Eine muslimische Miss Universe-Teilnehmerin kämpfte für ihr Recht, einen Kaftan statt eines Bikinis zu tragen

Bild: Muna Jama/Instagram
Bild: Muna Jama/Instagram

Eine muslimische Frau hat gerade beim Schönheitswettbewerb Miss Universe Great Britain Geschichte geschrieben. Muna Jama kämpfte für ihr Recht, bei der Bademodenschau statt eines Bikinis einen Kaftan tragen zu dürfen. Spoileralarm: Sie trug mehr Kleidung und stand ihren Mitstreiterinnen trotzdem in nichts nach.

Das erste Mal bewarb sich Jama für die Qualifikation zur Miss Universe vor zwei Jahren, bekam aber kalte Füße, nachdem sie das OK für die Teilnahme erhalten hatte. Da ihre Religion freizügige Bademode nicht zulässt, entschied sie sich, nicht teilzunehmen, statt es zu wagen. „Ich würde am Strand keine Bademode tragen, also werde ich so etwas auch nicht für einen Wettbewerb tragen, um Punkte zu bekommen“, erklärte sie dem „Telegraph“.

Dieses Jahr fasste sie Mut und bewarb sich erneut. „Metro UK“ berichtet, dass ihr gesagt wurde, sie könnte einen Überwurf tragen, „wenn sie das wolle“. Und natürlich tat sie dies und lief in einem farbenfrohen knöchellangen Kaftan über den Laufsteg. „Es war nicht leicht, aber ich glaube, es war das erste Mal, dass jemand danach fragte“, sagte sie.

Abgesehen von ihrem Traum auf dem Laufsteg arbeitet Juma als Anwältin für Migrationsrechte und gegen Kindesmissbrauch in Ostafrika. Sie hofft, dass sie den Miss Universe-Schönheitswettbewerb als Plattform nutzen kann, um den Start-up „Cloudless Research“, das sie mitgegründet hat, bekannter zu machen. „Die Teilnehmerinnen und ich haben so viele Spenden gesammelt und vor allem haben wir die Organisationen Strongbones Children’s Charity und Sheroes Hangout in Indien bekannter gemacht“, schrieb sie auf Instagram. „Gelegenheiten wie diese gibt es nicht oft, deshalb ist es wichtig, sie so gut wie möglich zu nutzen und jeden Moment zu genießen, als wäre es der letzte.“

Es braucht Mut, emotionales Durchhaltevermögen und vor allem muss man sich mit willensstarken Menschen umgeben, die bereit sind, große Opfer zu bringen, um einen permanenten und positiven Wandel zu ermöglichen. Ich kann vielleicht keinen Moment meines Lebens ungeschehen machen, aber ich weiß auch, dass ein Moment mich nie in meiner Gänze definieren wird. Ich werde immer eure Erwartungen übertreffen und eure Grenzen überschreiten. Du bist das, für was du dich hältst und deine Vorstellungskraft kann dein ärgster Feind sein, außer du überwindest deine Ängste. Sei vorsichtig, was du von anderen denkst, denn das ist eine Reflektion deiner selbst. Arbeite daran, ein besserer Mensch zu werden und eines Tages können wir eine bessere Welt feiern… Dieser Moment hat bewiesen, dass ich fast alles schaffen kann, was ich will und Beschränkungen sind dazu da, aufgebrochen zu werden. Ich danke allen, die an meiner Seite waren und an mich geglaubt haben.

Jama teilte ein Foto von sich in ihrem Kaftan auf Instagram und schrieb dazu, wie wichtig dies für sie war. „Dieser Moment hat bewiesen, dass ich fast alles schaffen kann, was ich will und Beschränkungen sind dazu da, aufgebrochen zu werden. Ich danke allen, die an meiner Seite waren und an mich geglaubt haben.“

Muna Jama aus Großbritannien wird die erste Miss Universe GB Teilnehmerin sein, die sich in einem Kaftan statt eines Bikinis auf dem Laufsteg präsentieren wird.

Jama reißt definitiv Mauern ein und sie ist nicht die einzige muslimische Frau in der Modebranche, die dieses Jahr etwas verändert. Die 19-jährige Halima Aden, eine Amerikanerin mit somalischen Wurzeln, ist ein Hijab-tragendes Model, das als erste Muslima des Miss Minnesota USA Schönheitswettbewerbs Geschichte schrieb. Dank ihres rasanten Aufstiegs war sie auf dem Cover der „Allure“, in der „Vogue“ und auf den Laufstegen der Milan Fashion Week zu sehen.

Jama feierte ihren Erfolg als „permanenten und positiven Wandel“. Lassen Sie uns nun sicherstellen, dass sich dieser Wandel fortsetzt.

Leah Prinzivalli