Nach Burnout: YouTube-Star ersetzt sich selbst durch KI

Kwebbelkop alias Jordi van den Bussche lässt sich auf seinem YouTube-Kanal zukünftig von einer Künstlichen Intelligenz vertreten. (Bild: 2023 Getty Images/Dimitrios Kambouris)
Kwebbelkop alias Jordi van den Bussche lässt sich auf seinem YouTube-Kanal zukünftig von einer Künstlichen Intelligenz vertreten. (Bild: 2023 Getty Images/Dimitrios Kambouris)

Bis vor Kurzem versorgte der niederländische YouTuber Kwebbelkop seine 15 Millionen Abonnenten noch selbst mit Videos. Nun jedoch will sich der Online-Star zurückziehen. Übernehmen soll fortan eine Künstliche Intelligenz, die automatisch Video-Content erstellt.

Jordi Van Den Bussche alias Kwebbelkop will in Rente gehen - mit 28. Zu diesem Zweck hat der YouTuber eine Künstliche Intelligenz geschaffen, die automatisch Videos generieren soll. Moderiert werden die Clips von einem animierten Avatar, der dem Niederländer in seinem Erscheinungsbild nachempfunden ist. Insgesamt vier Videos dieser Art sollen künftig wöchentlich auf Kwebbelkops Kanal online gehen. Bereits nach den ersten beiden KI-generierten Gaming-Videos ist jedoch klar: Den Fans gefällt's nicht.

Unter seinen jüngsten Beiträgen, zwei Minecraft-Videos, muss der von 15 Millionen Followern abonnierte YouTube-Star herbe Kritik einstecken. "Der Content von dem Mann war legendär, jetzt ist er nur noch traurig", kommentiert ein Nutzer die neuen Inhalte. Ein anderer schreibt, der Wechsel zur KI sei "eine schreckliche Entscheidung" gewesen. "Diese KI hat keinen Charakter und wird am Ende mehr Geld verlieren als verdienen", lautet das vernichtende Fazit eines weiteren Fans.

"Aus dem Influencer-Dasein zurückgezogen"

In einem Interview mit dem Online-Magazin "Wired" hatte Van Den Bussche vor wenigen Tagen über den Grund seines Rückzugs gesprochen: "Jedes Mal, wenn ich Urlaub machen wollte oder etwas Zeit für mich selbst brauchte, konnte ich das nicht tun, weil dann mein ganzes Geschäft stillstand", erklärte er. Vor rund fünf Jahren sei ihm bewusst geworden, dass er am Burnout-Syndrom leide. Daraufhin habe der Online-Star einen neuen Weg eingeschlagen - und alles daran gesetzt, sich eines Tages von einer KI vertreten lassen zu können.

In den vergangenen Jahren baute Van Den Bussche mit seiner Firma JVDBStudios die Kwebbelkop AI auf, ein Programm, das mittelfristig in fünf Sprachen verfügbar sein soll. Der Gamer will damit auch andere Content Creators entlasten. Während seine Marke "für immer weiterleben" soll, habe sich Kwebbelkop selbst "aus dem Influencer-Dasein zurückgezogen". Gegenüber "Wired" erklärte er: "Ich hatte eine schöne Karriere. Ich hatte eine Menge Spaß."