Diese 11 Wohnrebellen wollten einfach nicht umziehen

Die hartnäckigsten Hauseigentümer aller Zeiten

<p>Jack Boucher [Public domain], via Wikimedia Commons</p>

Jack Boucher [Public domain], via Wikimedia Commons

Immer wieder gibt es rund um die Welt Hauseigentümer, die sich gegen mächtige Baufirmen zur Wehr setzen und sich nicht so leicht vertreiben lassen. Sie weigern sich, auszuziehen und zu verkaufen, obwohl Nachbargebäude dem Erdboden gleichgemacht werden. Und so bleibt den Entwicklern häufig nichts anderes übrig, als um die Wohnrebellen herum zu bauen. Hier sind elf der verrücktesten Fälle aller Zeiten.

Adaptiert von Sandra Schröpfer

Kaufhauskette Siegel-Cooper gegen Kaufhauskette Macy's

<p>Irving Underhill [Public Domain], via Wikimedia Commons</p>

Irving Underhill [Public Domain], via Wikimedia Commons

Um das größte Kaufhaus der Welt zu werden, errichtete Macy's auf dem Herald Square in Manhattan ein fünfstöckiges Gebäude. Als Konkurrent Siegel-Cooper 1900 herausfand, dass Macy's dafür den gesamten Block in New York kaufte, erwarb der Einzelhändler noch schnell ein Grundstück an der Ecke Broadway und 34th Street, auf dem er 1903 ebenfalls ein fünfstöckiges Gebäude errichtete.

Kaufhauskette Siegel-Cooper gegen Kaufhauskette Macy's

<p>Ajay Suresh from New York, NY, USA [CC BY 2.0]</p>

Ajay Suresh from New York, NY, USA [CC BY 2.0]

Siegel-Cooper hatte 1896 das damals größte Kaufhaus der Welt an der Sixth Avenue gebaut und war bereit für ein schmutziges Spiel, um den Titel zu behalten. Das Unternehmen versuchte, Macy's zu zwingen, den neuen Standort aufzugeben. Doch Macy's ging darauf nicht ein und so wurde das Eckgebäude 1911 für eine Rekordsumme von mehreren Millionen Dollar verkauft. Seitdem wird der Standort auch als „Million Dollar Corner“ bezeichnet.

Kaufhauskette Siegel-Cooper gegen Kaufhauskette Macy's

<p>PandaL/Shutterstock</p>

PandaL/Shutterstock

Macy's baute einfach um das Gebäude herum und wurde 1925 schließlich zum weltgrößten Kaufhaus. Das Eckgebäude hat sich seitdem zwar verändert, aber Macy's hat es nie geschafft, es zu kaufen. Seit 1945 mietet die Kaufhauskette Werbeflächen an der Fassade, die heute zum Teil von der bekannten Macy’s-Einkaufstasche überdeckt ist. In dem Gebäude befindet sich ein Laden von Sunglass Hut.

Mary Cook gegen Wohnungsbauer in Manhattan

<p>NYPL Collection/Public Domain</p>

NYPL Collection/Public Domain

Ebenfalls in New York stand früher dieses hübsche Wohngebäude, das einst aus fünf eleganten Stadthäusern bestand und 1893 zur Zeit des Gilded Age an der West End Avenue erbaut wurde. Der Entwurf von dem renommierten Architekten Clarence Fagan True wirkt wie ein einziges großes Herrenhaus. Die Hausnummer 249 gehörte der Familie Cook, die Ende der 1890er-Jahre dort einzog.

Mary Cook gegen Wohnungsbauer in Manhattan

<p>Google Street View</p>

Google Street View

1915 lebte nur noch Mary Cook darin, da ihr Ehemann 1913 auf tragische Weise ums Leben gekommen und die Kinder bereits ausgezogen waren. Damals hatten Wohnungsbauer große Pläne für die Gegend und überredeten Cooks Nachbarn, ihre Häuser zu verkaufen. Nur die Witwe weigerte sich, auszuziehen. Um Platz für zwei Hochhäuser zu schaffen, wurde das schöne Herrenhaus eines Tages bis auf den Teil von Mary Cook abgerissen.

