Von Elle getestet: Die besten Tipps für eine Rundreise durch Taiwan

Taiwan

Nacht in Taipeh. Alles überragend: der Wolkenkratzer „101“, einst das höchste Gebäude der Welt

Getty Images / Chenning Sung,

Taiwan hieß früher Formosa, was so viel wie „die Schöne“ bedeutet. Heute ist die Insel eine einzigartige Essenz aus Vergangenheit und Zukunft: hochmoderne Wolkenkratzer-Stadt, wilde ursprüngliche Natur und großartige, innovative Küche. Elle war auf dieser zauberhaften Insel – und hat jede Menge Tipps aus allererster Hand mitgebracht. Von der Hauptstadt Taipeh bis zu großartigen Ausflugstipps im Hinterland.

Lobby des „Shangri-La Far Eastern“

Die Lobby des „Shangri-La Far Eastern“- Hotels in Taipei

PR, Shangri-La Far Eastern

Taipeh: Eine Stadt zwischen Himmel und Erde

Wo bin ich denn hier gelandet? Ganz sicher irgendwo zwischen Himmel und Erde ... genauer: am Pool des Hotels Shangri-La in Taipeh, im vierzigsten Stockwerk. Mit Blick unter anderem auf den Wolkenkratzer „101“, der mal den Rekord als höchstes Gebäude der Welt hielt. Taipeh ist eine wirklich erstaunliche Stadt. Hochmodern und tief entspannt gleichzeitig. Jede*r schenkt dir hier ein Lächeln. So viel Zeit muss sein. Denn Eile gehört nicht zum guten Ton. Die portugiesischen Seefahrer gaben Taiwan bei ihrer Entdeckung den Namen „Ilha Formosa“ – übersetzt heißt das „schöne Insel“. Ich würde sie heute die „fantastische Insel“ nennen. Auf einer Größe von Baden-Württemberg findet sich auf ihr eine ganz eigene Welt. Sehr hohe Häuser, noch viel höhere Berge. Sehr schnelle Züge. Unglaublich gutes Essen. Und Müllwagen, die mit Beethovens „Für Elise“-Lied ihr Kommen ankündigen. Und auch das Shangri-La ist eine Welt für sich. Im Foyer sitzt ein äußerst lässiger Buddha und gibt die Haltung vor: Ankommen. Entspannen. Am besten gleich ein Treatment im hauseigenen Spa buchen. Eine Welcome-Massage bei Tina löst den Jetlag in Luft auf. Ansonsten ist es eine gute Idee, einen „Horizon Premier Room“ mit Horizon Club Access zu bewohnen. Da sind dann in einer schönen Lounge Frühstück, Afternoon Tea, Happy Hour und ein atemberaubender Blick inklusive.

Das Restaurant „Robin’s Teppanyaki“

Das Restaurant „Robin’s Teppanyaki“ des edlen Stadthotels „Silks Palace“ mitten in der City von Tainan

PR, Silks Palace

Reisetipps für Taiwan: Warum (und wo) man hier gut essen kann

Überhaupt das Essen. Die Taiwaner vergleichen die Form ihrer Insel mit der einer Süßkartoffel, die ein wichtiges Nahrungsmittel ihrer Küche ist. In den Straßen Taiwans kann man wohl kaum zehn Schritte gehen, ohne an einem Bistro, Restaurant oder an einer Garküche vorbeizukommen. Der Eindruck entsteht, als würde die gesamte Insel den ganzen Tag kochen und essen. Die Küche hier versammelt Wissen und Erfahrung der Ureinwohner, der japanischen Kolonialzeit und aller Regionen Chinas. Der nach der Niederlage gegen Mao auf die Insel geflüchtete Chiang Kaishek soll damals die besten Köch*innen mitgenommen haben. Neben Streetfood und Nachtmärkten mit Hunderten verschiedenster Stände hat sich in den vergangenen Jahren eine Haute-Cuisine-Szene entwickelt, die zu den spannendsten der Welt zählt.

