Donald Trump wurde unabsichtlich zur Modeikone

Donald Trump setzte unwissentlich eine feministische Modebewegung in Gang. [Bild: Getty]
Donald Trump setzte unwissentlich eine feministische Modebewegung in Gang. [Bild: Getty]

Es gibt vieles, was Donald Trump erreichen will, aber eine Modeikone zu sein, gehört vermutlich nicht dazu.

Aber täuschen Sie sich nicht. Es ist nicht seine Vorliebe für zu große Anzüge und rote Krawatten, die den 71-Jährigen zu einer Ikone gemacht haben.

Es ist das sexistische Verhalten, das er Frauen gegenüber an den Tag legt.

Häh?, hören wir Sie fragen. Sehen Sie die Sache einmal so: Mode wird durch das Weltgeschehen beeinflusst, inklusive der politischen Ereignisse.

Diese Frauen folgen Donald Trump auf Twitter

Als Donald Trumps respektvolle Kommentare über Frauen ans Licht kamen, fielen sie auch den Designern auf.

Sowohl Dries Van Noten als auch Celine haben selbstbewusste Anti-Männer-Anzüge in ihrer Herbst/Winter-Kollektion 2017. [Bild: Getty]
Sowohl Dries Van Noten als auch Celine haben selbstbewusste Anti-Männer-Anzüge in ihrer Herbst/Winter-Kollektion 2017. [Bild: Getty]

Die führende Trendforscherin Lidewij Edelkoort behauptet, der Präsident habe einen gewaltigen Einfluss auf den Makrotrend. Ein Makrotrend hat wiederum Mikrotrends zur Folge, die dann von den Designern aufgegriffen und in ihren Kollektionen verarbeitet werden.

Vero Modas Trend- und Farbverantwortliche Annika Moller Henry behauptet sogar, dass Trump „circa 2017 zum Katalysator für die Emanzipation der Frauen wurde.“

Kleidung als Symbol der Macht

Sein Triumph führte zur Kreation von Kleidern, in denen sich Frauen frei und mächtig fühlen können. Denken Sie etwa an das Comeback der übergroßen Power Suits aus den 1980ern oder die Tatsache, dass Pink jetzt die Trendfarbe schlechthin ist.

Die Frühjahr/Sommer-Kollektionen 2018 bescherten uns jede Menge „mädchenhaftes“ Rosa auf den Laufstegen. [Bild: Getty]
Die Frühjahr/Sommer-Kollektionen 2018 bescherten uns jede Menge „mädchenhaftes“ Rosa auf den Laufstegen. [Bild: Getty]

Im Laufe der letzten Monate, angefangen von Trumps Amtseintritt, sahen wir auf den Laufstegen überall Schulterpolster, Power Suits und extrem weite Ärmel.

Designer wie Dries Van Noten und Céline entwarfen locker sitzende Power Suits, die allein durch ihre Optik bereits männerabschreckend wirken. Die Outfits, die den weiblichen Körper wie eine Rüstung schützen, vermitteln die Botschaft, dass ihre Trägerinnen keine Ware sind, die man einfach so angreifen darf.

Rosa ist das neue Schwarz

Molly Goddard, Erdem, Gucci und Fendi – sie alle griffen den „mädchenhaften“ Farbton auf. Wollten Sie damit Trump und seinen herabwürdigenden Kommentaren, die auch in der Gesellschaft Wurzeln geschlagen hatten, den Stinkefinger zeigen? Viele hielten sich ob ihrer Beweggründe bedeckt.

Für die Herbst/Winter-Kollektion 17 spielte das New Yorker Duo Public School mit Trumps Wahlkampfslogan. [Bild: Getty]
Für die Herbst/Winter-Kollektion 17 spielte das New Yorker Duo Public School mit Trumps Wahlkampfslogan. [Bild: Getty]

Andere gingen einen Schritt weiter und machten sich über Trumps Wahlkampfslogans lustig (und damit auch über ihn). Public School verwandelte Trumps „Make America Great Again“ in „Make America New York“ – ein Wortspiel, das für Gleichheit, Vielfalt und Akzeptanz steht.

Das Amerika-Motto fand sich überall wieder: von der US-Flagge bis zu stereotypen Kleidungsstücken wie Cowboystiefel und karierten Hemden.

In einer Zeit, in der gefühlt jeden Tag neue Anschuldigungen der sexuellen Belästigung laut werden, macht die Modewelt keine Anstalten, den Kampf für Gleichberechtigung einzustellen.

Lassen Sie uns hoffen, dass Donald Trumps Einfluss auf die Mode anhält.

Lauren Sharkey

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