Demenz vorbeugen: Diese Risikofaktoren liegen in Ihrer Hand
Obwohl die genauen Ursachen von Demenzerkrankungen wie Alzheimer noch nicht vollständig geklärt sind, konnte die Medizin bereits Risikofaktoren identifizieren, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen. Einige dieser Faktoren können wir nicht beeinflussen, wie etwa das Alter oder genetische Veranlagung. Ein paar andere liegen jedoch zum Glück in unserer Hand! Laut der Alzheimer Forschung Initiative e.V. könnten weltweit etwa 45 Prozent aller Demenzerkrankungen durch entsprechende Maßnahmen vermieden oder zumindest verzögert werden. Hier lesen Sie, was auch Sie tun können.
Demenz-Risikofaktoren, gegen die Sie selbst etwas tun können
Es ist wichtig zu betonen, dass trotz der Beeinflussung dieser Risikofaktoren nicht alle Demenzerkrankungen komplett verhindert werden können. Dennoch kann die Umsetzung präventiver Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankungdeutlich reduzieren.
1. Vermeidbares Risiko für Demenz: geringe Bildung
Hier ist die Rede nicht etwa (nur) von Schulbildung. Lebenslanges Lernen und geistige Herausforderungen halten das Gehirn fit und können so eine Demenzerkrankung mindestens herauszögern. Lesen Sie viel, machen Sie Rätsel oder lernen Sie doch direkt eine neue Sprache! Ihr Hirn wird Ihnen danken.
2. Vermeidbares Risiko für Demenz: eingeschränkte Hörfähigkeit und Sehkraft
Unbehandelte Hör- und Sehprobleme können die kognitive Gesundheit beeinträchtigen. Handeln Sie rechtzeitig: Regelmäßige Untersuchungen und gegebenenfalls Hör- oder Sehhilfen sind wichtig.
3. Vermeidbares Risiko für Demenz: hoher Cholesterinspiegel
Ein hoher Cholesterinspiegel schädigt die Blutgefäße und beeinträchtigt die Durchblutung des Gehirns, was das Risiko für vaskuläre Demenz erhöht. Zudem fördert er Entzündungen und die Bildung von Beta-Amyloid-Plaques, die mit Alzheimer in Verbindung stehen. Eine ausgewogene, mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch und gesunden Fetten kann schützend wirken.
4. Vermeidbares Risiko für Demenz: Bewegungsmangel
Bewegungsmangel erhöht das Demenzrisiko enorm. Regelmäßiger Sport fördert die Durchblutung des Gehirns, verbessert die Herz-Kreislauf-Gesundheit, stärkt Nervenzellen und unterstützt die geistige Leistungsfähigkeit. Schon moderate körperliche Aktivität wie Spazierengehen, Tanzen oder Yoga kann helfen, die Gehirngesundheit zu fördern und das Demenzrisiko zu senken.
5. Vermeidbares Risiko für Demenz: Rauchen
Rauchen kann verschiedene Gefäßerkrankungen verursachen, die das Risiko für Alzheimer erhöhen. Der Tabakrauch enthält zudem schädliche Chemikalien und Toxine, die durch oxidative Stressreaktionen oder Entzündungen das Risiko für Alzheimer weiter steigern können.
6. Vermeidbares Risiko für Demenz: starkes Übergewicht
Auch (starkes) Übergewicht wird oft als Risikofaktor für eine Demenzerkrankung genannt. Denn das Fettgewebe setzt entzündungsfördernde Stoffe frei, die unter anderem Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen fördern.
7. Vermeidbares Risiko für Demenz: übermäßiger Alkoholkonsum
Langfristiger Alkoholkonsum kann zu Nervenschäden führen, die für das Gedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten verantwortlich sind. Alkohol kann noch dazu den Gehirnstoffwechsel stören, was zu Entzündungen und oxidativem Stress führt. Das wiederum begünstigt die Entstehung von Demenz.
8. Vermeidbares Risiko für Demenz: soziale Isolation
Einsamkeit und soziale Isolation steigern das Risiko für Demenz. Pflegen Sie Freundschaften und nehmen Sie aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Sollten Sie alleine sein, führen Sie sich selbst auf Dates aus! VHS-Kurse bieten sich an, um Menschen kennenzulernen, ebenso Sportkurse oder ein anderes Hobby, das man in Gruppen ausüben kann.
Weitere Risikofaktoren – die jedoch nur bedingt beeinflussbar sind – sind Depressionen, Kopfverletzungen, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Luftverschmutzung.
Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, das persönliche Demenzrisiko zu senken. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, geistige und soziale Aktivitäten sowie die Behandlung und Kontrolle von gesundheitlichen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Cholesterinwerten. Wer mehr tun will: Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. bietet hierzu auch einen kostenlosen achtwöchigen Online-Kurs namens "Ich beuge vor" an, der Informationen und Tipps zur Reduzierung des Demenzrisikos vermittelt.