Drei Anzeichen für einen ungesunden Darm und was ihr dagegen tun könnt, laut einem Gastroenterologen
Die Darmgesundheit ist ein brisantes Thema: Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel für den Verdauungstrakt soll jährlich um 8,68 Prozent wachsen und bis 2030 ein Volumen von 21,41 Milliarden US-Dollar erreichen.
Und da die Zahl der Darmkrebsfälle bei den unter 50-Jährigen steigt, ist die Erhaltung einer guten Darmgesundheit wichtiger denn je. Aber es gibt keine Wunderpille zur Verbesserung der Darmgesundheit, auch wenn die Hersteller von Grünzeugpulver oder probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln dies glauben machen wollen.
Will Bulsiewicz ist Gastroenterologe und medizinischer Direktor des US-Ernährungsunternehmens ZOE. Er sagt, die Küche kann das Tor zu einer guten Darmgesundheit sein.
Drei Anzeichen für eine schlechte Darmgesundheit
Gegenüber Business Insider nannte er drei mögliche Anzeichen für einen ungesunden Darm und drei Ansätze, die Abhilfe schaffen könnten.
Ein aufgeblähter Bauch
"Ich meine nicht nur ein bisschen Blähungen, sondern chronische Probleme damit", sagt Bulsiewicz. "Das ist ein Zeichen dafür, dass euer Darm Schwierigkeiten hat, die Nahrung zu verarbeiten und zu verdauen."
Menschen interpretieren Blähungen oft als Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel und lassen sie deshalb weg. Bulsiewicz sagte jedoch, dass Blähungen oft ein Zeichen dafür sind, dass man mehr von diesen Lebensmitteln essen sollte, wie z. B. Bohnen und Linsen. Sie könnten darauf hindeuten, dass der Darm nicht daran gewöhnt ist, sie zu verdauen, was eure Darmgesundheit beeinflusst.
Kot, der nicht "Bristol 4" ist
Bulsiewicz sagte, dass der Kot zum größten Teil aus Mikroben besteht, sodass "der Zustand des Kots einen Einblick in das gibt, was mit den Darmwanzen passiert".
Wenn euer Stuhl nicht den Kriterien für einen gesunden Stuhlgang entspricht — ein weicher, schlangenartiger Stuhl, auch bekannt als Nummer vier auf der Bristol-Stuhltabelle — könnte dies "ein Hinweis auf ein Mikrobiom sein, das unglücklich und unruhig ist", sagte er.
Wenn eine Person ihren Darmgesundheit heilt, so Bulsiewicz, neigt ihr Stuhl dazu, sich wieder in die Mitte des Diagramms zu bewegen, anstatt flüssig oder als feste Pellets zu sein.
Keine Energie
Die Darmgesundheit hängt mit dem Funktionieren aller verschiedenen Systeme im Körper zusammen. Ein ungesunder Darm kann daher zu anderen Gesundheitsproblemen beitragen, etwa zu Autoimmunkrankheiten wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die zu Energiemangel führen.
"Wenn ihr eure Ernährung auf etwas umstellt, das eure Darmmikroben stärkt, kann sich euer Energielevel sehr schnell verbessern und euer Schlaf wird besser", erklärt Bulsiewicz, wenn ihr an einer Autoimmunerkrankung oder chronischen Entzündung leidet.
Drei Wege, eure Darmgesundheit zu verbessern
Bulsiewicz nannte Gegenüber Business Insider drei Wege, mit denen ihr eure Darmgesundheit verbessern könnt.
Fokus auf Ballaststoffe
"Ballaststoffe sind die Nahrung, die die Darmmikroben ernährt. Es ist ihre bevorzugte Nahrung und versorgt sie mit Energie. Ballaststoffe stammen aus pflanzlichen Lebensmitteln, also aus Obst und Gemüse, aber auch aus Vollkornprodukten, Samen, Nüssen und Hülsenfrüchten", rät Bulsiewicz.
Eine ausgewogene Ernährung
Bulsiewicz empfiehlt für eine bessere Darmgesundheit, 30 Pflanzen pro Woche zu essen, egal ob es sich dabei um Obst, Gemüse, Gewürze oder Kaffee handelt. 30 ist keine "magische Schwelle", sagte er, sondern eine hilfreiche Methode, um die Vielfalt an Lebensmitteln, Nährstoffen und Ballaststoffen in eurer Ernährung zu maximieren.
Auch das Ausprobieren neuer Lebensmittel in Restaurants sei eine gute Möglichkeit, mehr Abwechslung in die Ernährung zu bringen, sagte er.
Esst fermentierte Lebensmittel
"Indem wir vermehrt fermentierte Lebensmittel zu uns nehmen, können wir die Gesundheit unseres Mikrobioms verbessern und Entzündungen reduzieren", meint Bulsiewicz. Denn solche Lebensmittel werden mit einem vielfältigeren Darmmikrobiom in Verbindung gebracht.
Zu den fermentierten Lebensmitteln gehören Essiggurken, Kombucha, Kimchi — und sogar dunkle Schokolade, sagte er.
Dieser Text wurde von Muriel Dittmar aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.