Mary Cook gegen Wohnungsbauer in Manhattan

<p>Google Street View</p>

Google Street View

Cooks Haus hat bis heute als einziges der fünf überlebt und steht nun dicht eingepfercht zwischen zwei hohen Wohnblöcken. Die willensstarke Witwe lebte bis zu ihrem Tod 1932 darin. Ihr Haus wurde inzwischen verkauft und diente eine Zeit lang als Kunstgalerie. Heute befinden sich mehrere Wohnungen darin.

Familie Spiegelhalter gegen Kaufhaus Wickhams

<p>@storiesoflondon/Facebook</p>

@storiesoflondon/Facebook

Das ehemalige Londoner Kaufhaus Wickhams, das wegen seiner Lage an der Mile End Road im Osten der Stadt auch „Harrods of the East“ genannt wurde, sollte dem schicken Kaufhaus Selfridges ähneln, hatte im Gegensatz zur Konkurrenz am West End aber eine merkwürdige Anomalie. Wie auf diesem Foto von Ende der 1950er-Jahre zu erkennen ist, wurde das Gebäude in der Mitte von einem kleinen Juweliergeschäft unterbrochen.

Familie Spiegelhalter gegen Kaufhaus Wickhams

<p>Rickedmo [CC BY-SA 3.0]</p>

Rickedmo [CC BY-SA 3.0]

Die Familie Wickham hatte auf beiden Seiten des Juweliers, der der Familie Spiegelhalter gehörte, mehrere Textilläden. Das Geschäft lief gut und so hatte die Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts ehrgeizige Pläne, ein schickes Kaufhaus zu bauen. Es gab nur einen Haken: Die Spiegelhalter wollten nicht verkaufen.

Familie Spiegelhalter gegen Kaufhaus Wickhams

<p>Google Street View</p>

Google Street View

Die Spiegelhalter waren so hartnäckig, dass die Wickhams 1927 ihr Kaufhaus trotz großen Ärgers um das Juweliergeschäft herum bauten. Das Kaufhaus war bis in die 1960er-Jahre im Geschäft, der Juwelier hingegen bis 1988. Danach stand der gesamte Komplex zeitweise leer. Vor Kurzem wurde er dann restauriert.

Edith Macefield gegen Immobilienentwickler in Ballard Blocks

<p>Ben Tesch [CC BY 2.0]</p>

Ben Tesch [CC BY 2.0]

2006 wurde die 84-jährige Edith Macefield aus Seattle zur Volksheldin, als sie ein Millionen- Angebot von Immobilienentwicklern für ihr kleines Haus im inzwischen angesagten und gentrifizierten Viertel Ballard ablehnte.

Edith Macefield gegen Immobilienentwickler in Ballard Blocks

<p>Visitor7 [CC BY-SA 3.0]</p>

Visitor7 [CC BY-SA 3.0]

Macefields Haus war nur 6.000 US-Dollar (5.000 Euro) und ihr Grundstück 101.000 US-Dollar (85.000 Euro) wert, was ihr Nein umso überraschender machte. „Geld interessiert mich nicht“, sagte sie der „Seattle Times“. „Ich bin 84 und hier vollkommen glücklich. Ich möchte nicht umziehen.“ Das Bauunternehmen gab schließlich auf, die alte Dame vom Verkauf zu überzeugen, und baute deshalb um ihr kleines Haus herum.

Edith Macefield gegen Immobilienentwickler in Ballard Blocks

<p>Sean_Marshall/Flickr [CC BY 2.0]</p>

Sean_Marshall/Flickr [CC BY 2.0]

Als Macefield 2008 verstarb, erbte interessanterweise Barry Martin, der Bauleiter des neuen Gebäudes, mit dem die alte Dame Freundschaft geschlossen hatte, die Immobilie. Kurz nach ihrem Tod verkaufte Martin das Haus für 300.000 US-Dollar (251.000 Euro). Zwar gab es immer wieder Gerüchte um einen Abriss, doch steht das Haus noch immer – und ist heute ein Symbol der Hartnäckigkeit seiner früheren Eigentümerin.

Katholische St.-Joseph-Kirche gegen Kaufhauskette Joske’s of Texas

<p>Saint Joseph's Catholic Church/Public domain</p>

Saint Joseph's Catholic Church/Public domain

Mithilfe der deutschen katholischen Gemeinde entstand im US-amerikanischen San Antonio 1871 die St.-Joseph-Kirche. 1898 kam der Kirchturm hinzu und 1902 die teuren Buntglasfenster. Zu diesem Zeitpunkt war das Gebäude bereits zu einem Wahrzeichen der texanischen Stadt geworden.

