Düngen Sie Ihre Pflanzen mit Blut und Knochen?

Blut oder Knochen im Dünger? So erkennt man problematische Produkte

In vielen Düngern finden sich tierisches Blut und Knochen. (Symbolbild: Getty Images)
In vielen Düngern finden sich tierisches Blut und Knochen. (Symbolbild: Getty Images)

Hätten Sie das gedacht? In vielen organischen Düngern, die es im Handel zu kaufen gibt, finden sich tierische Stoffe. Und damit meinen wir nicht Stallmist, Gülle oder Jauche, die bei der Tierhaltung auf Bauernhöfen von selbst anfallen. Viele handelsübliche Dünger enthalten Materialien, bei deren Entstehung Nutztiere leiden mussten. Darauf weist unter anderem die Tierschutzinitiative Peta hin.

Zu den ethisch fragwürdigen Düngemitteln gehören das Blut und die Knochen von Schweinen oder Kühen. Abfälle, die beim Schlachten von Nutztieren anfallen, also. Dazu kommt noch zum Beispiel Mehl, das aus den Hörnern von Rindern gewonnen wird, oder Wolle von Schafen.

Der Grund: Schlachtabfälle sind eine billige Quelle für Nährstoffe wie Phosphate oder Stickstoff, die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Blut enthält etwa 80 Prozent Proteine und 12 Prozent Stickstoffverbindungen, dazu viele Spurenelemente.

Blut und Knochen fallen bei der Schlachtung von Tieren ohnehin an, würden Befürworter dieser Methode argumentieren. Aber für vegan lebende Menschen ist diese Form von Dünger natürlich keine Option.

Wie erkennt man Dünger mit Blut und Knochen?

Dass so wenige Menschen tierisches Blut und Knochen in Düngern auf der Rechnung haben, liegt sicherlich daran, dass diese Inhaltsstoffe nur schwer erkennbar sind. Sie müssen auf den Verpackungen nicht explizit ausgewiesen werden, stattdessen stehen dort nur allgemeine Benennungen wie "Düngemittel organischen Ursprungs", "organische Abfallstoffe" oder "Überreste aus der Nahrungsmittelproduktion".

Wer auf Tierwohl achten will, muss daher genau hinschauen. Die Alarmglocken sollten angehen, wenn die Verpackung mit Begriffen wie "natürlich" oder "Naturdünger".

Auch bei Bio-Düngern kann man sich nicht sicher sein. Der Begriff Bio ist hier nicht gesetzlich geschützt.

Welche veganen Alternativen gibt es zum Düngen?

Es gibt aber genügend vegane und gleichzeitig natürliche Alternativen zu tierischen Düngern. Viele davon fallen im Haushalt ohnehin an und müssen deshalb nicht extra angeschafft werden.

Bewährt haben sich zum Beispiel Eierschalen, Kaffeesatz oder die Schalen von Bananen. Hier sollte man aber unbedingt Bio-Bananen verwenden. Herkömmliche Früchte werden oft mit Schadstoffen behandelt, die in den Boden eindringen könnten.

Bei diesen pflanzlichen Alternativen für tierische Dünger sollte man sich genau informieren, welcher Boden für welche Pflanzen welche Nährstoffe benötigt und wo diese in welchem Maß enthalten sind.

Das Düngen mit Blut- oder Knochenmehl ist übrigens eine alte Praxis, die schon über Jahrhunderte zum Einsatz kommt. Sie wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts von mineralischem Kunstdünger verdrängt. Doch gerade die biologische Landwirtschaft hält aufgrund der Ablehnung synthetischer Methoden an dieser Art des Düngens fest.