzehnt kein einziges Verbrechen, in dem ein aktives RFID-Objekt involviert war, im öffentlichen Bereich gemeldet wurde.“
Auch „Stiftung Warentest“ schätzt die Gefahr relativ gering ein. Wer Daten auslesen will, benötigt ein vom Bundesverwaltungsamt vergebenes Sicherheitszertifikat. Hierbei handelt es sich um eine elektronische Signatur, ohne die das Auslesen nicht möglich ist.
Hinzu kommt, dass RFID-Blocker laut „PC Welt“ bei Personalausweisen nutzlos sind. Um die Daten auszulesen, wird nämlich ein PIN-Code benötigt. Nur staatliche Stellen brauchen diesen nicht.
Ganz so sinnlos sind die RFID-Blocker aber nicht. Laut „Technik Gadgets Blog “ können sie sehr hilfreich sein, wenn es um den Schutz vor elektromagnetischer Wirkung geht. Durch Letztere sollen Daten auf Magnetstreifen gelöscht werden und Karten – mit und ohne RFID – irreparabel beschädigt werden können. Produkten mit RFID-Schutz ist es möglich, das zu verhindern.
