Dachdämmung: So sperren Sie die Kälte aus

Eine Dachdämmung mit Holzfaserdämmplatten spart auf lange Sicht Energiekosten.
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Eine Dachdämmung verhindert das Entweichen von Wärme, was ohne die Dämmung bis zu 20 Prozent des gesamten Wärmeverlusts eines Hauses ausmachen kann. Das Dach zu dämmen ist aber nicht nur für die kalte Jahreszeit sinnvoll, auch im Sommer wird das Haus dadurch vor einstrahlender Wärme geschützt. Hier erfahren Sie, welche Dämmmaterialien sich eignen und wie sich Aufsparren-, Zwischensparren- oder Untersparrendämmung unterscheiden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 01.02.2002 erworbene Häuser müssen gemäß der Wärmeschutz-Norm DIN 4108-2: 2013-02 gedämmt sein, wobei der U-Wert unter 0,24 W/(m²·K) liegen muss.

  • Verschiedene Dämmmethoden wie Aufsparren-, Auflattdämmung, Zwischensparren-, Untersparren- und Einblasdämmung bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile. Sie kommen, abhängig von verschiedenen Faktoren, wie dem Alter des Dachs oder der Gebäudelage, zum Einsatz.

  • Hinzu kommen verschiedene Dämmstoffe, wie Mineralwolle, Styropor, Polyurethan und Holzfaserdämmplatten. Die Materialien weisen unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Wärmeleitfähigkeit, Brandschutz und Schallschutz auf.

  • Die Kosten für Dachdämmungen variieren entsprechend stark. Je nach Methode können Sie mit Kosten von 15 bis 250 Euro pro Quadratmeter rechnen. Langfristig können Sie jedoch Energiekosten sparen, sodass sich die Ausgaben amortisieren.

  • Modernisierungskredite, staatliche Förderungen und Bausparverträge können die Finanzierung der Dachdämmung erleichtern, wobei vor Beginn der Maßnahmen entsprechende Anträge gestellt werden müssen.

Ist eine Dachdämmung Pflicht?

Wer sein Haus nach dem 01.02.2002 erworben hat, muss für eine Dachdämmung sorgen, die den Auflagen der Wärmeschutz-Norm DIN 4108-2: 2013-02 entspricht. Die Dämmung muss laut diesen Angaben einen U-Wert von unter 0,24 W/(m²·K) einhalten.

Der U-Wert, auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, gibt den Wärmestrom durch ein Bauteil, abhängig vom Temperaturgefälle zwischen warmer Seite und kalter Seite an. Je kleiner der U-Wert, desto besser die Dämmeigenschaften.

Überschrift der Box Tipp: Text

Vor der Dachsanierung sollten Architekt oder Holzhandwerker auch den Tauwasserschutz rechnerisch nachweisen. So lässt sich herausfinden, ob eine zusätzliche Dampfbremse angebracht werden muss. Eine Dampfbremse ist übrigens auch notwendig, wenn Sie ein Dachfenster verkleiden.

Welche Arten der Dachdämmung gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen fünf Arten, auf die das Dach beziehungsweise der Dachboden gedämmt werden kann:

  1. Aufsparrendämmung

  2. Auflattdämmung

  3. Zwischensparrendämmung

  4. Untersparrendämmung

  5. Einblasdämmung

Welche Dämmmethode am sinnvollsten ist, hängt letztendlich auch vom Alter und Zustand des Dachs und der Lage des Gebäudes ab.

1. Aufsparrendämmung: Dachdämmung von außen

Wenn die Dacheindeckung erneuert werden muss, bietet sich die Aufsparrendämmung als Dachdämmung an. Diese Dämmung von außen ist flächig über die Sparren montierbar und leistet lückenlosen Wärme- und Hitzeschutz. Meist werden Platten oder Klemmfilz aus Steinwolle oder Glaswolle oberhalb der Holzkonstruktion des Daches zwischen den Sparren und der Eindeckung angebracht. So entsteht im Dach eine geschlossene Dämmschicht ohne Wärmebrücken.

