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Der Preis der Foto-Transformation: Sicherheitsbedenken bei "FaceApp“

Keine App lässt einen so schön anders aussehen: Auch immer mehr Stars posten manipulierte Selfies mittels FaceApp. Die Applikation ist kostenlos – in Sachen Datensicherheit zahlen Nutzer jedoch womöglich einen hohen Preis.

Die FaceApp ist derzeit ein großer Hit in den sozialen Medien (Symbolbild: Getty Images)
Die FaceApp ist derzeit ein großer Hit in den sozialen Medien (Symbolbild: Getty Images)

Schon seit 2017 ist die kostenlose “FaceApp“ in den App Stores erhältlich und doch erlebt sie jetzt einen weiteren Hype: Die Applikation, die mithilfe Künstlicher Intelligenz Gesichter in einem anderen Geschlecht, aber auch jünger oder älter darstellen kann, ist von den Stars entdeckt worden – und die nehmen ihre Fans mit auf abenteuerliche Foto-Reisen.

Die Jonas Brothers etwa, alle um die 30 Jahre alt, zeigen sich als Senioren-Combo, und auch Influencerin Chiara Ferragni, sonst immer auf Jugendlichkeit bedacht, präsentiert sich und Ehemann Federico alias Fedez als altes Ehepaar. Kostet ja nichts, denkt sich also auch der Normalo-User und lädt sich die App aufs Smartphone – ohne zu bedenken, dass der Preis in Sachen Sicherheit hoch sein könnte.

“Faceapp“ zeigt uns, wie Prominente altern: Und die Ergebnisse sind verblüffend echt

Die App, die vom russischen Unternehmen Wireless Lab aus Sankt Petersburg entwickelt wurde, lässt sich vom User, sobald er die Applikation verwendet, weitreichende Rechte einräumen – ganz unauffällig per Klick auf Datenschutzerklärung und AGB-Zustimmung. So werden die Nutzerfotos beispielsweise nicht auf dem Gerät bearbeitet, sondern automatisch an einen Server geschickt, um sie dort per Künstlicher Intelligenz zu editieren. Auf dem Gerät gelöschte Inhalte können zudem zeitlich unbeschränkt weiterhin auf den Servern gespeichert werden. Auch das Recht, die Fotos für kommerzielle Zwecke zu nutzen, räumt sich FaceApp ein.

Laut einem Bericht von “Spiegel Online” ist auch die Datennutzung der Anwendung kritisch zu bewerten: Demnach können Daten wie die IP-Adresse des Nutzers, Angaben zu dessen Gerät und der Nutzung von FaceApp an Serviceanbieter und Werbepartner weitergegeben sowie für personalisierte Werbung genutzt werden. Bei einem Verkauf von FaceApp könnten die erhobenen Nutzerdaten mit an den neuen Besitzer übergeben werden. Datenschutzexperten zufolge räumt sich FaceApp demnach weit mehr Rechte ein, als für die angebotenen Funktionen benötigt würde.

FaceApp-Challenge: Diese Stars lassen sich um Jahre altern

Auch das FBI könnte sich dem spon-Bericht zufolge bereits bald auf die App einschießen: In einem Brief von Chuck Schumer, Demokrat im US-Senat, an die Bundespolizei habe dieser die Sorge geäußert, dass FaceApp “ein Risiko für die nationale Sicherheit und die Privatsphäre von Millionen US-Bürgern“ darstellen könnte.

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