Culottes: Warum wir nicht genug von diesen unvorteilhaften Hosen bekommen können

Simone Olivero

Seit einiger Zeit haben Stars wie Kim Kardashian, Victoria Beckham und Olivia Palermo Partei für die Culotte ergriffen.

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(Bild: Pierre Suu / Getty Images)

Die trendige Hose ist an den Beinen weit geschnitten oder in A-Linie gehalten, sie beginnt an der Taille und endet meist abrupt auf halbem Weg zwischen Knie und Knöchel. Für viele ist das nicht unbedingt ein schmeichelhafter Look, aber das hat den Siegeszug der Hose nicht aufgehalten. Sogar bei Designern wie Chanel und 3.1 Philip Lim oder bei Marken wie H&M und Zara. In einem kürzlich erschienenen Artikel von “The Cut” wird sie als „heikel, schwer zu verstehen und für ihre beutelartige Ausrichtung bekannt“ beschrieben. Da fragen wir uns doch wirklich: Warum sind Culottes so angesagt?

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Kendall Jenner in Culotte. (Bild: Jason LaVeris / FilmMagic)

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Olivia Palermo in babyblauer Culotte. (Bild: Brian Ach / Getty Images für Rolls-Royce)

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Gigi Hadid in Culotte. (Bild: Neilson Barnard / Getty Images für Samsung)

Während der Französischen Revolution waren Culottes das Symbol des Adels. Sie wurden auch als Reithosen bezeichnet und der kurze Schnitt diente klar zur Abgrenzung von der Arbeiterklasse – die Arbeiter trugen lange Hosen, da sie aus praktischen Gründen einen Rundumschutz ihrer Waden und Knöchel brauchten. Außerdem waren Culottes-Träger zumeist Männer.

König Ludwig XVI. war ein früher Fan der Culotte, wie man auf vielen Gemälden von ihm sehen kann, obwohl er seine engen Hosen bevorzugte.

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Ludwig XVI. erteilt Anweisungen an La Pérouse, 29. Juni 1785. (Bild : Nicolas-André Monsiau)

Frauen begannen erst später, Culottes zu tragen. Zuerst wurden sie als geteilter oder gegabelter Rock angepriesen. Da sie wie ein Rock aussehen aber tatsächlich Shorts sind, erlaubten Culottes weiblichen Reitern, mit geöffneten Beinen zu reiten anstatt im Damensitz. Daraus entwickelte sich eine „Skort“-Version, die für britische Mädchen schnell Teil der Schuluniform wurde.

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Victoria Beckham versteckt ihr Gesicht und trägt eine Culotte. (Bild: Josiah Kamau / BuzzFoto via Getty Images)

In den 30er Jahren wurden Culottes dank Designvorreitern wie Elsa Schiaparelli oder Schauspielerin Catherine Hepburn von der Modewelt wiederentdeckt. Frauen trugen sie oft zum Radfahren oder beim Tennis. Auch in der Hippie-Ära der 60er und 70er wurden Culottes an Schauspielerinnen wie Ali MacGraw gesehen. Wie viele Modetrends scheint die Rückkehr der Culotte einfach nur ein wiederkehrendes Muster zu sein.

Falls Sie jetzt überlegen, sich eine Culotte zu kaufen, gibt The Cut folgende Ratschläge: „Setzen Sie sich niemals hin. Ernähren Sie sich von Limonade. Benutzen sie die Taschen nur als Halterung für ihre zarten Hände. Benutzen Sie die Taschen niemals für etwas gewöhnliches wie Geld oder Schlüssel.“ Nachdem das jetzt gesagt ist – könnte uns bitte wer die Zitronen reichen?