In diesen elf Geisterstädten will niemand mehr wohnen

Verlassene Siedlungen, die zu Ruinen verkommen

<p>Massimiliano Marino/Shutterstock</p>

Massimiliano Marino/Shutterstock

Hinter den folgenden Orten standen einmal große Visionen, doch nach einem Unglück oder Fehler verkamen sie zu unheimlichen Geisterstädten. Von futuristischen Ferienhäusern, die niemand kaufen wollte, über nie fertiggestellte Millionenvillen, in der jetzt Kühe grasen, bis hin zu einer Siedlung, die seit mehr als 60 Jahren brennt: Hier machen wir einen virtuellen Rundgang durch elf Orte, die auf der Strecke geblieben sind ...

Adaptiert von Sandra Schröpfer, Tascha Walker Dean und Katharina Luise Lummel

Luxusruinen von Shenyang, China

<p>JADE GAO / AFP via Getty Images</p>

JADE GAO / AFP via Getty Images

Im Jahr 2010 begann der chinesische Immobilienriese Greenland Group mit dem Bau der „State Guest Mansions“, einer Siedlung aus 260 luxuriösen Wohneinheiten, die für Chinas Millionäre gedacht war. Doch nur zwei Jahre später wurden die Pläne auf Eis gelegt und die Villen, die an kleine Schlösser erinnern, dem Verfall überlassen. „Diese [Häuser] waren Millionen wert – aber nicht eins davon hat einen Käufer gefunden“, sagte ein örtlicher Bauer der Nachrichtenagentur AFP. „Sie wurden nicht für Normalverdiener gebaut.“

Luxusruinen von Shenyang, China

<p>JADE GAO / AFP via Getty Images</p>

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Wie auf diesen Fotos vom März 2023 zu erkennen ist, liegt das Bauvorhaben wortwörtlich in Ruinen. Von den riesigen Kronleuchtern über die Marmorböden bis hin zu den kannelierten Säulen – es ist offensichtlich, dass ein enormer Aufwand betrieben wurde, um die Villen zu errichten. Inzwischen wirken die verlassenen Räume aber vor allem unheimlich.

Als mit dem Bau begonnen wurde, befanden sich Chinas Wirtschaft und der Immobiliensektor im Aufschwung. Doch mit dem Machtantritt von Präsident Xi Jinping im Jahr 2012 verstärkten sich die Bemühungen, der Korruption in Regierungskreisen ein Ende zu setzen. Das führte dazu, dass weniger Menschen ihren Reichtum offen zur Schau stellten.

Luxusruinen von Shenyang, China

<p>JADE GAO / AFP via Getty Images</p>

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Mit Präsident Xi an der Macht wurde die Finanzierung von Immobilienprojekten gestrichen, so auch in den Hügeln von Shenyang. Bereits vorhandene Pläne wurden nicht weiter ausgeführt und halbfertige Bauvorhaben eingestellt. Da seit 2020 zudem die überhöhte Aufnahme von Krediten in China verboten ist, ist die Nachfrage nach luxuriösen Häusern weiter gefallen. Seitdem übersäen zahlreiche Geisterstädte die Landschaft. Einem AFP-Bericht zufolge wurden bis Juni 2022 fast vier Prozent der Wohnungsbauprojekte in China nach der Hälfte der Bauzeit aufgegeben.

Luxusruinen von Shenyang, China

<p>JADE GAO / AFP via Getty Images</p>

JADE GAO / AFP via Getty Images

Das Aus der Luxusvillen bei Shenyang hat sich jedoch zum Vorteil für die Einheimischen entwickelt. Landwirte haben der leicht gespenstisch anmutenden Siedlung neues Leben eingehaucht, wenn auch anders als geplant. Die Bauern sind mit ihrem Vieh in die Geisterstadt gezogen, haben Felder zwischen den Bauruinen angelegt und bauen darauf Gemüse an, das sie mithilfe eines künstlichen Sees in der Nähe bewässern. Zwischen den Geistervillen grasen nun Kühe und Hühner legen ihre Eier. In den Garagen, die eigentlich für die Unterbringung von teuren Sportwagen gedacht waren, stapeln sich Heuballen und landwirtschaftliches Gerät. Solange es wenig Hoffnung gibt, dass das Projekt jemals fertiggestellt wird, können die Landwirte den vielleicht ungewöhnlichsten Bauernhof der Welt weiter nutzen.

