Diese Vorher-Nachher-Bilder einer Mutter hätte man nicht erwartet

„Nein, dies sind keine Vorher-Nachher-Bilder nach einer Gewichtsabnahme. Aber es ist eine Erfolgsgeschichte“, sagt die australische Mutter Laura in einem Facebook-Post, der viral ging.

(Facebook/Mum on the Run)

Im Post sieht man zwei Bilder der zweifachen Mutter nebeneinander: Eines, bevor sie Kinder hatte, und eines danach. Aber anders als die herkömmlichen Vorher-Nachher-Vergleiche im Web, geht es hier nicht um Gewichtsverlust, sondern vielmehr darum, seinen Post-Baby-Körper zu akzeptieren.

„Keine Dehnungsstreifen oder Narben von Bauchnabelpiercings. Ein Bauchnabel, der hoch saß. Ein flacher Bauch“, schreibt Laura über dem linken Bild.

„Ich aß keine Kohlenhydrate, kaum Gemüse. Nur Fleisch. Aber ich liebte es, weil ich schnell an Gewicht verlor, und je mehr Knochen hervorstanden, umso mehr mochte ich mich.“

„Niemand sagte etwas, sie sagten nur, ich würde fit und gesund aussehen. Ich erinnere mich daran, dass Leute mich fragten, welchen Sport ich treiben würde… Sie bewunderten mich. Ich bewunderte mich! Ich kaufte komplett neue Klamotten. Ich war so stolz. Ich zeigte stolz meinen Körper.”

Aber Laura gibt zu, dass sie sich tief in ihrem Inneren trotzdem fett fühlte, wenn sie das Foto betrachtete.

Zum Bild auf der rechten Seite sagt sie:

„Die Leute wollen dieses Foto nicht sehen. Plötzlich ist es nicht okay. Es ist nicht mehr schön anzusehen. Es ist kein Körper, den man bewundert“, sagt sie.

„Die Narben und Schwangerschaftsstreifen und der wabbelige Bauch sind da, weil ich Leben auf die Welt gebracht habe. Ich aß etwas mehr Kuchen, ich trank etwas mehr Wein. Ich machte um neun Uhr abends noch Kuchen und kuschelte mit meinem Ehemann auf dem Sofa.“

„Aber aus irgendeinem Grund liebte ich diesen Körper nicht. Das ist traurig.“

Sie spricht darüber, wie hart Frauen zu sich selbst sind, nachdem sie Kinder hatten und sich nun so fühlen, als würden sie keine Luxusgüter mehr wie sexy Unterwäsche oder neue Kleidungsstücke verdienen. Sie gibt zu, dass es ihr genauso erging und sie einige Zeit brauchte, um dies zu ändern.

„Aber wisst Ihr was? Ich habe mit diesem Körper mehr erreicht, als mit meinem alten Körper. Ich habe mehr gutes Essen gegessen. Ich habe mehr gelebt, mehr gegeben, mehr genossen. Ich habe mein Leben gestaltet. Dieser Körper, DIESER Körper sollte gefeiert und bewundert werden.“

„Gesunde Körper sollten gefeiert werden. Gesund sein ist das, wonach wir streben sollten. Gesunder Geist, gesunde Lebenswege –wie auch immer dies unsere Körper verändert, wir sollten sie trotzdem bewundern.“

Trotzdem sehnt sie sich manchmal nach ihrem alten Körper zurück.

„Ich will immer noch wie auf dem ersten Foto aussehen, keine Frage. Ich vermisse diesen Körper, das macht mich traurig. Aber ich will ihn auf gesunde Art und Weise zurückhaben – mental und physisch. Ich möchte stolz auf meinen Körper und im Einklang mit ihm sein. Und ich möchte das mögen, was ich jetzt habe.“

Laura hofft, dass andere Mütter diesen Post sehen und erkennen, dass sie nicht die einzigen sind, die ihren Körper - so wie er vor der Geburt ihrer Kinder war - vermissen. Aber auch, dass sie den Wert des Körpers erkennen, den sie derzeit haben.

„Egal, welche Kleidergröße Du hast, ob 32 oder 54. Du verdienst es, sie zu feiern. Sexy Unterwäsche UND neue Kleidungsstücke. Also liebe Deinen Körper, weil Du wirklich, wirklich nur diesen einen hast! (in diesem Leben zumindest).“

Simone Olivero