Ein Arzt für sexuelle Gesundheit verrät die sechs Fragen, die du einem neuen Partner stellen solltest
Manchmal ist es das Letzte, was wir mit einem neuen Partner tun wollen: über Dinge wie Sex, Intimität und die Wünsche des anderen zu sprechen. Aber es ist oft auch der beste Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse beider Seiten erfüllt werden.
Anstatt sich also Sorgen zu machen, dass du ihn oder sie mit einem offenen Gespräch abschrecken könntest (und falls dies der Fall ist, ist dies ein Zeichen, dass diese Person dich nicht verdient hat), solltest du dir überlegen, über was genau du sprechen möchtest (abgesehen davon, dass ihr gerne Zeit miteinander verbringt).
Wenn du dir nicht sicher bist, wo du anfangen sollst, dann hat Dr. Babak Ashrafi, der auf sexuelle Gesundheit spezialisierte Hausarzt von Superdrug Online Doctor, sechs Fragen für einen neuen Partner zusammengestellt. Natürlich gelten diese Fragen für beide Seiten, aber manchmal braucht man nur eine, um den Ball ins Rollen zu bringen ...
Frage 1: Wo liegen deine Grenzen?
Sich mit einem neuen Partner sicher zu fühlen, hat oberste Priorität. Anstatt nur Vermutungen anzustellen, solltest du sicherstellen, dass ihr euch beide darüber im Klaren seid, wo ihr bei bestimmten Dingen steht (und was ihr vielleicht ausprobieren möchtet!).
„Sprich offen über deine Grenzen und darüber, was dir im Bett gefällt. Die Zustimmung ist bei jeder sexuellen Aktivität wichtig, also stelle sicher, dass ihr beide die Grenzen des anderen versteht“, sagt Dr. Ashrafi.
„Teilt eure sexuellen Fantasien und Begehrlichkeiten. Es gibt nichts Erfüllenderes, als zu verstehen, was den anderen antörnt, und offen dafür zu sein, die Wünsche des anderen zu erkunden. Bist du laut, benutzt du gerne Safe Words oder bevorzugst du nonverbale Signale? Das Verständnis des Kommunikationsstils des anderen kann auch zu einer befriedigenderen und sichereren sexuellen Erfahrung führen.“
Da Grenzen auch in Bezug auf körperliche Intimität wichtig sind, sagt Dr. Ashrafi, dass Dinge wie Kuscheln, Küssen oder sexuelle Aktivitäten besprochen werden sollten, um die Komfortzone des anderen zu respektieren.
Frage 2: Gibt es etwas, was ich (im Bett) wissen sollte?
Es geht nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern darum, dass man sich gegenseitig bestmöglich unterstützen kann.
„Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass jeder fünfte Brite seine Errektionsstörung vor seinem Partner geheim hält. Es ist wichtig, darüber und über Probleme wie Schmerzen beim Sex zu sprechen, wenn man eine neue Beziehung eingeht, damit der Partner sich der Herausforderungen bewusst ist“, rät der Sexualmediziner.
„Vor allem Errektionsstörungen sind eine sehr häufige Erkrankung, für die man sich nicht schämen muss, sondern der man mit Empathie begegnen sollte, und das muss auch der neue Partner oder die neue Partnerin verstehen.
Frage 3: Lass uns über sexuelle Gesundheit und Sicherheit sprechen
„Ein Gespräch über deine sexuelle Vorgeschichte, einschließlich früherer Beziehungen und Erfahrungen, ist für jede neue Beziehung unerlässlich. Unsere Umfrage ergab, dass mehr als die Hälfte (51 %) der Befragten wissen wollen, ob ihr Partner eine Geschlechtskrankheit hat, aber nur 28 % sagen, dass sie es ihrem Partner sagen würden, wenn sie eine hätten. Es ist wichtig, dass beide Partner über den sexuellen Gesundheitszustand des anderen informiert sind und sich damit wohl fühlen“, erklärt Dr. Ashrafi.