UFO-Häuser von Sanzhi, Neu-Taipeh, Taiwan

<p>Eddie Gerald / Alamy Stock Photo</p>

Eddie Gerald / Alamy Stock Photo

Diese Stadt in Taiwan wurde ursprünglich als Ferienort am Meer für Offiziere des US-Militärs und die taiwanesische Mittelklasse errichtet, wirkt allerdings besonders unheimlich. Das Immobilienprojekt wurde nie abgeschlossen und ab 1980 dem Verfall überlassen. Angeblich sollen hier die Geister niederländischer Soldaten herumspuken, die unter den futuristischen Häusern begraben sind. Eine andere Theorie besagt, dass der Ort immer wieder von einem übernatürlichen Drachen heimgesucht wird. Der Legende nach soll der Geist des Drachens nach dem Abriss einer Drachenstatue aus Beton freigesetzt worden sein, die in den asiatischen Kulturen Glück symbolisieren.

UFO-Häuser von Sanzhi, Neu-Taipeh, Taiwan

<p>Eddie Gerald / Alamy Stock Photo</p>

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Der futuristische Ferienort an der Nordküste Taiwans bestand aus zahlreichen UFO-förmigen Häusern in leuchtenden Farben, die um einen großen Pool angeordnet waren. Die Arbeiten wurden allerdings zwei Jahre nach Baubeginn aus finanziellen Gründen und Investitionsverlusten eingestellt.

UFO-Häuser von Sanzhi, Neu-Taipeh, Taiwan

<p>Carrie Kellenberger / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]</p>

Carrie Kellenberger / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]

Die Häuser wurden in einem damals sehr beliebten Retro-Stil designt, waren allerdings so teuer, dass fast kein einziges verkauft wurde. Nach dem Baustopp waren sie der Natur an der überwucherten Küste ausgesetzt und verkamen schließlich zu beschmierten Ruinen, die neugierige Touristen anzogen.

UFO-Häuser von Sanzhi, Neu-Taipeh, Taiwan

<p>Carrie Kellenberger / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]</p>

Carrie Kellenberger / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]

Die verfallene Siedlung, die ihren Bewohnern einmal einen wunderbaren Seeblick bieten sollte, wurde 2010 schließlich abgerissen. Angeblich soll an gleicher Stelle ein neuer Ferienort mit Wasserpark errichtet werden, doch bislang hat sich nichts getan.

Sanatorio de Abona, Teneriffa, Spanien

<p>Chawranphoto / Shutterstock</p>

Chawranphoto / Shutterstock

Die kanarische Insel Teneriffa ist mit ihrer schroffen Vulkanlandschaft, den vielen schwarz-weißen Stränden und dem azurblauem Wasser des Atlantiks ein beliebtes Urlaubsziel. Doch beherbergt das Ferienparadies auch eine vergessene Siedlung, von der nur wenige Touristen wissen ...

Sanatorio de Abona, Teneriffa, Spanien

<p>Chawranphoto / Shutterstock</p>

Chawranphoto / Shutterstock

An den Klippen der Südostküste Teneriffas befindet sich der Ort Sanatorio de Abona, der 1943 vom spanischen Architekten José Enrique Marrero Regalado gestaltet wurde. Der Grund: Damals befürchtete man, dass ein Lepraausbruch sich im ganzen Land ausbreiten würde.

Sanatorio de Abona, Teneriffa, Spanien

<p>Chawranphoto / Shutterstock</p>

Chawranphoto / Shutterstock

Damals glaubte man, dass das warme, trockene Klima der Kanaren Leprakranke heilen könne. Auf Teneriffa sollte deshalb eine Kolonie entstehen, in der Kranke unter Quarantäne gestellt werden konnten. Für Sanatorio de Abona waren 40 Gebäude vorgesehen, darunter eine Kirche, ein Krematorium, ein Krankenhaus und Wohnunterkünfte.

Sanatorio de Abona, Teneriffa, Spanien

<p>Chawranphoto / Shutterstock</p>

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Doch erwies sich 1945 ein neues Antibiotikum als wirksam gegen Lepra und machte das Sanatorium überflüssig, bevor es überhaupt fertiggestellt war. Die Bauarbeiten wurden eingestellt, als bereits rund 11 Millionen Peseten für das Projekt ausgegeben worden waren – heutzutage wären dies fast 1,2 Millionen Euro.

