CIA-Chef William Burns glaubt, Putin könnte sich noch immer an Prigoschin rächen

Nach Ansicht von William Burns versucht der russische Präsident Wladimir Putin, Zeit zu gewinnen, um zu einer Entscheidung zu kommen, wie er mit Jewgeni Prigoschin umgehen will.

Das äußerte der CIA-Chef am Donnerstag auf der diesjährigen Sicherheitskonferenz „Aspen Security Forum“ im US-amerikanischen Colorado.

Als Kopf der Wagner-Söldnergruppe hatte Prigoschin vor einem Monat in Russland einen kurzlebigen Aufstand angeführt.

Dieser Putsch habe erhebliche Schwachstellen in Putins Machtsystem aufgezeigt, meinte Burns. Eine verspätete Rache sei deshalb durchaus denkbar.

„Putin ist für gewöhnlich der Meinung, dass man Rache am besten kalt serviert“, sagte Burns. „Meiner Erfahrung nach ist Putin der ultimative Racheapostel, deshalb würde es mich überraschen, wenn Prigoschin weiteren Vergeltungsmaßnahmen entginge.“

Das scheint sich mit der Haltung von US-Präsident Joe Biden zu decken. Dieser deutete vor Kurzem an, dass Prigoschin vergiftet werden könnte.

„Wenn ich er wäre, würde ich aufpassen, was ich esse. Ich würde meine Speisekarte ganz genau im Auge behalten“, scherzte er.

Der genaue Aufenthaltsort von Prigoschin ist nicht bekannt. Jedoch war er kürzlich in einem Video zu sehen, in dem er scheinbar in Weißrussland weilte.

In der Aufnahme gab der Wagner-Anführer zu verstehen, er sei viel unterwegs, habe sich allerdings zuletzt in der weißrussischen Hauptstadt Minsk und in Russland aufgehalten.