Mythen rund um den Sonnenschutz

Kristin Booker

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Glauben Sie keine dieser Mythen zum Lichtschutzfaktor (Foto: David Burton – Trunk Archive)

Wenn die Sonne mit voller Kraft vom Himmel scheint, greifen viele von uns zur Sonnencreme. Aber es gibt zahlreiche falsche Annahmen in Bezug auf den Lichtschutzfaktor. Wir haben Dr. med. Alicia Barba, zertifizierte Dermatologin, und Stephen Lynch, Doktor für Forschung und Innovationen bei SkinCeuticals, gebeten, einige der Mythen zum Sonnenschutz aufzuklären, damit wir alle einen sorgenfreien Sommer genießen können.

Mythos: Dunkle Haut braucht keinen Sonnenschutz/kann keine Melanome bekommen

Diese Annahme verursacht viele Schäden: „Dunklere Hauttöne sind weniger anfällig für Hautkrebs, aber dadurch werden auch Anzeichen dafür ignoriert, bis es zu Blutungen kommt und die Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass die Überlebenschancen nur noch sehr gering sind“, sagt Barba und rät allen dazu, Sonnencreme zu benutzen und ihre Haut regelmäßig überprüfen zu lassen, unabhängig von der Hautfarbe.

Mythos: Eine Basisbräune schützt

Auch diese Annahme ist ein Mythos, genauso wie der Glaube, dass man sich nur einmal verbrennen muss und dann den ganzen Sommer über vor Sonnenbrand geschützt ist. Nur weil man sich bräunen kann, heißt das noch lange nicht, dass man es sollte. „Eine Basisbräune ist ein natürlicher Sonnenschutz, weil Sie sich der Sonne ausgesetzt haben“, sagt Barba. „Allerdings wird dadurch das Risiko für Hautkrebs nicht gemindert und die Haut altert durch regelmäßige Sonnenbäder schneller.“

Mythos: Sonnencreme muss man nur draußen auftragen

Barbas Tipp ist einfach: Für den Kontakt mit der Sonne benötigt die Haut einen ausreichenden Sonnenschutz. Bei jeglicher Bestrahlung, egal ob im Büro, im Auto oder wenn Sie zu Fuß unterwegs sind, benötigen Sie einen Sonnenschutz.

Mythos: Die Zahl auf der Sonnencreme ist proportional zur Dauer des Sonnenschutzes

Auch das ist falsch! Die Zahl sagt nichts über die Zeit der Sonneneinstrahlung aus – sie gibt die Stärke des Sonnenschutzes an, also wie gut dieser vor den schädlichen Strahlen der Sonne schützt. „Laut der US-amerikanischen Food and Drug Administration, FDA, gibt der Lichtschutzfaktor (LSF) an, wie viel Sonnenenergie (UV-Strahlung) benötigt wird, um auf geschützter Haut im Vergleich zu ungeschützter Haut einen Sonnenbrand zu verursachen“, erklärt Lynch. „Er gibt an, wie gut ein Produkt vor UVB-Strahlen schützt.“

Hier ist die Rechnung, es ist wirklich ganz einfach: Mit LSF 15 gelangt 1/15 der schädlichen UVB-Strahlen bis zur Haut. Die verbleibenden 14/15 bedeuten, dass Ihre Haut zu 93 Prozent gegen UVB-Strahlen geschützt ist. Der LSF 30 blockiert 97 Prozent und der LSF 50 hält 98 Prozent der Strahlen ab.

Mythos: Der LSF im Make-up ist ausreichend

Denken Sie mal darüber nach, wie viel Sonnencreme Sie am Strand auftragen und wie Sie damit jeden Teil Ihres Körpers eincremen – von den Ohren über den Nacken bis zum Haaransatz. Wir bezweifeln, dass Sie Ihr Make-up genauso dick auftragen – deshalb ist es nicht ausreichend. „Es schützt ausreichend, wenn Sie von Ihrem Auto bis zu Ihrer Arbeitsstelle laufen, sagt Barba. „Wenn Sie mehr als 15 Minuten im Freien verbringen, benötigen Sie einen höheren LSF.“

Mythos: Einmal morgens Sonnenschutz auftragen reicht für den ganzen Tag

Es stellt sich heraus, dass das erneute Auftragen genauso wichtig ist, wie das erste Eincremen. Laut Barba wird der Sonnenschutz aufgebraucht, wenn Licht darauf fällt. Deshalb müssen Sie ihn erneut auftragen, um gut geschützt zu bleiben. „Wenn Sie ihn morgens auftragen und dann drei Stunden im Freien verbringen, geht der Sonnenschutz verloren.“

Mythos: Man braucht keinen Sonnenschutz vor und nach der Mittagshitze

Laut Barba können die starken Strahlen der Sonne zu jeder Tageszeit Schäden verursachen. Deshalb sollten Sie stets Sonnenschutz auftragen, wenn Sie sich für mehr als 15 Minuten im Freien aufhalten. „Man kann sich morgens um 8 Uhr genauso verbrennen, wie nach 16 Uhr“, sagt sie.

Mythos: Sonnenschutz auf dem Gesicht, den Armen, dem Rücken und den Beinen ist genug

Das ist schon mal ein guter Anfang, aber es gibt noch ein paar Stellen, die ein guter Arzt hinzufügen würde: Sonnenschutz sollte unter anderem auch auf die Ohren, Hände und Oberseiten der Füße aufgetragen werden. Vergessen Sie außerdem nicht die Kopfhaut, besonders wenn Sie dünnes oder wenig Haar haben. „Ich rate meinen Patienten, die zu einer Glatze neigen, einen Hut zu tragen“, sagt Barba.

Mythos: Melanome werden nur durch Sonneneinstrahlung ausgelöst

Es soll Sie nicht erschrecken (okay, vielleicht ein bisschen), aber Melanome können auch ohne Sonneneinstrahlung entstehen. Deshalb sind regelmäßige Hautchecks so wichtig. „Melanome zwischen den Fingern und Zehen sind bei nicht-kaukasischen Menschen keine Seltenheit und die Veranlagung dazu wird vererbt“, sagt Barba. Deshalb sind regelmäßige Überprüfungen von Leberflecken auch an Stellen wichtig, die kaum Sonnenlicht abbekommen. „Die Sonneneinstrahlung erhöht das Risiko, ist aber nicht immer die Ursache.“

Also, schnappen Sie sich Ihre Sonnencreme und genießen Sie den Sommer. Halten Sie sich einfach an diese Tipps, um einen maximalen Sonnenschutz zu genießen.