Die seit fast 80 Jahren unbewohnte Leprakolonie ist heute eine Attraktion abseits der üblichen Touristenpfade. Doch es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis der Ort neu genutzt werden wird.

Glenrio, New Mexico und Texas, USA

<p>Brent Lind / Flickr [CC BY-ND 2.0]</p>

Brent Lind / Flickr [CC BY-ND 2.0]

Der kleine Ort Glenrio an der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Texas und New Mexico wurde 1903 als Eisenbahnstadt gegründet. Rund um den Bahnhof der Rock Island and Pacific Railroad waren einst ein Motel, Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen und Cafés angesiedelt.

Glenrio, New Mexico und Texas, USA

<p>jaygannett / Flickr [CC BY-SA 2.0]</p>

jaygannett / Flickr [CC BY-SA 2.0]

Mit dem Beginn des Highway-Baus in den 1930er-Jahren wurde Glenrio zu einem beliebten Zwischenstopp bei Touristen, die einen Roadtrip über die Route 66 machten. Obwohl die Einwohnerzahl kaum über 30 stieg, florierte die kleine Stadt und zog sogar Filmcrews an. So wurde hier 1940 der Film „Früchte des Zorns“ gedreht, der auf dem gleichnamigen Roman von John Steinbeck basiert.

Glenrio, New Mexico und Texas, USA

<p>Road Travel America / Flickr [CC BY 2.0]</p>

Road Travel America / Flickr [CC BY 2.0]

Der ehemalige Einwohner John Paul Ferguson arbeitete im Sommer an der Tankstelle und erzählte einmal davon, wie viel Verkehr durch die Stadt strömte. Doch die Glückssträhne von Glenrio war 1975 vorbei, als die Umgehungsstraße Interstate 40 gebaut wurde. Von da an blieben die Touristen aus ...

Glenrio, New Mexico und Texas, USA

<p>Barbara Brannon / Flickr [CC BY-SA 2.0]</p>

Barbara Brannon / Flickr [CC BY-SA 2.0]

Von dem einst boomenden Ort sind nur noch 17 verlassene Gebäude und der alte Abschnitt der Route 66 übrig. 2007 wurde die Geisterstadt, die an Amerikas Blütezeit in den 1950er-Jahren erinnert, in die Liste der Kulturdenkmäler, dem National Register of Historic Places, aufgenommen.

Wittenoom, Pilbara, Australien

<p>Philip Schubert / Shutterstock</p>

Philip Schubert / Shutterstock

Dieser verlassene Ort gilt als einer der gefährlichsten und am meisten kontaminierten der Welt. Die Kleinstadt Wittenoom befindet sich in der trockenen und staubigen Region von Pilbara in Australien und hütet ein giftiges Geheimnis unter der Erde ...

Wittenoom, Pilbara, Australien

<p>Philip Schubert / Shutterstock</p>

Philip Schubert / Shutterstock

In Wittenoom lebten von den 1930er- bis 1960er-Jahren rund 20.000 Menschen, von denen viele in einer Blauasbestmine arbeiteten, die sich in der Nähe befand. Mehr als 2.000 Todesfälle wurden mit dem giftigen Bergbau jedoch in Verbindung gebracht und so wurde die Mine 1966 schließlich stillgelegt.

Wittenoom, Pilbara, Australien

<p>Philip Schubert / Shutterstock</p>

Philip Schubert / Shutterstock

Nach der Stilllegung verließen immer mehr Einwohner die Stadt und die Gebäude, darunter auch das Doc Holiday's Café, wurden zurückgelassen. 2007 strich die westaustralische Regierung Wittenoom offiziell von der Landkarte, stellte die Stromversorgung und den Postdienst ein.

Wittenoom, Pilbara, Australien

<p>Philip Schubert / Shutterstock</p>

Philip Schubert / Shutterstock

Der Asbestabbau gilt als eine der schlimmsten Industriekatastrophen Westaustraliens. Obwohl die Regierung versucht, Besucher davon abzuhalten, in das verseuchte Gebiet zu reisen, kommen immer wieder Katastrophentouristen nach Wittenoom. Im Mai 2023 begann der Abriss der verbliebenen Gebäude von Wittenoom. Damit wurde ein Schlussstrich unter die dunkle Vergangenheit der Stadt gezogen.