Durch die Dämmung von außen ist unter der Dachschräge mehr Kopffreiheit gewährleistet. Auch die Gestaltung des Dachraums mit einem schönen Sichtdachstuhl ist möglich. Da die Aufsparrendämmung die wohl effektivste Möglichkeit ist, ein Dach zu dämmen, wird sie meist bei einem Neubau genutzt. Wer eine solche Dämmung im Zuge einer Dachsanierung anbringen möchte, muss bedenken, dass bei einer Aufsparrendämmung zuerst das Dach abgedeckt werden muss, bevor man es dämmen kann. Hier fallen zusätzliche Kosten an.

2. Auflattdämmung: Dachdämmung von außen

Die Auflattdämmung ist eine weiterentwickelte Variante der Aufsparrendämmung. In diesem Fall wird die Dachdämmung nicht nur über den Sparren, sondern auch über der Dachlattung angebracht, sodass ebenfalls eine lückenlose Dachdämmung ohne Wärmebrücken entsteht. Für diese Art der Dämmung kommen als Dämmmaterial meist Platten aus Polystyrol zum Einsatz.

3. Untersparrendämmung: Dachdämmung von innen

Wer das Dach nicht komplett abdecken will, kann die Dachschräge mithilfe der Untersparrendämmungvon innen dämmen. Dies ist auch empfehlenswert, wenn eine bereits vorhandene, aber wenig effektive Dachdämmung verbessert werden soll. Außerdem sind die Kosten deutlich niedriger als bei der Dachdämmung von außen. Beachten Sie jedoch, dass in manchen Fällen Wärmebrücken bestehen bleiben.

4. Zwischensparrendämmung: Dachdämmung von innen

Eine Zwischensparrendämmung ist eine gute Wahl, wenn der Raum sonst zu niedrig werden würde. Man sollte aber bedenken, dass die Sparren etwa zwölf Prozent der Dachfläche ausmachen und damit nicht die gesamte Fläche des Dachs gedämmt ist. Daher wird für die Dachisolierung bis zu einem Viertel mehr Dämmstoff benötigt.

Überschrift der Box Gut zu wissen: Text

Meistens kombiniert man eine Untersparrendämmung mit einer Zwischensparrendämmung, um so den Wärmeverlust zu verringern.

Eine Zwischensparrendämmung sollte am besten mit einer Untersparrendämmung kombiniert werden, um eine bestmögliche Wärmedämmung zu erzielen.
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5. Einblasdämmung: Ein Sonderfall

Technisch betrachtet ist die Einblasdämmung auch eine Zwischen- beziehungsweise Untersparrendämmung. Bei dieser Art der Dämmung wird jedoch zuerst ein Hohlraum geschaffen und dann das Füllmaterial eingeblasen.

Überschrift der Box Achtung: Text

Diese Dachdämmung ist die ineffektivste Variante der bereits genannten Möglichkeiten.

Dämmung eines Flachdachs

Verfügt Ihr Haus nicht über ein Steildach, sondern über ein Flachdach, kommt entweder eine Warm- oder eine Kaltdachdämmung infrage. Welche Methode sich eignet, ist von der Bauweise des Flachdachs abhängig. Ist das Dach in Leichtbauweise gebaut, wird die Kaltdachdämmung eingesetzt.

Hier befindet sich zwischen dem Dämmmaterial und dem Dach ein luftgefüllter Hohlraum. Der Grund hierfür ist, dass Dächer in Leichtbauweise nur eine niedrigere Belastung aushalten. Die Warmdachdämmung kommt bei massiven Flachdächern zum Einsatz. Die Dämmung wird in dem Fall direkt auf oder unterhalb der Dachabdichtung befestigt.

Dachdämmung nach ZVDH

Das Regelwerk des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) enthält die allgemein anerkannten Regeln der Technik und bildet die Grundlage für fachgerechte Arbeiten am Dach. Das Nichtbeachten dieser Vorgaben gilt als Baumangel.