Taiwan Rundreise Tipps

Die Dachterrasse des Hotels „Indigo Alishan“

PR, Indigo Alishan

Von der Hauptstadt in die Berge in Rekordzeit

Mit dem Hochgeschwindigkeitszug geht es in die Berge, von Taipeh nach Chiayi in nur anderthalb Stunden. Nach weiteren 45 Minuten mit dem Taxi sind wir auf 1000 Höhenmetern: im neuen Indigo Alishan. In der coolen Lobby gibt es einen Cocktail aus Oolong-Tee und Pfirsich, köstlich. Durch abstrakte Felswände geht es zu den Zimmern. Die sind gekonnt farbenfroh eingerichtet. Luftig mit Balkon – und Blick. Hier stehe ich gern früh auf, wie alle anderen auch. Denn dafür sind wir hier: um den spektakulären Sonnenaufgang zu sehen. Der Nebel scheint hier vom Himmel zu fallen. Oder hat hier jemand eine riesengroße Nebelmaschine angeworfen? Sehr mystisch ... Nach dem Frühstück bringt uns der Hotelshuttle in den Nationalpark Alishan. Ein Schild macht darauf aufmerksam, stehen zu bleiben und tief zu atmen. 1000 Jahre alte Rote Zedern und Zypressen verströmen ätherische Öle. Waldatmen also. Herrlich!

Taiwan Rundreise Tipps

Auf dem Weg nach Süden lohnt es sich, einen Zwischenstopp in Kaohsiung einzulegen. Der Konfu­zius­ Tempel hier ist der größte Taiwans – eine spirituelle Tempelanlage am Nordufer des Lotus­-Sees

getty, Fabio Nodari

Die ehemalige Hauptstadt Tainan ist heute ein place to be

Nächster Halt mit dem schnellen und absolut zuverlässigen Zug: Tainan. Die ehemalige Hauptstadt hat auf der Insel den Ruf, entspannt, lässig und jung zu sein. Und sehr gut in Sachen Food. Viele kleine, moderne Cafés gibt es hier. Der Sound dazu: Sonntags gehen ältere Herren mit ihren Vogelkäfigen in den Park und lassen ihre Vögel dort zusammen singen. Wir wohnen im Silks Place, einem großzügigen Stadthotel. Die Lobby ist prächtig. Was für ein Erlebnis, aus den wuseligen Straßen und der Hitze in die Ruhe, Klarheit und Kühle zu kommen. In den japanisch anmutenden Zimmern stehen auf einem Podest ein bodennaher Tisch und zwei Stühle ohne Beine. Hier kann man die Aussicht genießen. In Robin’s Teppanyaki-Restaurant wird ein exklusives Menü von einem persönlichen Chef am Tisch auf einer heißen Grillfläche zubereitet. Von Seeschnecken bis Kobe-Entrecôte – sensationell.

Das Stadthotel „Silks Palace“

Das Stadthotel „Silks Palace“ mitten in der City von Tainan

PR, Silks Palace

Übermächtige Natur

Es ist ein Taifun angekündigt. Darum ist heute alles geschlossen. Die Regierung hat einen Urlaubstag ausgerufen. Alle sollen zu Hause und in Sicherheit bleiben. So bleiben wir in der Gegend. Und checken im Just Sleep ein, der kleinen lässigen Schwester des Silks Place. Die Industrial-Design-Suiten sind modern, luftig und haben einen großen Balkon. Gut, die kleine Hotelkette mit dem Namen zu kennen. Denn die Häuser liegen gern in der Nähe der Flughäfen oder Bahnhöfe. Sind unkompliziert und praktisch beim Reisen. Wir müssen die Reisepläne ändern, denn der Taifun hat auf den Inseln, die vor der Ostküste liegen, getobt. Green und Orchid Island sind nicht gut zu besuchen gerade. So queren wir die Insel mit dem Zug und fahren die Ostküste ein Stück hoch.

Von der Taroko-Schlucht ins Hochhaus

Hier wartet eine weitere einzigartige Naturschönheit auf uns: Die 19 Kilometer lange Taroko-Schlucht hat ein türkisfarbener Fluss in die Berge aus Marmor geschliffen. Die Augen fotografieren die ganze Zeit. Diese naturgewaltigen Bilder werden für immer gespeichert, bevor es wieder zurück nach Taipeh geht. Die letzten Tagen verbringen wir in dem traumhaften Mandarin Oriental-Hotel. Unglaublich, wie hochherrschaftlich Hochhäuser sein können! Wie Haute Couture wirkt hier alles. Maßgeschneiderter Luxus. Die Zimmer in feinfühligen Naturtönen. Viel Marmor, atemberaubende Kronleuchter. Am Abschiedsabend im hoteleigenen, mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant „Ya Ge“ gibt es Krabbenfleisch, Taubeneier und Matusake-Pilze. Ein fantastisches Menü. Eine fantastische Reise. Eine fantastische Insel!