Tyneham, Dorset, England

<p>Thomas Faull / Shutterstock</p>

Thomas Faull / Shutterstock

Das kleine Dorf Tyneham im Südwesten Englands, das früher einmal 225 Einwohner zählte, ist heute nur noch eine Ruine. Die Menschen verließen den Ort kurz vor Weihnachten 1943, obwohl sie das gar nicht wollten …

Tyneham, Dorset, England

<p>Thomas Faull / Shutterstock</p>

Thomas Faull / Shutterstock

Als der Zweite Weltkrieg wütete, forderte das britische Kriegsministerium, die Stadt als Panzer-Basis zu nutzen. Den Bewohnern wurde versprochen, dass sie nach dem Krieg in ihre Häuser zurückkehren könnten. Bei ihrer Abreise wurde an die Tür der Dorfkirche ein Zettel mit der Aufschrift „Danke, dass Sie das Dorf gut behandeln“ geheftet.

Tyneham, Dorset, England

<p>Jeff Whitehill / Shutterstock</p>

Jeff Whitehill / Shutterstock

Die Bewohner von Tyneham kehrten jedoch nie zurück. Jahrzehnte später ist dieses Gutshaus nur noch eine Ruine. Auch die Post, das Pfarrhaus und die Wohnhäuser haben keine Dächer mehr und sind verfallen. Obwohl die Evakuierung nur vorübergehend sein sollte, beauftragte die Armee 1948 eine Zwangsenteignung für das Land und nutzt es seitdem für militärische Zwecke.

Tyneham, Dorset, England

<p>Thomas Faull / Shutterstock</p>

Thomas Faull / Shutterstock

Die merkwürdige Schönheit der Ruinen von Tyneham fasziniert Passanten seit Jahrzehnten. An diesem Bild lässt sich erahnen, was für einen herrlichen Meerblick die ehemaligen Bewohner dieses baufälligen Bauernhauses einmal gehabt haben müssen.

Obwohl die Kirche und die Schule restauriert wurden, hat das Verteidigungsministerium Ende 2019 Teile des Dorfes für die Öffentlichkeit geschlossen, da sieben der Gebäude als nicht sicher eingestuft wurden.

New Idria, Kalifornien, USA

<p>Jef Poskanzer / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]</p>

Jef Poskanzer / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]

Eingebettet in eine ausgetrocknete Schlucht im kalifornischen San Benito County befindet sich der Ort New Idria. Die Geisterstadt ist ein relativ junges Relikt vergangener Tage. Ein paar wackelige Blechhütten sind alles, was von der ehemaligen Bergarbeitersiedlung, die in den 1970er-Jahren aufgegeben wurde, noch übrig ist.

New Idria, Kalifornien, USA

<p>The Reading Room / Alamy Stock Photo</p>

The Reading Room / Alamy Stock Photo

Die Stadt wurde für die 1854 eröffnete Quecksilbermine New Idria gebaut und florierte, nachdem rund 300 Arbeiter in die Gegend zogen. In der Einöde wurden eine Schule, ein Postamt und mehrere Wohnhäuser errichtet. Als der Bergbau 1972 jedoch zum Stillstand kam, wurde die Stadt aufgegeben und die Bewohner in schönere Gebiete umgesiedelt.

New Idria, Kalifornien, USA

<p>The Reading Room / Alamy Stock Photo</p>

The Reading Room / Alamy Stock Photo

Noch immer stehen mehr als 100 Gebäude auf dem verlassenen Gelände, befinden sich aber in schlechtem Zustand. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Befürchtungen einer Quecksilberbelastung. 2011 stufte die Umweltbehörde New Idria schließlich als einen der kontaminiertesten Orte des Landes ein.

New Idria, Kalifornien, USA

<p>Farwestern / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]</p>

Farwestern / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]

Ein gelbes Schild warnt Unbefugte vor dem Betreten dieses verlassenen Hauses. Besuchermassen scheinen in New Idria allerdings kein Problem mehr zu sein ...

Craco, Matera, Italien

<p>ValerioMei / Shutterstock</p>

ValerioMei / Shutterstock

In der wunderschönen süditalienischen Provinz Matera gelegen, hat Craco großes Pech gehabt. Nachdem das Dorf jahrzehntelang die volle Wucht von Mutter Natur zu spüren bekam, wurde es 1980 aufgegeben.