Für die diffusionsoffene Aufsparrendämmung mit Holzfaser-Produkten empfiehlt das Regelwerk die Kombination von Dämmplatten und einer Unterdeckung. Die beiden Dämmschichten lassen sich entweder in getrennten Ebenen verlegen oder in einem Arbeitsgang als Verbund-Dämmplatte.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachdämmungen

Vorteile

Nachteile

  • Sehr gute Dämmeigenschaften

  • Keine Wohnraumverluste

  • Höhere Kosten

  • Bei Altbauten kann zum Nebenhaus eine Höhendifferenz entstehen

  • Dacheindeckung muss entfernt werden

  • Dachdämmung bietet sehr gute Dämmeigenschaften

  • Keine Wohnraumverluste

  • Dachlattung vor Witterung geschützt

  • Bei Sanierung muss nur die Dacheindeckung, nicht die ganze Konstruktion abgenommen werden

  • Höhere Kosten

  • Bei Altbauten kann zum Nebenhaus eine Höhendifferenz entstehen

  • Fehlende Zirkulation der Luft kann zu Schimmelbildung führen

  • Niedrige Kosten

  • Nachträgliche Dachdämmung möglich

  • Einfaches Anbringen der Dämmung

  • Wohnraumverkleinerung durch Dicke der Dämmung

  • In manchen Fällen bleiben Wärmebrücken bestehen

  • Niedrige Kosten

  • Nachträgliche Dachdämmung möglich

  • Einfaches Anbringen der Dämmung

  • Dacheindeckung muss nicht erst entfernt werden

  • Bessere Dämmwirkung als bei der Untersparrendämmung

  • Wohnraumverkleinerung, wenn Verstärkung der Dachsparren nötig ist

  • Montage der Dampfsperre umständlich

  • Holzbalken bleiben ungedämmt, wodurch Wärmebrücken entstehen können

  • Sollte in Kombination mit der Untersparrendämmung angebracht werden

  • Sehr kostengünstig

  • Schnell und unkompliziert

  • Begrenzung der Dämmschicht durch Maße der Hohlräume

  • Bei späteren Wanddurchbrüchen kann rieselfähiges Material auslaufen

  • Mögliche Wärmebrücken lassen sich durch die Dachdämmung nicht beseitigen

Wie hoch sind die Kosten einer Dachdämmung?

Für eine Dachdämmung müssen Sie immer mehrere Tausend Euro kalkulieren. In der folgenden Tabelle haben wir für Sie die Kosten der unterschiedlichen Wärmedämmungen pro Quadratmeter zusammengestellt.

Aufsparrendämmung

Circa 200 bis 250 Euro pro Quadratmeter

Circa 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter

Circa 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter

Circa 15 bis 30 Euro pro Quadratmeter

Angesichts der hohen Energiekosten lohnt sich die Investition in eine gute Dachdämmung auf lange Sicht. Durch eine bessere Wärmedämmung können Sie nämlich deutlich Heizkosten sparen.

Alternativ die oberste Geschossdecke dämmen

Sie können viel Geld sparen, wenn Sie nicht den Dachstuhl Ihres Hauses, sondern die oberste Geschossdecke dämmen. Das bietet sich an, wenn der Dachboden nicht als Wohnraum genutzt wird. Während der Wohnbereich von der Dämmung profitiert, kann das Dachgeschoss weiterhin als Stauraum genutzt werden.

Dachdämmung der Eigentumswohnung: Wer zahlt?

Als Teil einer Eigentümergemeinschaft gelten Besonderheiten. So handelt es sich bei dem Dach eines Gebäudes um Gemeinschaftseigentum. Als solches werden alle Eigentümer bei Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen entsprechend ihrer Miteigentumsanteile beteiligt. Die Kosten tragen also alle Miteigentümer anteilig.

Dachdämmung finanzieren

Die Bausparkassen spielen bei der Finanzierung von energetischen Sanierungsmaßnahmen eine zentrale Rolle. Es bietet sich ein Modernisierungskredit an, um schnell und unkompliziert mit der Dachsanierung starten zu können. Fördermöglichkeiten machen die Maßnahme zudem günstiger, sodass die aufgenommene Kreditsumme deutlich sinkt. Bitte beachten Sie jedoch, dass nicht alle Fördermöglichkeiten für das Vorhaben genutzt werden können. Bei einem Kredit von bis zu 50.000 Euro ist in der Regel keine Eintragung einer Grundschuld notwendig – das spart Zeit und Geld.

Es lohnt sich, frühzeitig an die Zukunft zu denken. Planen Sie erst in einigen Jahren eine Sanierung, können Sie einen Bausparvertrag abschließen und sich so gegen eventuell weiter steigende Zinsen absichern. Außerdem unterstützt Sie der Staat beim Sparen. Zum Beispiel mit der Wohnungsbauprämie und der Arbeitnehmersparzulage sowie der Riester-Förderung. Seit Anfang 2024 dürfen auch Wohn-Riester-Bausparverträge für eine energetische Sanierung eingesetzt werden.

