Dauerhafter Jetlag! Warum wir im Alltag immer müde sind
Wenn man sich morgens aus dem Bett quält, obwohl man eigentlich pünktlich ins Bett gegangen ist und den ganzen Tag aus unerfindlichen Gründen müde ist, fragt man sich schon manchmal: "Was zur Hölle ist eigentlich los mit mir?". Es ist erst Montag und man fiebert schon wieder dem Wochenende entgegen, wo man endlich mal auspennen und entspannten kann. Klares Indiz für den Social Jetlag. Der sorgt dafür, dass man immer müde und erschöpft ist, als hätte man gerade einen zwölfstündigen Flug mit einer saftigen Zeitverschiebung hinter sich. Dabei ist es einfach nur der Alltag, der einen völlig fertigmacht. Einen offensichtlichen Grund gibt es dafür nicht. Was hat es damit auf sich? Und wie wird man den Social Jetlag wieder los?
Social Jetlag ist wie Jetlag nur im Alltag
Wir alle kennen das Problem des Jetlags. Dabei handelt es sich um eine vorübergehende Schlafstörung, die auftritt, wenn die innere Uhr des Körpers nicht mehr mit der lokalen Zeit am Zielort übereinstimmt. Passiert zum Beispiel, wenn man einen Langstreckenflug hinter sich hat und tagsüber in Deutschland ankommt, obwohl es in Amerika gerade noch Nacht ist. Eigentlich will man pennen, weiß aber, dass man den Jetlag so auch nicht loswird und kämpft sich deshalb hundemüde durch den Tag, bevor man dann um 20 Uhr völlig fertig ins Bett fällt. Die innere Uhr, die vorschreibt, wann man schläft und wann man wach ist, passt nicht eigentlichen zum Tagesrhythmus und braucht ein paar Tage, um sich wieder einzupendeln. Anstrengend! Ein ähnliches Phänomen tritt auch beim Social Jetlag auf, nur dass man nicht extra in den Flieger steigen und diverse Zeitzonen durchqueren muss, um dauerhaft müde und erschöpft zu sein.
Jetlags treten in mehreren Lebenslagen auf
Das Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung zeigt sich nicht nur nach einem langen Flug. Das Phänomen des Jetlags kann auch andere Lebensbereiche touchieren. So zum Beispiel Beziehungen, wenn die inneren Uhren beider Parteien nicht synchron ticken und der eine gerade auf einer völlig anderen Welle reitet als die andere. Wenn Ziele, Bedürfnisse und Lebensphasen nicht im Einklang stehen, riskieren Paare, dass zumindest eine Partei unter dem Beziehungs-Jetlag leidet und bei dem Versuch, mit der anderen Person mitzuhalten, an ihre körperlichen und mentalen Grenzen geht. Ähnlich anstrengend ist auch der Social Jetlag, bei dem der Alltag einfach nicht zum zirkadianen Rhythmus passt. Man erledigt die falschen Dinge zur falschen Zeit und wird mit Müdigkeit bestraft.
Social Jetlag entsteht, wenn man gegen die innere Uhr arbeitet
Jetzt haben wir den zirkadianen Rhythmus mal eben so gedroppt, ohne genau zu erklären, was es damit auf sich hat. Im Grunde beschreibt der unsere innere Uhr, die unsere körperlichen Prozesse innerhalb eines Tages steuert. Sie schreibt uns vor, wann wir schlafen, wann wir aufstehen und wann wir genug Energie haben, um uns zu bewegen. Die innere Uhr folgt einem bestimmten Zyklus, an den wir uns gewöhnen und auf den der Körper durch Hormonausschüttungen reagiert. Jeder Mensch hat einen anderen zirkadianen Rhythmus, manche Menschen sind beispielsweise morgens schon früh fit und energetisch, abends aber schnell müde, während andere dann erst richtig in Fahrt kommen. Wer auf seine innere Uhr hört und seinen Tagesablauf nach Möglichkeit daran anpasst, hat genug Energie, um den Alltag zu meistern. Wer allerdings dagegen arbeitet, riskiert, ständig müde zu sein. Und das ist dann auch der Punkt, an dem der Social Jetlag kickt.
Das Wochenende ist Schuld am Social Jetlag
Der Social Jetlag entsteht, wenn es eine Diskrepanz zwischen dem natürlichen zirkadianen Rhythmus eines Menschen und den sozialen oder beruflichen Anforderungen gibt, an die man sich zulasten der inneren Uhr anpassen muss. Man ist müde, erschöpft und schlecht drauf, weil der Alltag einfach nicht zum Biorhythmus passt. Der Social Jetlag tritt häufig auf, wenn Menschen während der Arbeitswoche früh aufstehen müssen, aber an den Wochenenden zu ihrem natürlichen Schlafmuster zurückkehren. Sie gehen später ins Bett und pennen dann erst mal gemütlich aus, bevor am Montag wieder um sechs Uhr der Wecker klingelt. Genau das ist der Fehler: Die Verschiebung im Schlaf-Wach-Rhythmus zwischen Arbeitstagen und freien Tagen ist letztendlich der Auslöser des Social Jetlags. Und den wird man dann auch so schnell nicht mehr los. Es sei denn, man nimmt sich unsere Tipps zu Herzen.
Social Jetlag loswerden
Wer ständig müde ist und an einem Social Jetlag leidet, sollte sich ernsthafte Gedanken über den eigenen Schlafrhythmus machen. Denn irgendwie scheint der nicht ganz zur inneren Uhr zu passen. Ziel ist es, den natürlichen zirkadianen Rhythmus mit dem Alltag in Einklang zu bringen. Am besten fängt man damit an, jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch an den Wochenenden. Dann wacht man auch Montagmorgens nicht immer völlig verklatscht auf und fragt sich, was man am Wochenende schon wieder alles gesoffen hat. Ansonsten ist es ratsam, den Alltag so gut es geht an die innere Uhr anzupassen. Sind Sie ein Morgenmensch, sollten Sie auch früh aufstehen und ihre wichtigsten To-dos abarbeiten, bevor Sie sich am Nachmittag noch damit rumquälen, wenn ihr Organismus schon langsam runterfährt. Nachteulen hingegen sollten ihre Arbeit wenn möglich auch erst am Abend angehen, wenn Sie am meisten Energie haben und nicht morgens um acht schon irgendwelche Calls aufsetzen (je nach beruflicher Vereinbarkeit, versteht sich). Und dann hilft natürlich das, was immer hilft: ausgewogene Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, eine gesunde Schlafhygiene, Handy weg vorm Einpennen, Sie wissen ja, wie's funktioniert.