Craco, Matera, Italien

<p>Massimiliano Marino / Shutterstock</p>

Massimiliano Marino / Shutterstock

Seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. war der Ort, der an der Spitze eines Berges liegt, besiedelt. Zu seiner Blütezeit um 1881 lebten in Craco mehr als 2.000 Menschen. 1963 begann mit einem Erdrutsch jedoch der Niedergang und erste Bewohner zogen in ein benachbartes Tal um. Die Situation verschlimmerte sich 1972, als es zu einer Überschwemmung kam. Ein Erdbeben 1980 besiegelte schließlich das Schicksal.

Craco, Matera, Italien

<p>Alfonso Di Vincenzo / Shutterstock</p>

Alfonso Di Vincenzo / Shutterstock

In den verbliebenen Gebäuden sind noch vereinzelt Überbleibsel häuslichen Lebens zu erkennen. In diesem heruntergekommenen Haus wurden etwa ein Herd und ein Bettgestell zurückgelassen. Aus Sicherheitsgründen ist der Zutritt zu Craco heutzutage untersagt, jedoch werden private Führungen für Touristen angeboten.

Craco, Matera, Italien

<p>Alfonso Di Vincenzo / Shutterstock</p>

Alfonso Di Vincenzo / Shutterstock

Die atemberaubende Umgebung von Craco ist sogar in einigen Hollywood-Blockbustern zu sehen, so zum Beispiel in „Die Passion Christi“ und dem James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“. Bis heute umgibt den Ort ein mystischer Charme – in der Kirche San Nicola etwa ist noch zu erahnen, wie prächtig das Dorf einst gewesen sein muss.

 

Burj Al Babas, Provinz Bolu, Türkei

<p>ADEM ALTAN / AFP / Getty Images</p>

ADEM ALTAN / AFP / Getty Images

Auf halbem Weg zwischen Istanbul und Ankara befindet sich in einer ländlichen Bergregion der Türkei diese Geisterstadt, die ein ziemlich surrealer Anblick ist. Hunderte von Mini-Schlössern, die sich in verschiedenen Stadien der Fertigstellung befinden, sind in einem totenstillen Tal zu sehen, seitdem den Investoren das Geld ausgegangen ist.

Burj Al Babas, Provinz Bolu, Türkei

<p>ADEM ALTAN / AFP / Getty Images</p>

ADEM ALTAN / AFP / Getty Images

Der Bau von Burj Al Babas begann 2014 unter der Leitung der Sarot Group. 587 Schlösser wurden fertiggestellt, doch nach dem Zusammenbruch der türkischen Wirtschaft 2018 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden und das Projekt kam zum Stillstand.

Burj Al Babas, Provinz Bolu, Türkei

<p>ADEM ALTAN / AFP / Getty Images</p>

ADEM ALTAN / AFP / Getty Images

Nach seiner Fertigstellung sollte der Komplex aus 732 Villen, einem Einkaufszentrum, einem Kino, mehreren Restaurants und Fitnesseinrichtungen bestehen. Die dreistöckigen Häuser mit Türmchen und Balkonen, die an „Aschenputtel“ erinnern, sind zwischen 330.000 bis 420.000 Euro wert.

Burj Al Babas, Provinz Bolu, Türkei

<p>ADEM ALTAN / AFP / Getty Images</p>

ADEM ALTAN / AFP / Getty Images

Hinter dem 170-Millionen-Euro-Komplex ist noch immer die verlassene Baustelle zu sehen. Angeblich soll die Baufirma aber seit 2019 die Hälfte ihrer Schulden beglichen haben. Laut der türkischen Zeitung „Hurriyet“ hoffte der Vorstandsvorsitzende der Sarot Group, Mezher Yerdelen, dass das Projekt bis zum Jahr 2021 fertiggestellt werden könne.

In Anbetracht der Funkstille in den sozialen Medien und der verlassenen Baustelle sieht es jedoch nicht so aus, als würde es für das Wohnprojekt ein Happy End geben ...

 

Skrunda-1, Raņķi Parish, Lettland

<p>Valentina Abrazey / Shutterstock</p>

Valentina Abrazey / Shutterstock

150 Kilometer westlich von Riga liegt das verschlafene lettische Örtchen Skrunda. Ganz in der Nähe der Bauernhäuser und Hütten versteckt sich allerdings ein ziemlich gruseliges Geheimnis. Die heutige Geisterstadt Skrunda-1 ist eine von mehreren Geheimstädten, die die Sowjetunion im Kalten Krieg zu militärischen Zwecke errichten ließ. Zur Blütezeit lebten hier mehr als 5.000 Menschen, heute erinnern allerdings nur noch Ruinen an das turbulente Kapitel lettischer Geschichte.