Staatliche Förderung für die Dachdämmung

Wer eine Dachdämmung in Angriff nimmt, kann entsprechende staatliche Förderungen beantragen. Wichtig: Die Förderung muss vor der Vergabe der Aufträge beantragt werden. Unter Umständen können auch die Materialkosten gefördert werden, wenn Sie die Maßnahme in Eigenleistung erbringen. In diesem Fall muss aber ein Energieberater die erreichte Energieeffizienz bestätigen. Es ist in jedem Fall ratsam, einen Energie-Experten beziehungsweise eine -Expertin hinzuzuziehen. Die Fachleute können am besten einschätzen, welche Maßnahmen sich bei Ihrer Immobilie lohnen.

Für eine umfangreichere Sanierung am Dach reicht das eigene Kapital oft nicht aus. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Förderkredite an, wenn das sanierte Haus bestimmte Energiestandards erfüllt. Man spricht hier auch von der Sanierung zum KfW-Effizienzhaus.

Zusätzliches Geld für die Finanzierung erhalten Hauseigentümer von ihrer Bausparkasse oder Bank. Als Ergänzung bietet sich der Abschluss eines Bausparvertrags in Höhe der Restschuld des KfW-Darlehens an. Auf diese Weise können sich Bausparer konstante - und im besten Fall auch niedrige - Zinsen bis zur letzten Rate sichern. Der zuteilungsreife Bausparvertrag löst dann automatisch die Restschuld am Ende der Zinsbindung des KfW-Kredits ab.

Überschrift der Box Ein weiterer Vorteil der KfW: Text

Die Förderprogramme bestehen nicht nur aus günstigen Krediten, Ihnen wird sogar ein Teil der Schuld erlassen. Die Höhe des Tilgungszuschusses ist abhängig davon, wie energieeffizient Ihr Haus nach der Sanierung ist.

Welche Dämmstoffe eignen sich für die Dachdämmung?

Es gibt eine große Auswahl an Dämmstoffen, die für die Dachdämmung infrage kommen. Dabei wird zwischen organischen und anorganischen Stoffen unterschieden. Im Folgenden stellen wir Ihnen für die Dachdämmung geeignete Dämmstoffe vor:

Mineralwolle

Mineralwolle gibt es sowohl als Steinwolledämmung als auch als Glaswolle. Glas- und Steinwolle sind langlebig; zudem sind die Dämmstoffe brandresistent. Im Handel kann man sie in Form von Bahnen, Platten oder Stopfwolle kostengünstig kaufen. Beim Verlegen sollten Sie unbedingt Arbeitskleidung und Handschuhe tragen, um Ihre Haut und Atemwege zu schonen.

Styropor (EPS)

Styropor, auch EPS, genannt, wird auf Basis von Erdöl hergestellt und gehört zu den gängigsten Dämmstoffen für das Dach. Er eignet sich bis auf die Untersparrendämmung für alle Dämmarten. Außerdem hat der Dämmstoff den Vorteil, dass er nicht verrottet und besonders beständig gegenüber Feuchtigkeit ist. Im Gegensatz zu Mineralwolle kann Styropor jedoch nicht mit gutem Brandschutz überzeugen. Auch die Diffusionsoffenheit lässt zu Wünschen übrig.

Polyurethan (PUR)

Polyurethan eignet sich für alle Dämmarten gleichermaßen und ist gegenüber Witterung sowie Feuchtigkeit resistent. Durch den Vernetzungsgrad dämmt der Hartschaum deutlich besser als herkömmliche Dämmstoffe wie Mineralwolle. Großer Nachteil: PUR ist brennbar und wirkt in den meisten Fällen sogar brandfördernd.

Resol-Hartschaum

Ein besonders moderner Dämmstoff für die Dachdämmung ist Resol-Hartschaum. Dieses Material ist sehr dünn und wird in Form von Platten auf dem Dach verlegt. Im Gegensatz zu Styropor ist der Hartschaum diffusionsoffen und beugt Schimmel vor.

