Elfenblumen durch Teilung vermehren

Elfenblume ‘Orangekoenigin’
MSG/Folkert Siemens

Der Spätsommer und Frühherbst sowie der Frühsommer direkt nach der Blüte sind die besten Zeiträume, um Elfenblumen zu vermehren. Man kann die Stauden dazu einfach teilen – wir zeigen Ihnen, wie einfach das ist.

Robuste Bodendecker wie die Elfenblumen (Epimedium) sind eine echte Hilfe im Kampf gegen das Unkraut. Sie bilden schöne dichte Bestände und tragen im April und Mai elegante Blüten, die wie kleine Farbtupfer über dem Laub schweben. Elfenblumen sind aber auch recht ausbreitungsfreudig. Muss man diesen Ausbreitungsdrang eindämmen oder möchte Nachschub für andere Gartenbereiche gewinnen, kann man die robusten Stauden einfach teilen und die Teilstücke zur Vermehrung wieder einpflanzen. Üblicherweise macht man das zwar gleich nach der Blüte, aber es geht auch im Spätsommer und Frühherbst. Der späte Vermehrungstermin hat den Vorteil, dass die Böden meist feuchter sind und man die Ableger deshalb nicht so oft gießen muss.

In Kürze: Wie vermehrt man Elfenblumen?

Elfenblumen zu vermehren gelingt durch Teilung ganz leicht: Einfach ein Teilstück von der Pflanze abstechen, die Erde abschütteln und einzelne Rhizomstücke mit mehreren Blättern aus dem Wurzelballen ziehen. Diese pflanzt man am neuen Platz ein und hält sie feucht, bis sie gut angewachsen sind.

Schritt-für-Schritt: Elfenblumen teilen Teilstück abstechen

Elfenblumen ausgraben
MSG/Martin Staffler

Wenn Sie Ihre Elfenblumen teilen wollen, graben Sie zunächst einzelne Pflanzen aus. Stechen Sie mit einem scharfen Spaten ein Teilstück ab und heben Sie es aus der Erde.

Erde abschütteln

Elfenblume mit Wurzeln
MSG/Martin Staffler

Heben Sie dann den gesamten Ballen aus dem Boden und schütteln Sie überschüssige Erde ab. So sind die einzelnen Rhizome besser erkennbar und die dichten Faserwurzeln lassen sich leichter auseinanderziehen.

Wurzelballen auseinanderziehen

Elfenblume teilen
MSG/Martin Staffler

Halten Sie den Wurzelballen fest. Ziehen Sie dann die Rhizome mit den Feinwurzeln auseinander und teilen Sie die Pflanze auf diese Weise in mehrere Teile.

Pflanze teilen

Elfenblume teilen
MSG/Martin Staffler

Achten Sie darauf, dass immer ein paar Blätter an den Wurzelstücken verbleiben. Die Pflanzen können dann schneller neue Wurzeln bilden und wachsen gut ein.

Ist das Wurzelwerk zu dicht und lässt sich nicht mit den Händen trennen, können Sie auch ein kleines Messer zu Hilfe nehmen. Achten Sie aber darauf, keine schlafenden Augen zu verletzen, denn aus diesen treibt die Pflanze später neu aus. Anschließend sollten Sie noch einige Blätter entfernen, um den Flüssigkeitsverlust zu senken.

Den Elfenblumen-Nachwuchs können Sie dann direkt an seinen neuen Pflanzplatz setzen. Wollen Sie mit Elfenblumen größere Flächen begrünen, empfehlen wir etwa zehn Pflanzen pro Quadratmeter. Halten Sie die Pflanzung bis zum Anwachsen ausreichend feucht. Zwar ist die Elfenblume erstaunlich anpassungsfähig an den Standort, am wohlsten fühlt sie sich jedoch in humusreicher Erde an einem halbschattigen Platz.

Pflanzpartner für Elfenblumen sorgfältig auswählen

Wintergrüne, robuste Sorten wie ‘Frohnleiten’ (Epimedium x perralchicum) sind sehr konkurrenzstark und können mit ihrem dominanten Wurzelwerk sogar größeren Gehölzen das Leben schwer machen. Das gilt vor allem für konkurrenzschwächere Blütensträucher wie die Stern-Magnolie (Magnolia stellata) und die Zaubernuss (Hamamelis x intermedia). Wählen Sie als Pflanzpartner für Elfenblumen deshalb ausschließlich widerstandsfähige Pflanzpartner aus. Problemlos wachsen in dem dichten Blätterteppich zum Beispiel Zierquitten (Chaenomeles), Forsythien und Zierjohannisbeeren. Zu den geeigneten Stauden zählen unter anderem Funkien (Hosta), Rodgersien und Herbst-Anemonen.

Wissen auf die Ohren: Die Vermehrungstricks der Pflanzen

Bei der Fortpflanzung und Vermehrung hat die Botanik einige Kuriositäten zu bieten. Welche Vermehrungsarten es im Pflanzenreich gibt, warum man Zucchini und Speisekürbisse nie selbst aus Samen ziehen sollte und was 47.000 Zitterpappeln in Utah miteinander gemein haben, das erfahren Sie in dieser Folge von "Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast". In "Grün & clever" schaut Gastgeberin Karina Dinser-Nennstiel ganz genau hin und zeigt Ihnen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Fortpflanzungsmethoden in der Botanik. Gleich anhören!