Katholische St.-Joseph-Kirche gegen Kaufhauskette Joske’s of Texas

<p>Michael Barera [CC BY-SA 4.0]</p>

Michael Barera [CC BY-SA 4.0]

Trotz ihres Status als Wahrzeichen wäre die Kirche im gotischen Stil beinahe der Abrissbirne zum Opfer gefallen. 1945 wollte die Kaufhauskette Joske's of Texas die Kirche kaufen und an der Stelle eine neue Einkaufsmeile errichten. Die Gemeindemitglieder waren von dem Angebot entsetzt und stimmten einstimmig dafür, das Angebot abzulehnen.

Katholische St.-Joseph-Kirche gegen Kaufhauskette Joske’s of Texas

<p>Clipper471 [Public Domain], via Wikimedia Commons</p>

Clipper471 [Public Domain], via Wikimedia Commons

Joske's begann trotzdem mit dem Bau seines neuen Kaufhauses (aus dem vor einiger Zeit das Einkaufszentrum Shops at Rivercenter wurde) und zwar direkt um das Gotteshaus herum. Heute gilt die Kirche als „Juwel im Herzen von San Antonio“, der dem weniger schönen Einkaufszentrum drumherum die Stirn bot.

Wu Ping und Yang Wu gegen Einkaufszentrumsbauer in Chongqing

<p>China Photos/Getty</p>

China Photos/Getty

In den Nullerjahren, als überall im Land riesige Bauprojekte aus dem Boden sprossen, wurden Wohnrebellen, die einfach nicht ausziehen wollten, zu einem neuen Phänomen in China. Die Gebäude, dessen Bewohner sich weigerten, für ein Neubauprojekt Platz zu machen, wurden als „Nagelhäuser“ bekannt. Eines der bekanntesten ist wohl das von Wu Ping (im Bild) und ihrem Ehemann Yang Wu in Chongqing.

Wu Ping und Yang Wu gegen Einkaufszentrumsbauer in Chongqing

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

2004 kamen Immobilienentwickler auf die Wus zu, weil sie ihr Haus abreißen und an der Stelle ein Einkaufszentrum bauen wollten. Das Paar zeigte sich unbeeindruckt von dem geringen Entschädigungsangebot und weigerte sich auszuziehen – selbst dann noch, als alle Nachbarhäuser bereits aufgekauft worden waren. Ihr Haus stand schließlich allein auf einem Hügel mitten in einer Baugrube und die Entwickler kappten die Strom- und Wasserversorgung.

Wu Ping und Yang Wu gegen Einkaufszentrumsbauer in Chongqing

<p>China Photos/Getty</p>

China Photos/Getty

Im März 2007 wurde das Ehepaar durch einen Gerichtsbeschluss gezwungen, sein Haus aufzugeben. Zu dem Zeitpunkt war die Situation der Familie Wu bereits zu einem Präzedenzfall geworden, der weltweit durch die Medien ging. Doch das Paar ignorierte selbst den Gerichtsbeschluss und blieb standhaft. Nach einem dreijährigen Kampf einigten sich die Wus schließlich mit der Baufirma und sie bekamen eine Wohnung von der Größe ihres Hauses angeboten.

Randal Acker gegen Nahverkehrsbetrieb TriMet

<p>Visitor7 [CC BY-SA 3.0]</p>

Visitor7 [CC BY-SA 3.0]

2005 kaufte der Rechtsanwalt Randal Acker für 380.000 US-Dollar (318.000 Euro) ein charmantes Häuschen im Queen-Anne-Stil in der Innenstadt von Portland, das er nach seinem Hund in „Figo House“ benannte und draus seine Anwaltskanzlei machte. Doch nur ein Jahr nach dem Kauf rückten bereits die Bulldozern an.

Randal Acker gegen Nahverkehrsbetrieb TriMet

<p>Visitor7 [CC BY-SA 3.0]</p>

Visitor7 [CC BY-SA 3.0]

Der örtliche Nahverkehrsbetrieb TriMet hatte eifrig die umliegenden Grundstücke aufgekauft, um eine Studentenunterkunft zu errichten. Auch Acker wurde gebeten, zu verkaufen, er lehnte ab. Die Behörde drohte daraufhin mit der Enteignung, allerdings kannte sich der Anwalt gut mit der Rechtslage aus. TriMet musste 2008 schließlich aufgeben.