Holzfaserdämmplatten

Holzfaserdämmplatten erzielen bei der Dachdämmung eine gute Wärmeleitfähigkeit. Mit einem U-Wert von durchschnittlich 0,040 bis 0,055 W/(m²·K) erfüllen sie die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), die ehemals in der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt waren.

Des Weiteren können die Weichfaserdämmplatten dank ihrer hervorragenden Schallschutzwirkung auch als Trittschalldämmung verlegt werden. Sie sind als flexible oder starre Platten in mehreren Standardformaten, im Trennwandformat und im Holzbauformat sowie in verschieden Stärken zur Dachdämmung erhältlich.

Unterdeckplatten aus Holzfaser

Unterdeckplatten verhindern normalerweise, dass Wasser in den Dachraum eintritt und sorgen für Winddichtigkeit. Zusätzlich verbessert diese Dachdämmung den Wärme- und Schallschutz. Die Phasenverschiebung – also die Zeitspanne, in der Wärme von außen nach innen wandert – wird ebenfalls verlängert. Diffusionsoffene Unterdeckplatten sind in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder an die Außenluft abzugeben.

Überschrift der Box Gut zu wissen: Text

Gemäß des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist die Luftdichtheit für die Dämmung des Dachs unerlässlich. Dadurch geht keinerlei Energie verloren und Feuchtigkeit kann die Dachkonstruktion nicht angreifen. Auf der warmen Seite der Dachkonstruktion wird hierfür die Dampfbremsfolie luftdicht verklebt. Zudem wird das Dämmsystem durch Schalungsbahnen, Dichtbänder und Rundschnur ergänzt.

Für die Deckendämmung werden zusätzlich Rieselschutzpapier und Estrichpapier angeboten. Mittels eines Blower-Door-Tests suchen Hausbesitzer nach Lecks in der Dachabdichtung. Ist die Dampfbremsfolie nicht dicht, kann sich Tauwasser bilden, was wiederum zu Bauschäden führen kann.

Das Dämmsystem wird durch Bahnen erweitert, um Luftdichtigkeit zu garantieren.
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Dachdämmung aus Holzfasern: Optimale Dämmung

Übliche Dämmstoffe wiegen zwischen 15 und 85 Kilogramm je Kubikmeter. Je höher jedoch das Rohgewicht eines Materials ist, desto mehr Wärme kann dieses auch speichern. Dämmplatten aus Holzfasern kommen auf 140 bis 240 Kilogramm pro Kubikmeter. Von einer entsprechenden Dachdämmung profitieren Bauherren zweifach:

Hitzeschutz durch Dachdämmung

Ist das Rohgewicht des Dämmstoffs gering, kann es im Sommer auch unter einem gedämmten Dach sehr warm werden. Untersuchungen der Technischen Universität Kassel belegen, dass Dämmstoffe mit hoher Wärmespeicherfähigkeit den Dachraum um vier bis fünf Grad Celsius kühler halten als Dämmstoffe mit niedriger Wärmespeicherung.

Holzfaser-Dämmstoffe dämpfen Sommerhitze wirkungsvoll: Sie speichern Wärme, die von außen über das Dach eindringen will und geben sie zeitverzögert wieder ab. Diesen Vorgang bezeichnet man als Phasenverschiebung. Sie liegt für Holzfaser-Dämmstoffe bei 13 Stunden und mehr. Das bedeutet, dass bevor die mittäglichen Höchsttemperaturen den Innenraum erreichen, schon angenehme, nächtliche Kühle einsetzt. Dadurch eignet sich der Dämmstoff sehr gut für die Dachdämmung: Die sommerliche Überhitzung lässt sich allein mit einer Aufsparrendämmung vermeiden und zusätzlich werden Energiekosten für eine Klimaanlage gespart.

Schallschutz durch Dachdämmung

Die hohe Masse von Holzfaser-Dämmstoffen schützt vor Lärm von außen und dämmt Luftschall wirkungsvoll. Eine Aufsparrendämmung mit einer 22 Millimeter dicken Unterdeckplatte aus Holzfasern weist eine Schalldämmung von 51 Dezibel auf. Viele Bewohner eines Reihenhauses klagen über Nachbarlärm, der über das Dach eindringt. Dieses Problem ist als Schall-Längsleitung bekannt. Unabhängige Studien ergaben, dass eine Aufsparrendämmung mit Holzfaser-Dämmstoffen den besten und kostengünstigsten Schallschutz erzielt.

