Dieses Steak kommt frisch aus dem Drucker

Ein israelisches Start-up hat einen neuen Weg gefunden, wie sich vegane Steaks massenweise produzieren lassen. Das sogenannte Alt-Steak stammt direkt aus dem Drucker und schmeckt genauso wie ein “echtes”.

Das Steak von Redefine soll genauso lecker schmecken wie es aussieht. (Bild: Redefine Meat)
Das Steak von Redefine soll genauso lecker schmecken wie es aussieht. (Bild: Redefine Meat)

Es sei der Beginn einer neuen Ära, prophezeit Eshchar Ben-Shitrit, Gründer des Start-ups Redefine Meat in einem Interview mit der Zeitung “Times of Israel”. Eine Ära, in der die Welt ihren Fleischkonsum überdenkt und auf pflanzliche Alternativen zurückgreift. Denn die weltweite Fleischindustrie – von der Aufzucht, Ernährung und Schlachtung von Nutztieren bis hin zu den langen Transportwegen des Fleisches – trägt erheblich zum CO2-Ausstoss unseres Planeten bei und fördert damit denn Klimawandel.

Kleine Schritte: Vegane Alternativen, mit denen du tierische Produkte ersetzen kannst

Ben-Shitrits Produkt mag nicht das erste vegane Steak sein, aber es ist der erste Fleischersatz, der gänzlich mit 3D-Technologie hergestellt wird – und dennoch: es sieht aus wie Fleisch, fühlt sich an wie Fleisch und schmeckt wie Fleisch. Als der prominente israelische Koch Assaf Granit kürzlich in den Genuss des pflanzlichen Steaks kam, resümierte er in einem Video für das " Great Big Jewish Food Festival", dass acht von zehn Menschen geschmacklich keinen Unterschied zum tierischen Vorbild feststellen können.

So funktioniert der Steak-Druck

Das Geheimnis der Illusion liegt in der ausgeklügelten Formel des Fleischersatzes: Wie bei einem Büro-Drucker benötigt der 3D-Printer eine Art Tinte zum Arbeiten; diese besteht aus pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Getreideproteine und Hülsenfürchte – also dem, wovon sich Nutztiere in der Natur ernähren. Somit ist das Alt-Steak sogar gesünder als Fleisch: Es enthält viel Protein, aber kein Cholesterin. Zudem besteht die Substanz aus Pflanzenfett sowie natürlichen Gerbstoffen, die die Farbe und den saftigen Biss von Steak nachempfinden. Aus dieser "Tinte“ wird der Ersatz für die tierische Muskelmasse gewonnen.

Vermischt man diese mit Wasser und gibt sie in den etwa kühlschrankgroßen 3D-Drucker, baut dieser daraus den Fleischersatz. Die Software kann dabei zwischen verschiedenen Typen von Fleisch unterscheiden, etwa ob es sich um ein Entrecôte handelt. Zudem kann die Mischung nach Belieben verändert werden, sodass das Endprodukt nach Schwein, Rind, Geflügel oder einer anderen Fleischart schmeckt.

Studie: Pflanzlicher Fleischersatz hat bessere Ökobilanz

Der Fokus von Redefine Meat wird jedoch zunächst auf der Produktion von Rindfleischersatz liegen, da die Massenhaltung von Rindern für die Fleischproduktion eine enorme Belastung für unsere Umwelt darstellt. Momentan liegt das Produktionsvolumen von einem Drucker bei sechs Kilogramm Alt-Fleisch pro Tag, langfristig sollen jedoch bis zu 200 Kilogramm pro Tag möglich sein.

Kosten und Zubereitung

Auch preislich orientiert sich das Substitut nah an seinem Vorbild: der Fleischersatz wird etwa so viel kosten wie Rindfleisch. Und genau so wird es auch zubereitet, egal ob in der Pfanne, auf dem Grill oder in einem Eintopf. Vorerst wird das Fleisch jedoch nur in ausgewählten israelischen Gourmet-Restaurants erhältlich sein. Künftig will Redefine Meat seine Technologie aber auch in andere Länder verkaufen.

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