Randal Acker gegen Nahverkehrsbetrieb TriMet

<p>Visitor7 [CC BY-SA 3.0]</p>

Visitor7 [CC BY-SA 3.0]

Das Studentenwohnheim musste schließlich um das kleine Häuschen herum errichtet werden. 2011 feierte Acker seinen Triumph mit 400 Heliumballons, die er an den Schornstein seines Hauses band – eine Hommage an den Pixar-Film „Oben“.

Yang Youde gegen Immobilienentwickler in Wuhan

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Der Bauer Yang Youde wurde 2010 zum Helden, als er sich Immobilienentwicklern in der chinesischen Stadt Wuhan zur Wehr setzte, die sein 1,7 Hektar großes Grundstück zu einem Spottpreis kaufen wollten. Yang hielt gar nichts davon und griff zu ziemlich extremen Maßnahmen, um die Spekulanten abzuwimmeln.

Yang Youde gegen Immobilienentwickler in Wuhan

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Der eigenwillige Bauer war bereit, alles zu tun, um sein Eigentum zu verteidigen. Er baute einen provisorischen Wachturm und eine Waffenkammer mit Flammenwerfern aus Bambusrohren, was ihm den Spitznamen „Raketenbauer“ einbrachte.

Yang Youde gegen Immobilienentwickler in Wuhan

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Yang sagt, er habe seine selbstgebauten Waffen nur einmal benutzt, um die Spekulanten zu warnen. Seine extreme Methode ging auf und die Baufirma verschwand, allerdings wurde Yangs Bruder dabei angegriffen und verletzt. Ein paar Monate später erhielt der Bauer ein großzügiges Entschädigungsangebot, das er annahm und sein Grundstück verkaufte.

Häuserblockbewohner gegen die Regierung von Guangzhou

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Zurück zu Chinas Nagelhäusern: Ein seltsamer Anblick sind auch diese Wohngebäude in der Stadt Guangzhou, die von einer Straße umkreist werden. Vor dem Bau der Autobahn im Jahr 2008 versuchten die örtlichen Behörden vergeblich, drei in den Gebäuden lebende Familien zum Auszug zu bewegen.

Häuserblockbewohner gegen die Regierung von Guangzhou

<p>Imaginechina/SIPA USA/PA</p>

Imaginechina/SIPA USA/PA

Die drei Familien waren von der angebotenen Entschädigung alles andere als begeistert und lehnten ab. In der Folge ließen die Behörden einfach einen Autobahnzubringer um die Gebäude herum bauen.

Häuserblockbewohner gegen die Regierung von Guangzhou

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Berichten zufolge versprach die Regierung den Bewohnern, eine Schallschutzmauer um ihre Häuser zu errichten. Doch von der Mauer fehlt jede Spur. Ob die Bewohner den Lärm und die Luftverschmutzung langfristig ertragen können, bleibt abzuwarten. Aber auf aktuellen Bildern ist zu sehen, dass die Häuserblocks und das Nebenhaus noch stehen.

Luo Baogen gegen die Regierung von Wenling

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Luo Baogen hatte knapp 77.000 US-Dollar (65.000 Euro) hart erspart und in den Bau seines Hauses im chinesischen Wenling gesteckt. Als sich die lokale Regierung 2008 also an ihn wandte, um das Grundstück für 28.000 US-Dollar (23.500 Euro) zu kaufen und es für den Bau einer Schnellstraße abzureißen, war der Entenzüchter verständlicherweise empört.

Luo Baogen gegen die Regierung von Wenling

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Luo lehnte das Angebot sofort ab und die Behörden begannen daraufhin, die Straße um sein Haus herum zu bauen. Der Landwirt und seine Frau lieferten sich einen vier Jahre langen Kampf mit den Behörden um eine angemessene Entschädigung.

