DSDS: Publikumsliebling kommt weiter

Da waren es noch elf Kandidaten: Ivanildo (1. oben links), Ruben (1. unten links) und Armando (3. rechts) mussten die Show verlassen.

Zum zweiten Mal durften die verbliebenen elf Kandidaten von „Deutschland sucht den Superstar“ am Samstag ihre Songs unter einem Motto aufführen. Diesmal zum Thema: Lieblingssongs.

Wer ist raus? Latino-ohne-Hüftschwung Ruben Mateo, Motown-Liebhaber Ivanildo Kembel, Perfektionist & Controllfreak Armando Sarwony.

Shirin David hätte auf die blonde Schlagersängerin Chanelle getippt und schmollte auch heftig mit den aufgespritzten Lippen, als feststand, dass diese doch eine Runde weiter sei.

Wer war am besten? Laut Publikum, das wie bei keinem anderen kräftig „Zugabe“ brüllte definitiv: Alphonso Williams

Der beste Spruch? Dieter Bohlen über Michelles Äußerung, dass in Ruben so viel mehr stecke: „Außer so einem Stock [Anmerk.: im Arsch] steckt da jetzt nicht viel mehr drin. Michelle sagt immer, in euch steckt noch viel mehr. Ich find dich total symphatisch, Ruben. Du hast diesen Blick drauf. Mein Sohn, der drei ist, hat den auch, wenn er in den Pool pinkelt.“

Da wurde Ruben wohl schon ganz mulmig in Vorahnung dessen, was ihn bald ereilen würde.

Lustigster Kandidat? Alphonso alias Mr. Bling Bling mit seinem Goldzahn und Louis-Armstrong-Lachen, das einfach nur gute Laune verbreitet.

Der Publikumsliebling: Alphonso Williams wurde per Wildcard wieder zurück in die Sendung geholt.

Es war als stünde der diesjährige Gewinner von DSDS bereits fest. Das Publikum als auch die Jury feierten kräftig das Comeback von Alphonso Williams, der mit einer Wildcard und auf Druck der Zuschauer zurück in die Sendung geholt worden war. Der gebürtige US-Amerikaner ist mit 54 Jahren der älteste Kandidat und brauchte keine komplizierte Bühnenshow à la Armando, heiße Girls oder eine schwer einzuprägende Choreographie, um das Publikum zu begeistern. Mit dem Song „Car wash“ riss er die Zuschauer mit – die feierten ihn wie in einem Rausch. Bohlen ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen: „Ich hoffe, es geht hier so weiter und du holst das Ding hier!“ Die anderen Kandidaten konnten da in seinem Schatten nur vor Neid verblassen.

Performance zum Einschlafen

Eine zum Gähnen langweilige Performance bot Ruben Mateo, dem schon in der ersten Mottoshow ein „Stock im Arsch“ attestiert wurde. „Laut Jury ist das Problem von Ruben nicht der Rhythmus im Blut, sondern der Stock im Arsch“, so die Stimme aus dem Off über den jungen Latino. Er nutzte seine zweite Chance nicht und sang den Song „So Sick“ von Ne-Yo weitestgehend im Sitzen. Bühnenpräsenz: Null. Jurorin Shirin David tat er zwar etwas leid, trotzdem sagte sie über ihn: „Ich habe ihn letztens beim Feiern getroffen. Der Stock ist einfach da. Ich habe getanzt und er saß mit dem Handy in der Ecke.“ Armer Ruben, hoffentlich wird er sich vom dem Stock, äh Schock, bald erholen können.

Mehr Mühe bei seiner Performance gab sich Armando Sarwony, der sich fest vorgenommen hatte das Publikum mit „Let me entertain you“ von Robby Williams zu unterhalten. Oliver Geissen witzelte, Armandos Sympathiewerte seien “wie die eines Krokodils im Nichtschwimmerbecken”. Und Bohlen legte, wie immer, noch einen drauf: „Robby macht auf der Bühne Faxen. Du bist irgendwo stecken geblieben bei George Michael 1982.“ So viel Mühe hatte Armando sich gegeben mit seinen Pyro-Effekten und den langbeinigen Girls in brasilianischen Samba-Outfits. Es blieb viel Show, aber kein Entertainment.

Ivanildo Kembel, der dritte Rausgeschmissene im Bunde, bot mit seinem sonnengelben Anzug und seiner netten Motown-Nummer wohl zu viel (langweiligen) Sonnenschein für die kritischen Zuschauer.

Emotionen mit Emo

Mit den lustigen Kommentaren hapert es bei den Jury-Mitgliedern, außer vielleicht bei Dieter Bohlen, ja zuweilen. Doch zumindest zu einem Schmunzeln verleiteten einen die Dauerwitze über Alexander Jahnkes Frisur. Moderator Oliver Geissen: „Die einen sagen: Der sieht geil aus, ein Trendsetter. Die anderen, er sieht aus wie ein Playmobilmännchen.“ Für die zweite Mottoshow ließ Alexander sich die Friese frisieren. Aus Emo wurde, nun ja, Hillary Clinton in brünett. Dazu H.P. Baxxter: „Deine Frisur fand ich vorher besser.“ Auch Shirin David fand Alexanders Haarpracht irritierend: „Ich war abgelenkt von deinen Haaren.“ Bohlen, der Alexander an einer Stelle aus Versehen Andreas nannte, kommentierte dagegen sein Outfit: „Du siehst heute aus wie ein Schiffbrüchiger, der acht Wochen ausgesetzt war. Ich weiß nicht ob man das heute trägt, ist mir aber auch scheißegal.“ Und das war es den Zuschauern, die ihn weiterwählten, auch.

Fotos: RTL