Deutsche Schadenversicherer rutschen wegen Flut in roten Zahlen

(Bloomberg) -- Die deutschen Schaden- und Unfallversicher haben vergangenes Jahr erstmals seit 2013 rote Zahlen geschrieben. Sowohl die Pandemie als auch die Flutkatastrophe an der Ahr hinterließen sichtbare Spuren in den Bilanzen.

Das Juli-Hochwasser war mit versicherten Schäden von über 8 Milliarden Euro die teuerste Katastrophe dieser Art in Deutschland überhaupt, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft am Donnerstag. Die Flut im Westen Deutschlands machte 2021 zu einem Jahr mit einer noch nie gesehenen Schadenbelastung von rund 12,5 Milliarden Euro allein aus Naturgefahren. Im Jahr davor lag der Wert bei nur 2 Milliarden Euro.

Zugleich stiegen bei den Schaden- und Unfallversicherern die Beiträge leicht um 2,2% auf etwa 76,6 Milliarden Euro an. Die deutsche Versicherungswirtschaft insgesamt verbuchte 2021 über alle Sparten hinweg ein Beitragsplus von 1,1% auf 223,4 Milliarden Euro.

„Unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie ist das solide“, sagte GDV-Präsident Wolfgang Weiler. „Wir können mit dem Beitragswachstum zufrieden sein, auch wenn wir uns zu Jahresbeginn etwas mehr erhofft hatten.“

Vorsichtig optimistisch fällt der Ausblick der Versicherer auf das laufende Jahr aus. Der Sektor erwartet ein Beitragswachstum zwischen 2% und 3%.

Vor wenigen Wochen hatte bereits die Munich Re das Juli-Hochwasser zur bislang teuersten Naturkatastrophe in Deutschland erklärt. Der Rückversicherer bezifferte den gesamtwirtschaftlichen Schaden, also unter Einschluss nicht-versicherter Schäden, auf 33 Milliarden Euro.

More stories like this are available on bloomberg.com

©2022 Bloomberg L.P.