Luo Baogen gegen die Regierung von Wenling

<p>STR/AFP/Getty</p>

STR/AFP/Getty

Nach jahrelangem Streit wurde Luo schließlich schwach und akzeptierte eine Zahlung von 42.000 US-Dollar (35.000 Euro) für das Grundstück, was zwar immer noch deutlich weniger als die Baukosten war, aber eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Angebot von 28.000 US-Dollar (23.500 Euro). Das Haus wurde 2012 abgerissen und Luos Fall, der weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt hatte, zu den Akten gelegt.

Vera Coking gegen Bob Guccione und Donald Trump

<p>Institute for Justice (www.ij.org)</p>

Institute for Justice (www.ij.org)

Viele Hausbesitzer wären wenig begeistert, es im Alleingang mit den größten Bauträgern der Welt aufnehmen zu müssen. Doch Vera Coking, eine Rentnerin aus New Jersey, deren Haus in den 1990er-Jahren von keinem Geringeren als Donald Trump bedroht wurde, ließ sich davon nicht entmutigen. Und der Wirtschaftsmogul hatte keine Ahnung, was auf ihn zukam...

Vera Coking gegen Bob Guccione und Donald Trump

<p>Jack Boucher [Public domain], via Wikimedia Commons</p>

Jack Boucher [Public domain], via Wikimedia Commons

Die US-Amerikanerin Vera Coking und ihr Mann Raymond kauften 1961 ihr dreistöckiges Haus in Atlantic City für 20.000 US-Dollar (18.2000 Euro). Das Haus diente der Familie als Wohnhaus und wurden später eine Zeit lang als Pension genutzt. Doch dann klopfte eine Casino-Baufirma an. Das Glücksspiel veränderte die US-Küstenstadt und Cokings Haus befand sich in bester Baulage.

Vera Coking gegen Bob Guccione und Donald Trump

<p>Jack Boucher [Public Domain], via Wikimedia Commons</p>

Jack Boucher [Public Domain], via Wikimedia Commons

Anfang der 1980er-Jahre lehnte Coking ein Millionen-Dollar-Angebot von Bob Guccione, dem Gründer des „Penthouse“-Magazins, ab. Der Magazinboss ließ sich davon nicht beirren und begann mit dem Bau eines Hotel-Casinos um Cokings Haus. Die Bauarbeiten wurden jedoch gestoppt, als Guccione laut dem Nachrichtenmagazin "Philadelphia Magazine" keine Glücksspiellizenz erhalten konnte und das Projekt scheiterte.

Vera Coking gegen Bob Guccione und Donald Trump

<p>Donaldson Collection/Michael Ochs Archives/Getty Images</p>

Donaldson Collection/Michael Ochs Archives/Getty Images

Ein Jahrzehnt später trat Donald Trump auf den Plan und kaufte das Nachbargrundstück für sein Trump Plaza Hotel und Casino. Er legte sich offenbar ordentlich ins Zeug, um die hartnäckige Hausbesitzerin, deren Ehemann inzwischen verstorben war, zu bezirzen. Coking erzählte der New York Daily Times: "Einmal schenkte er mir Karten für Neil Diamond. Ich wusste nicht einmal, wer Neil Diamond war."

Vera Coking gegen Bob Guccione und Donald Trump

<p>Craig Allen/Getty</p>

Craig Allen/Getty

Doch Coking ließ sich nicht so leicht rumkriegen – selbst dann nicht, als der Streit immer hässlicher wurde. Wie Cokings Anwälte gegenüber der Washington Post berichten, beschädigte das Abrissunternehmen das Haus der Seniorin und setze das Dach in Brand. Trump beantragte bei der Stadt die Enteignung. Doch die Witwe ließ sich in dem Rechtsstreit nicht beirren. 1998 entschied der Oberste Gerichtshof von New Jersey, dass ihr das Haus nicht weggenommen werden könne.

Vera Coking gegen Bob Guccione und Donald Trump

<p>TNS/SIPA USA/PA</p>

TNS/SIPA USA/PA

Bis 2010 hielt Coking durch, als sie in ein Altersheim in der Nähe ihrer Familie zog. Das Haus wurde zum stolzen Preis von 5 Millionen US-Dollar (4,5 Mio. Euro) zum Verkauf angeboten, konnte aber keinen Käufer finden. Schließlich wurde es 2014 für 583.000 US-Dollar (489.000 Euro) an den Investor Carl Icahn verkauft. Es wurde sofort von Bulldozern plattgemacht.