Brennende Füße: Heizsohlen mit Akku werden zur Feuerfalle
Im Winter wird es oft kalt, gerade an den Füßen spürt man das dann auch. Wärmende Einlegesohlen können da Abhilfe schaffen. Doch Vorsicht: Einige Exemplare mit Akku stellen sich laut SWR Marktcheck als besonders gefährlich heraus. Mehr dazu verraten wir Ihnen hier.
Einlegesohlen im Winter können die kalten Füße wieder aufwärmen. Gerade Heizsohlen mit Akku im Internet versprechen warme Füße mithilfe eines Lithium-Ionen-Akkus. Angeboten wurden Sie für etwa 33 Euro beim Amazon Marketplace und aus China geliefert.
Doch genau diese werden für etliche Verbraucher nun zu einer Feuerfalle: Einige der Akkus sind explodiert und führten zum Brand. Die Konsumenten erlitten teils schwere Verbrennungen dritten Grades. Eine Betroffene musste eine spezielle Reha für Opfer von Brandverletzungen aufsuchen, ein weiterer Betroffener kann wahrscheinlich nicht mehr in seinen geliebten Beruf als Dachdecker zurück. Doch wie kam es überhaupt dazu?
Ungeeigneter Akku
Problematisch ist vor allem der Einsatz des Lithium-Ionen-Akkus. Dieser ist eigentlich recht sicher und wird unter anderem auch für Smartphones verwenden. Für die Verwendung im Schuh ist er aber keinesfalls geeignet. Die Akkus halten mechanische Belastungen durch Laufen, wie Druck oder Verformungen nicht stand und diese sollten eigentlich vermieden werden.
Die Belastung führt zu einem Kurzschluss, darauf folgt die unvermeidliche Konsequenz: Der Akku fängt an zu brennen. Die Zelle platzt und das Gas raucht ab. In diesem Stadium erreicht der Akku bereits Temperaturen von 320 Grad. Dies kann schon Verbrennungen auslösen. Bei weiterer Erhitzung kann der Akku tatsächlich Feuer fangen und es entstehen Flammen, hierbei werden sogar Temperaturen zwischen 800 und 1000 Grad erreicht.
Wer kommt nun für die Schäden auf?
Hier wird es nun kompliziert. Da der Hersteller seinen Sitz in China hat, ist er nur schwer ausfindig zu machen. Wenn der Händler außerhalb der EU sitzt, ist es oft schwierig, Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld überhaupt durchzusetzen.
Die EU ist auf das Problem aufmerksam geworden und hat hier nachjustiert. Die neue Produktsicherheitsverordnung stellt sicher, dass Hersteller aus dem Nicht-EU-Ausland nun immer einen Bevollmächtigten des Unternehmens in der EU benennen müssen, der in solchen Fällen die Verantwortung übernimmt.
Amazon selbst reagierte, indem sie einige Produkte offline nahmen. Sie äußerten sich wie folgt: "Wir ergreifen Maßnahmen, um eine sichere Produktauswahl für unsere Kunden zu gewährleisten, dazu gehört es nicht-konforme Produkte zu entfernen und Kontakt mit Verkäufern, Herstellern und staatlichen Behörden aufzunehmen, um bei Bedarf zusätzliche Informationen zu erhalten."
Auf diese Prüfzeichen sollten Sie achten
Das CE-Kennzeichen gilt für viele als ausreichender Beweis, dass die Sicherheitsstandards der EU ausreichend eingehalten werden. Dies wird aber entgegen der Annahme dann nicht weiter geprüft. Um bei Produkten dieser Art wirklich sicherzugehen, sollten Sie auch noch auf das GS-Zeichen achten. GS steht für "Geprüfte Sicherheit". Hier findet eine weitere Sicherheitsprüfung durch ein unabhängiges Labor statt.
Den vollständigen Beitrag des SWR Marktcheck finden Sie hier.
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