Brandschutz durch Dachdämmung

Das Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) in Braunschweig prüfte das Brandverhalten einer Dachkonstruktion mit folgendem Aufbau:

  • Dacheindeckung

  • Lattung/Konterlattung/Belüftung

  • Unterdeckplatten

  • Dämmschicht

  • Dampfbremspapier

  • Nut- und Feder-Holzschalung (19 Millimeter)

  • Vollholz-Sparren

Nach 50 Minuten Prüfdauer stellte das iBMB folgende Temperaturen fest: An den Sparren war es 800 Grad Celsius heiß, an der Unterseite der Holzschalung 820 Grad Celsius. Die Temperatur in der Mitte der Dämmschicht betrug 100 Grad Celsius, die Außenseiten der Unterdeckplatten wiesen nur 18 Grad Celsius auf. Gemäß diesem Prüfprotokoll lassen sich durch den Einsatz von Holzfaser-Dämmprodukten sehr gute Bauteil-Feuerwiderstände erreichen.

Welche Dachdämmung eignet sich bei einem Altbau?

Szenario 1: Dachdämmung fehlt
Der in einem Altbau vorhandene Dachaufbau von innen nach außen ist in diesem Szenario wie folgt:

  • 15 Millimeter Innenputz

  • 25 Millimeter Holzwolle-Leichtbauplatten

  • 120 Millimeter Sparren ohne Dämmung

  • 19 Millimeter Holzschalung mit Unterspannbahn

  • Lattung und Konterlattung, Dacheindeckung

U-Wert vor der Sanierung: 1,93 W/(m²·K).

Lösungsvorschlag 1: Um- oder Neudeckung mit Unterdeckplatte und Zwischensparrendämmung

  1. Zwischen den Sparren 120 Millimeter dicke Dämmung einlegen

  2. Von außen 22 Millimeter Unterdeckplatte montieren

  3. Lattung und Konterlattung verschrauben

  4. Dach decken

U-Wert nach der Sanierung: 0,28 W/(m²·K).

Lösungsvorschlag 2: Um- und Neudeckung mit Aufsparren- und Zwischensparrendämmung
Anstelle der Unterdeckplatte werden als Dachdämmung 60 Millimeter dicke Dämmelemente montiert – die feuchtigkeitsgeschützte Verbundplatte mit Nut- und Feder-Verbindung hat oberseitig eine 20 Millimeter dicke Schicht.

U-Wert nach der Sanierung: 0,23 W/(m²·K).

Szenario 2: Dachdämmung dämmt ungenügend
Verliert das Dach trotz Dämmung zu viel Heizwärme oder hält man es im Sommer unter der Schräge kaum aus, reduziert eine zusätzliche Dämmung den Energieverbrauch und bringt Wohlbehagen.

Der vorhandene Dachaufbau von innen nach außen ist bei Szenario 2 wie folgt:

  • 15 Millimeter Innenputz

  • 25 Millimeter Holzwolle-Leichtbauplatte

  • 140 Millimeter Sparren

  • 100 Millimeter Dämmung

  • 19 Millimeter Holzschalung mit Unterspannbahn unterlüftet

  • Lattung/Konterlattung, Dacheindeckung

U-Wert vor Sanierung: 0,42 W/(m²·K).

Lösungsvorschlag 1: Um- oder Neudeckung mit Unterdeckplatte und zusätzlicher Zwischensparrendämmung
Auf die vorhandene Dämmschicht verlegen Sie 40 Millimeter Sparrenvolldämmung sowie 52 Millimeter Unterdeckplatte. Die Konstruktion verlängert die Phasenverschiebung auf 10,3 Stunden.

U-Wert nach der Sanierung: 0,24 W/(m²·K).

Lösungsvorschlag 2: Um- oder Neudeckung mit Aufsparrendämmung und zusätzlicher Zwischensparrendämmung
Auf die vorhandene Dämmschicht montieren Sie 40 Millimeter Sparrenvolldämmung sowie 60 Millimeter dicke Unterdeckplatte. Der Gewinn gegenüber dem ersten Vorschlag ist maximaler Komfort mit einer Phasenverschiebung von 12,1 Stunden.

U-Wert nach der Sanierung: 0,23 W/(m²·K).