Der Duschtrick der das mentale Wohlbefinden verbessern kann

Fakt: Das Leben kann manchmal ganz schön hektisch sein und alle zwei Tage eine Meditationsstunde oder eine Selfcare-Session einzuplanen ist oftmals unrealistisch.

Die guten Nachrichten? Das brauchst du auch nicht. Wenn du dich weniger gestresst fühlen und Burnout vorbeugen möchtest, brauchst du nur ein wenig Achtsamkeit. Und das kann so einfach sein, wie die Art und Weise wie du duschst.

Achtsamkeit muss nicht bedeuten, dass man 30 Minuten lang meditiert. Foto: Getty
Achtsamkeit muss nicht bedeuten, dass man 30 Minuten lang meditiert. Foto: Getty

Achtsamkeit und Meditation gibt es schon seit Tausenden von Jahren. Die Praktiken gewinnen in der heutigen, modernen Zeit allerdings immer mehr an Beliebtheit, denn sie ermöglichen uns, die Verdrahtung und den Aufbau des Gehirns zu verändern.

Von der Verringerung von Grübeleien, Stress und emotionalen Reaktionen bis hin zur Verbesserung von Konzentration, Schlafqualität und Zufriedenheit in der Beziehung – unzählige Studien haben die grenzenlosen Vorteile aufgezeigt, die sich ergeben, wenn wir diese Praxis in unser tägliches Leben integrieren.

Laut Sally Kellett, Gründerin des eigens dafür geschaffenen virtuellen und persönlichen Meditationsstudios Mirosuna gibt es einfache Praktiken, die man in seinen Alltag integrieren kann, um mehr Ruhe, Perspektive und Sinn zu finden.

Sie teilt fünf einfache Wege, wie du täglich Achtsamkeit üben kannst:

Die Kunst des Duschens

Ja, eine Dusche kann etwas sein, was man ‚einfach tun muss‘. Aber mithilfe von Achtsamkeit, kannst du deine Dusche in eine friedliche, wohltuende Übung verwandeln. Mache beim nächsten Mal einfach alles, was du normalerweise auch tun würdest, aber beobachte die Geschwindigkeit, in der du Dinge tust, und sei dir über deine Gedanken bewusst.

Die Art und Weise wie du duschst, kann deinen Tag verändern. Foto: Getty
Die Art und Weise wie du duschst, kann deinen Tag verändern. Foto: Getty

Wie schnell seifst du deinen Körper ein, putzt dir die Zähne oder worüber denkst du nach? Dir fällt vielleicht auf, dass du dich sehr schnell bewegst. Mache bei deiner zweiten Dusche alles langsamer. Warum hast du es so eilig? Warum schäumst du dich so schnell ein? Oder passiert das ganz automatisch? Beeilst du dich beim Duschen, weil du es dir im Alltag nicht gestattest, auch mal die Bremsen anzuziehen?

Das Ziel ist, sich langsam zu bewegen und an eine Sache zu denken, die an dem Tag passiert ist. Verbringe den Rest deiner Dusche damit, darüber nachzudenken. Dadurch hast du weniger andere Gedanken und ermöglichst deinem Geist eine Pause. Und das hat eine sehr therapeutische Wirkung.

Nimm dir nach dem Aufwachen etwas Zeit

Es ist recht einfach, in ein Leben auf Autopilot zu verfallen, in dem der Wecker klingelt und man ein paar Mal die Snooze-Taste drückt, bevor man in letzter Minute aus dem Bett schießt. Mit einfachen Schritten kannst du diesen stressigen Kreislauf jedoch durchbrechen.

Erstens: Finde einen Moment, in dem du so wach bist, dass du nicht wieder einschläfst. Zweitens: Liege für ein paar Minuten einfach da und atme tief in deinen Bauch und deine Brust. Drittens: Jetzt ist wahrscheinlich der Zeitpunkt gekommen, an dem du anfängst, über deine To-do-Liste nachzudenken. TU ES NICHT. Vier: Leite deinen Geist und deine Aufmerksamkeit auf das, was du draußen hören kannst. Gib dir bewusst Mühe, nicht mehr über neue Dinge nachzudenken, die dir in den Sinn kommen und die dich betreffen.

Hör auf zu lästern

Es ist normal, dass Menschen sich vom Negativen und von negativen Gesprächen angezogen fühlen. Denke an die Gespräche zurück, die du mit jemandem hattest, und alles, was ihr gemacht habt, war das Kritisieren anderer Menschen und was sie falsch gemacht haben. Wir haben sowas alle schon getan. Es ist anstrengend und man gewinnt dadurch nichts.

Stattdessen solltest du geduldig und mitfühlend gegenüber den Menschen um dich herum und dir selbst sein. Beginne damit, täglich auf deine Sprache und deinen Geist zu achten. Jedes Mal, wenn du dich dabei ertappst, dass du dich negativen Gesprächen oder Gedanken hingibst, höre bewusst damit auf und ändere das Thema.

Tu etwas Gutes

Die Forschung hat herausgefunden, dass glückliche Menschen eine höhere Motivation haben, Gutes für andere Menschen zu tun. Wenn du das nächste Mal im Bett liegst, denke über deinen Tag und über all die Dinge nach, die du für dich und andere getan hast. Das kann eine kurze Liste sein, es kann aber auch eine lange Liste sein. Es muss keine riesige Geste sein, etwas Gutes zu tun. Natürlich ist das auch möglich, aber das Wichtigste dabei ist deine Motivation.

Wenn man etwas Gutes tut, gibt das allen Beteiligten ein gutes Gefühl. Wenn du etwas Gutes tust, und es keine Anerkennung findet, fühle dich nicht entmutigt. Es bedeutet einfach, dass deine gute Tat nicht so ankam, wie du es dir erhofft hattest. Und das ist nur ein Grund, Wege zu finden, deine Güte in einer Sprache zu zeigen, die andere besser verstehen.

Löse dich von unnützen Aktivitäten

Wir verbringen viel Zeit am Tag damit, Aktivitäten zuzustimmen und sinnlose Dinge zu tun, die uns keine Freude bereiten. Diese Aktivitäten geben uns langfristig nichts und stehlen nur Zeit von Dingen, die im Einklang mit einem höheren Zweck, unseren Zielen und Träumen stehen. Mal ab und an eine Stunde Zeit zu verlieren, mag dir vielleicht nicht viel erscheinen. Allerdings kann sich das schnell summieren.

Wenn man zum Beispiel täglich zwei Stunden verliert, sind das schon 14 Stunden die Woche. Die tägliche Übung besteht also darin, jeden Tag damit zu beginnen, deine Aktivitäten gedanklich in die Kategorien „bereitet mir Freude“ oder „bereitet mir keine Freude“ einzuordnen. Wenn dir die Tätigkeit keine Freude bereitet, dich deinem höheren Ziel nicht näherbringt oder dir nicht hilft, dich zu entspannen, frage dich, ob du es dir leisten kannst, sie aufzugeben.

Kristine Tarbert

VIDEO: Macht Achtsamkeit uns alle zu Egoisten?