Und wenn du noch nicht bereit für Kinder bist, solltest du besprechen, welche Verhütungsmethoden du nutzen willst. „Lass niemanden ‚annehmen‘, dass du verhütest und führe dieses Gespräch immer bevor es zum intimen Kontakt kommt. Jeder hat das Recht, informierte Entscheidungen über seinen eigenen Körper und seine reproduktive Gesundheit zu treffen.“
„Wenn man davon ausgeht, dass der Partner verhütet, ohne darüber zu sprechen, nimmt man ihm das Recht, in sexuelle Aktivitäten einzuwilligen und dabei die möglichen Risiken und Folgen zu verstehen.“
Frage 4: Gibt es etwas, das ich anders machen sollte?
Du solltest die Antwort auf diese Frage wissen wollen, wenn dies bedeutet, dass du deinen Partner besser befriedigen kannst (natürlich auf eine Weise, mit der du dich wohl fühlst).
„Sei offen dafür, Feedback zu deinen sexuellen Erfahrungen zu geben und zu erhalten und nimm es nicht persönlich. Diskutiert darüber, was euch beiden Spaß macht und was verbessert werden könnte, damit ihr euch im Schlafzimmer gemeinsam weiterentwickeln könnt“, rät Dr. Ashrafi.
Frage 5: Was gibt dir das Gefühl von Nähe und emotionaler Verbundenheit?
Es geht nicht nur um die körperlichen Aspekte.
„Sprecht darüber, wie ihr eure emotionale Verbindung vertiefen könnt, denn Intimität und emotionale Nähe können die Gesamtqualität eurer Beziehung erheblich verbessern. Wenn ihr dies versteht, könnt ihr eine tiefere emotionale Bindung aufbauen“, erklärt unser Experte.
„Indem ihr euch über eure Sprachen der Liebe austauscht, könnt ihr verstehen, wie ihr Liebe und Zuneigung auf eine Art und Weise ausdrücken könnt, die für den anderen stimmig ist. Sprecht darüber, wie ihr beide eine emotionale Verbindung eingeht.
Die fünf Sprachen der Liebe sind Worte der Anerkennung, gemeinsame Zeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft und körperliche Intimität.
Frage 6: Was sind deine zukünftigen Ziele?
„Ein häufiger Fehler ist, dass man mit seinem neuen Partner nicht über seine zukünftigen Ziele spricht, weil man befürchtet, ihn zu verschrecken“, sagt Dr. Ashrafi. Kommt dir das bekannt vor? Atme tief durch und beginne damit, ihm deine Ziele zu nennen, was ihm hoffentlich helfen wird, sich zu öffnen.“
„Es ist ein wichtiger Schritt, in einer neuen Beziehung über zukünftige Ziele zu sprechen, um sicherzustellen, dass ihr auf derselben Seite steht und eure Beziehung eine solide Grundlage für Wachstum und Langlebigkeit hat. Es geht darum, eine gemeinsame Vision für eure gemeinsame Zukunft zu entwickeln, die eure Beziehung stärkt“, erklärt Dr. Ashrafi.
„Sprecht abwechselnd über eure Ziele, seid ehrlich und offen, was ihr euch für eure Zukunft wünscht, und zwar in einer entspannten und angenehmen Umgebung. Das ist wichtig, um späteren Liebeskummer zu vermeiden, weil ihr euch auf eine Beziehung eingelassen habt, obwohl ihr beide etwas anderes wollt.
Du sollst zwar niemanden ausfragen, aber du solltest auch sichergehen, dass er dir nicht nur das sagt, was du hören willst. Das kann man mit Offenheit und ohne Wertung erreichen. „Diese Gespräche sollten mit Sensibilität, Einfühlungsvermögen und ohne Druck geführt werden. Der Schlüssel liegt darin, ein sicheres und offenes Umfeld zu schaffen, in dem sich beide Partner wohl fühlen, wenn sie ihre Gedanken und Wünsche mitteilen, was eine tiefere und befriedigendere intime Beziehung fördert.“
„Wenn dein Partner nicht bereit ist, über wichtige Themen im Zusammenhang mit Intimität und anderen Aspekten der Beziehung zu sprechen oder sich konsequent dagegen wehrt, solltest du überlegen, ob diese Situation für dich tragbar ist. Letztlich ist eine offene und ehrliche Kommunikation das A und O einer jeden gesunden Beziehung.“
Hannah Millington
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