Diptam, Brennender Busch

Diptam
MSG/Alexandra Ichters

Die ätherischen Öle des Diptams verleihen der Staude nicht nur ein herrliches Zitronenaroma, sie können sich bei großer Hitze auch selbst entzünden. Wer jetzt nicht abgeschreckt ist, findet hier alles Wissenswerte zur Pflanzung und Pflege der ungewöhnlichen Blütenpflanze.

Herkunft

Der Diptam oder Brennende Busch (Dictamnus albus) ist die einzige Art der Gattung Dictamnus. Botanisch zählt die duftende Staude zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Die Naturstandorte des Diptams reichen von Südeuropa bis China und Korea. In Mitteleuropa findet man den Brennenden Busch wild wachsend zumeist in Gruppen in Kalkmagerrasen oder in den darauf angesiedelten Kiefernwäldern. Aber auch auf sonnigen Hügeln oder im lichten Gebüsch ist er häufig anzutreffen. Als Gartenstaude ist der Diptam trotzdem nicht sehr verbreitet. Das liegt zum einen an seinen Standortansprüchen, zum anderen daran, dass er sich nicht ganz einfach vermehren lässt.

Wer sich dennoch daran wagt, wird mit hübschen Blüten und einem herben Zitronenduft belohnt, den die Pflanze vor allem bei Sonnenschein verströmt. Den deutschen Trivialnamen "Brennender Busch" verdankt sie diesem duftenden, flüchtigen, ätherischen Öl, das in ihren Blüten und Früchten enthalten ist. Man kann es (bei absoluter Windstille) entzünden, ohne dabei die Pflanze zu verletzen. Außerhalb eines Labors gelingt das aber selten und ist somit nicht wirklich zu empfehlen. Bei sehr heißem Wetter entzündet es sich dagegen manchmal von selbst und verpufft in bläulichen Flammen. Dieses Öl ist aber leider auch daran schuld, dass empfindliche Personen bei Kontakt mit schmerzhaften Hautirritationen, die an Brandblasen erinnern und lange sichtbar sind, reagieren. Ausgelöst wird diese sogenannte Photodermatitis, wenn die betroffenen Stellen UV-Strahlen ausgesetzt sind. Davon abgesehen, ist Diptam in allen Teilen schwach giftig.

Wuchs

Bei geeigneten Haltungsbedingungen erweist sich der Diptam als äußerst langlebige Staude, die zudem von Jahr zu Jahr schöner wird. Die Stängel, an denen sich endständig die hübschen Blüten bilden, erreichen Höhen zwischen 80 und 100 Zentimetern. An der Basis verholzen sie. Das charakteristische Würzaroma lässt sich an allen Pflanzenteilen wahrnehmen.

Blätter

Die grünen Blätter des Brennenden Buschs stehen wechselständig und sind unpaarig gefiedert. Sie sind eiförmig bis lanzettlich und zeigen auf der Blattspreite ganz schwach ausgebildete winzige, schwarze Punkte.

Blüten

Die attraktiven rosa Blüten des Diptams sind zygomorph, sprich, sie setzen sich aus zwei perfekt spiegelbildlichen Hälften zusammen. Sie erscheinen von Juni bis Juli in endständigen Trauben.

Blüten des brennenden Busches
MSG/Martin Staffler

Früchte

Nach der Blüte entwickelt der Brennende Busch sternförmige Kapselfrüchte, die aus fünf Fächern bestehen, in denen sich jeweils zwei bis drei kleine schwarze Samen befinden. Sie werden, sobald sie reif sind, aus dem Inneren herausgeschleudert. Bis zum Herbst halten sich die Früchte aber an der Staude und werden getrocknet gerne für winterliche Deko verwendet.

Standort

Im Garten ist ein vollsonniger, sehr warmer und trockener Platz im Beet genau das Richtige für den Diptam.

Boden

In kalkhaltigen, mineralischen, mäßig nährstoffreichen und gut durchlässigen Böden erweist sich der Brennende Busch als äußerst langlebig und ausdauernd.

Diptam pflanzen

Wir empfehlen, um auf Nummer sicher zu gehen, bei der Pflanzung der Duftstaude Handschuhe zu tragen. Auf einen Quadratmeter kommen vier Stück, ein Pflanzabstand von 50 Zentimetern sollte eingehalten werden. Ist der Diptam einmal gut eingewachsen, was zugegebenermaßen eine Weile dauern kann, sollte er nicht mehr versetzt werden.

Samenkapsel des Diptams
iStock/inese online

Pflege

Stimmen die Standortbedingungen, ist eine extra Pflege des Brennenden Buschs nicht nötig. Nur in langen Trockenperioden sollte ein wenig von Hand gewässert werden. Achten Sie darauf, nicht die Blätter zu benetzen, sondern das Wasser direkt in die Erde zu gießen. Nach einigen Standjahren kann man etwas Kompost geben.

Teilen

Das Teilen des Wurzelstocks ist zwar möglich, aber nicht ratsam. Die Mutterpflanze erholt sich in der Regel nicht davon und geht ein.

Verwendung

Wie bereits erwähnt, ist der Diptam eine attraktive Bepflanzung für sonnige Beete und Rabatten. Ideale Pflanzpartner sind andere Stauden wie die Schwertlilie (Iris) oder die Nieswurz (Helleborus). Auch in Präriegärten – zusammen mit Präriestauden und Ziergräsern – kommt die Duftpflanze gut zur Geltung.

‘Albiflorus’
MSG/Alexandra Ichters

Die bekannteste und vielleicht auch schönste Diptam-Sorte im Handel ist Dictamnus albus ‘Albiflorus’, die mit ihren strahlend weißen Blüten jedem Beet eine elegante Note verleiht. Die Blüten von ‘Purpureus’ sind in etwas kräftigerem Rosa gehalten als die der Art. Die Varietät Dictamnus albus var. caucasicus gleicht der Art, ist jedoch etwas größer.

Brennenden Busch vermehren

Der Brennende Busch wird im Herbst durch Aussaat im Freiland vermehrt. Um an die Samen zu kommen, werden einige Stängel abgeschnitten und die Samen aus den Kapselfrüchten genommen. Empfindliche Hobbygärtner sollten dabei ebenfalls Handschuhe tragen. Am besten ist es, die Lichtkeimer anschließend zeitnah ins Beet zu streuen. Bewahrt man sie für eine Weile auf, benötigen sie einen zusätzlichen Kältereiz, um zu keimen. Die Sämlinge des Diptams brauchen gut und gerne drei bis vier Jahre bis zur ersten Blüte, allein schon bis zur Keimung können 18 Monate vergehen.

Krankheiten und Schädlinge

Etwaige Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge treten bei dem Diptam nur sehr selten auf. Schnecken können jedoch – vor allem den Jungpflanzen – zum Verhängnis werden.