Energiekrise: Lindner fordert "mit Gas nicht länger Strom zu produzieren"

Finanzminister Christian Lindner spricht sich dafür aus, die Stromproduktion aus Gas einzustellen. - Copyright: Getty Images
Finanzminister Christian Lindner spricht sich dafür aus, die Stromproduktion aus Gas einzustellen. - Copyright: Getty Images

Der Krieg in der Ukraine hat weltweit eine Gas-Krise ausgelöst, denn Russland reduziert die Lieferungen des Rohstoffs in andere Länder. Auch in Deutschland debattieren Politiker über neue Ansätze, Strom zu produzieren. Eine Möglichkeit ist, verbliebene Atomkraftwerke länger zu erhalten als geplant. Finanz-Bundesminister und FDP-Vorsitzender Christian Lindner hat sich nun erneut für diese Lösung ausgesprochen. Der "Bild am Sonntag" sagte er, man müsse die Stromproduktion aus Gas stoppen, um eine Stromkrise zu vermeiden.

FDP-Chef Christian Lindner fordert Ende der Stromproduktion aus Gas

„Wir müssen daran arbeiten, dass zur Gaskrise nicht eine Stromkrise kommt", zitiert unter anderem die "Tagesschau" Lindners Statement gegenüber der "Bild am Sonntag". „Deshalb darf mit Gas nicht länger Strom produziert werden, wie das immer noch passiert." In dem Zuge forderte er den Bundeswirtschaftsminister dazu auf, diesen Schritt einzuleiten, denn "Robert Habeck hätte die gesetzliche Ermächtigung, das zu unterbinden."

Die Parteien debattieren aktuell darüber, die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland länger in Betrieb zu halten. Das Atomgesetz sieht bisher vor, die AKWs bis Ende 2022 abzuschalten. Lindner hatte sich bereits für einen Fortbestand ausgesprochen – nun betont er erneut, dies für die richtige Lösung zu halten. „Vieles spricht dafür, die sicheren und klimafreundlichen Kernkraftwerke nicht abzuschalten, sondern nötigenfalls bis 2024 zu nutzen", so der FDP-Vorsitzende.

Parteien uneins über Fortbestand der Atomkraftwerke

Die Union und FDP sind dafür, die Atomkraftwerke – zumindest über einen begrenzten Zeitraum – weiterlaufen zu lassen. Die SPD sowie die Grünen stehen dem Ansatz bislang kritisch gegenüber. Zuletzt hatten sich sowohl Wolfram König, Chef des Bundesamtes für die Sicherheit der Nuklearen Versorgung, als auch Mareike Rüffer, Leiterin der Abteilung Nukleare Sicherheit der Behörde, einen Fortbestand der Atomkraft abgelehnt und vor den Folgen des Atommülls gewarnt.