Skrunda-1, Raņķi Parish, Lettland

<p>Yevgen Belich / Shutterstock</p>

Yevgen Belich / Shutterstock

Insgesamt zehn brutalistische Wohnblöcke wurden in den 1960er-Jahren in Skrunda-1 errichtet, hinzu kamen einen Supermarkt, eine Turnhalle, eine Schule und ein Nachtclub. Die Siedlung beherbergt auch ein Netzwerk unterirdischer Bunker und mehrere Radarstationen, die für die Sowjetunion von strategischer Bedeutung waren. Die Anlage sollte ballistische Raketen über Westeuropa aufspüren, die das Land hätten verwüsten können.

Skrunda-1, Raņķi Parish, Lettland

<p>Martins Vanags / Shutterstock</p>

Martins Vanags / Shutterstock

Skrunda-1 zählt zu rund 40 geheimen Siedlungen, die die Sowjets auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges errichteten. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 gerieten die kommunistischen Gebäude jedoch in Vergessenheit und verfielen. Die letzten Einwohner verließen 1999 ihre Wohnungen, seitdem ist die Siedlung vollkommen verwaist. In einigen Räumen liegen allerdings noch immer Fotos, Kleidung, Möbel, Zeitungen und Kinderspielzeug der früheren Bewohner verteilt.

Skrunda-1, Raņķi Parish, Lettland

<p>Martins Vanags / Shutterstock</p>

Martins Vanags / Shutterstock

Im Jahr 2015 zahlte die lettische Regierung einem privaten Unternehmen einen Kaufpreis von umgerechnet rund 13.000 Euro für die Stadt. Der Sanierungsplan sah vor, die Hälfte der Stadt für militärische Zwecke zu nutzen, während die andere Hälfte aus Mietwohnungen für Einheimische bestehen sollte. In den Jahren seit dem Kauf scheint es jedoch keinerlei Sanierungen gegeben zu haben. Die Zukunft von Skrunda-1 bleibt also vorerst ein Rätsel.

Centralia, Pennsylvania, USA

<p>Peter & Laila / Flickr [CC BY-SA 2.0]</p>

Peter & Laila / Flickr [CC BY-SA 2.0]

Diese ehemalige Bergarbeiterstadt im US-amerikanischen Pennsylvania war einst die Heimat von Tausenden Menschen. Doch ein ungewöhnlicher Brand 1962 zwang die Einwohner zur Flucht und hält bis heute an – mehr als 60 Jahre später.

Centralia, Pennsylvania, USA

<p>DON EMMERT / AFP / Getty Images</p>

DON EMMERT / AFP / Getty Images

Der Brand begann am Tag vor dem Tag der Arbeit, der in den USA ein wichtiger Feiertag ist. In einer seltsamen Verkettung von Ereignissen wurde das Feuer absichtlich entzündet, um eine alte Mülldeponie unter der Stadt auszubrennen. Diese war jedoch mit Tunneln eines stillgelegten Kohlebergwerks verbunden und so geriet das Inferno schnell außer Kontrolle. Am verlassenen Highway 61 der Stadt quirlen noch immer schwefelhaltige Gase aus einem Riss hervor.

Centralia, Pennsylvania, USA

<p>Peter & Laila / Flickr [CC BY-SA 2.0]</p>

Peter & Laila / Flickr [CC BY-SA 2.0]

Durch den Brand gelangten giftige Dämpfe in die Atmosphäre und im Laufe der Jahre erreichte der Boden an einigen Stellen des Ortes mehr als 900 Grad. Als plötzlich Gas in Keller und Erdlöcher austrat, wurde ein Umsiedlungsplan für 42 Millionen US-Dollar (39 Mio. Euro) erstellt. Bis 1980 hatten die meisten Menschen Centralia verlassen.

Centralia, Pennsylvania, USA

<p>ZUMA Press, Inc. / Alamy Stock Photo</p>

ZUMA Press, Inc. / Alamy Stock Photo

Nachdem die Einwohner die Stadt in Scharen verlassen hatten, wurden die meisten Häuser abgerissen. Einzelne Grundstücke wie dieses erinnern jedoch noch an das frühere Leben in der Stadt. Schätzungen zufolge befindet sich unter der Erde noch so viel Kohle, dass das Feuer weitere 250 Jahre lang schwelen wird.