Elon Musks Tochter sagt, er sei ein „grausamer“ Vater – und wird von Musks Ex Grimes unterstützt

Elon Musk (links) und trans Tochter Vivian Jenna Wilson (rechts) - Copyright: Steve Granitz/FilmMagic via Getty Images; Matt Winkelmeyer via Getty Images
Elon Musk (links) und trans Tochter Vivian Jenna Wilson (rechts) - Copyright: Steve Granitz/FilmMagic via Getty Images; Matt Winkelmeyer via Getty Images

Elon Musks trans Tochter, Vivian Jenna Wilson, hat in einem exklusiven Interview mit „NBC News“ schwere Vorwürfe gegen den Tesla-CEO erhoben. Wilson, die 20-jährige Tochter von Musk, bezeichnete ihren Vater als „grausamen“ und abwesenden Elternteil. Trotz des gemeinsamen Sorgerechts mit Musks Ex-Frau, der Autorin Justine Musk, war er laut Wilson nur „vielleicht 10 Prozent der Zeit“ präsent.

Wilson beschrieb ihre Kindheit als schwierig und emotional belastend, geprägt von Musks ständiger Kritik an ihrer queeren und femininen Identität. „Er war kalt“, sagte sie. Zudem sei er gefühllos, narzisstisch und werde sehr schnell wütend. Ein besonders prägendes Erlebnis war ein Roadtrip, den die Beiden unternahmen, als sie in der vierten Klasse war. Musk habe sie „ständig“ und „heftig“ angeschrien, weil ihre Stimme zu hoch war. Wilson erinnerte sich, dass der Trip im Wesentlichen eine Werbung für eines von Musks Fahrzeugen war. Dies belastete die Situation noch mehr.

In ihrem Interview beschrieb Wilson, wie Musk regelmäßig transphobe Bemerkungen machte und sie für ihre Identität tadelte. Besonders verletzend war für sie, dass Musk in einem kürzlichen Interview mit dem konservativen Kommentator und kanadischen Psychologen Jordan Peterson sie wiederholt falsch bezeichnete und ihren „Deadname“ (also ihren Namen vor Namensänderung) verwendete.

Musk wiederum behauptete, er sei „hereingelegt“ worden, die medizinische Behandlungen für Wilson zu genehmigen, als sie 16 Jahre alt war. Er sagte in dem Interview: „Ich habe meinen Sohn verloren“. Er fügte hinzu, dass Wilson „vom woken Gedanken-Virus getötet“ worden sei. Zudem schrieb er auf „X“ (Twitter), dass sein Kind „kein Mädchen ist“.

Wilson erklärte, sie habe sich entschieden, jetzt öffentlich zu sprechen, weil Musk falsche Behauptungen über sie vor einem Millionenpublikum aufstellte. „Ich denke, er war der Annahme, dass ich nichts sagen würde und das einfach so durchgehen lasse“, sagte sie. Das werde sie aber nicht tun.

2022 änderte sie ihren Namen offiziell. Zudem wollte sie ihren Nachnamen von Musk auf Wilson ändern. In kalifornischen Rechtsdokumenten schrieb sie, dass sie in keiner Weise „mit meinem biologischen Vater in irgendeiner Form verwandt sein möchte“.

Grimes unterstützt Wilson öffentlich

Grimes, Musks ehemalige Partnerin, stellte sich öffentlich hinter Wilson und äußerte ihre Unterstützung in einem Post auf „X“: „Ich liebe Vivian und bin für immer unendlich stolz auf sie“. Diese Unterstützung kam wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Interviews mit NBC News. Dabei nutzte Grimes ihren richtigen Namen, während Musk in seinen Social-Media-Posts weiterhin ihren „Deadname“ verwendete.

Wilson ist eines der 12 Kinder, die Musk mit drei verschiedenen Frauen hat – seiner Ex-Frau Justine Musk, Grimes und der Neuralink-Managerin Shivon Zilis. Die Beziehung zwischen Musk und seinen Kindern scheint kompliziert zu sein. Insbesondere angesichts der unterschiedlichen politischen Ansichten und der öffentlichen Auseinandersetzungen.

Grimes befindet sich derzeit in einem Sorgerechtsstreit mit Musk um ihre drei gemeinsamen Kinder. In einem Interview mit „Wired“ erklärte sie, dass sie versucht habe, zu verstehen, woher seine Ansichten kamen. „Es lief darauf hinaus, dass so ziemlich jede Art der Transition Fruchtbarkeitsprobleme verursachen kann“, sagte sie. Grimes fügte hinzu: „Ich sagte: 'Okay, du hasst keine Trans-Personen, du hasst die woke Kultur'“.

Musks zunehmend rechtsgerichtete politische Ansichten und seine Nutzung der Plattform „X“, um gegen liberale Ideologien zu wettern, scheinen die Kluft zwischen ihm und einigen seiner Familienmitglieder weiter zu vertiefen. Die politischen Differenzen zwischen Musk und Wilson waren auch ein Thema in Musks kürzlich erschienener Biografie, geschrieben von Walter Isaacson. Wilson kritisierte das Buch als ungenau und unfair, insbesondere in der Darstellung ihrer politischen Ansichten und der Nutzung ihres Mittelnamens Jenna. Isaacson verteidigte sich damit, dass er versucht habe, Wilson über ihre Familienmitglieder zu erreichen, bevor das Buch veröffentlicht wurde.

Vertreter von Musk und Grimes reagierten nicht auf Anfragen von Business Insider.

Dieser Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Die Originaltexte findet ihr hier und hier.